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0445 - Horror-Quiz

0445 - Horror-Quiz

Titel: 0445 - Horror-Quiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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über den Boden, landete in der Nähe eines Scheinwerfers und berührte ihn mit dem Rücken. Er schwankte durch den plötzlichen Stoß, und als er dann kippte, war ich bereits wieder auf den Füßen. Mit beiden Händen fing ich ihn ab, drehte mich und schleuderte ihn dem angreifenden Werwolf entgegen.
    Ich traf die Bestie mit der runden Metallverkleidung, in der sich die Glasscheibe befand.
    Der Scheinwerfer war stärker als der Werwolf. Er hämmerte gegen ihn und brachte die Bestie aus dem Konzept. Sie taumelte zurück, Glasscherben zerknirschten unter den Tritten, und der Tisch wurde ebenfalls bis gegen die Wand geschoben, wo die zahlreichen Kartenbilder hingen.
    Doch erst kam er zur Ruhe.
    Ich holte die Beretta hervor. Reichte eine Silberkugel für die Bestie? Im Normalfall ja, aber hier rechnete ich mit allem. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, den Arm auszustrecken, denn die Bruchteile von Sekunden nutzte mein Gegner aus.
    Irgendwie war es ihm gelungen, das Mikro in die Klaue zu bekommen. Das schleuderte er nach mir.
    Ich wurde irritiert, drückte trotzdem ab, aber ich verriß den Schuß, und die Kugel jagte an ihm vorbei.
    Sie hämmerte zwischen die Karten in die Wand. Ich hatte mich zur Seite gedreht, feuerte noch einmal und mußte mit ansehen, wie das geweihte Silbergeschoß in die Tischplatte hackte, denn der Werwolf hielt das Möbelstück als Deckung hoch.
    Manchmal ist es wie verhext. Da versucht man alles, ohne Erfolg zu haben. Wie oft hatte ich mich gegen einen Werwolf verteidigen müssen und ihn mit einer geweihten Kugel besiegt.
    Hier sah es schlecht aus.
    Zudem schleuderte er den Tisch gegen mich. Er war nicht gerade leicht. Wenn er mich erwischte, konnte ich einpacken.
    Im Abdrehen traf er mich noch an der Hüfte. Ich ignorierte den Schmerz, sprang weiter, prallte gegen eine der Kameras und umarmte sie, als wäre sie eine Frau.
    Zum erstenmal hörte ich das Heulen des Wolfes. Hinter mir war dieser sirenenhaft klingende Laut zu hören und untermalt durch ein mörderisches Fauchen.
    Ich hechtete mitten hinein in eine Kulisse. Es war eine Pappwand, auf der ein aufgemalter Sternenhimmel wie echt wirkte.
    Voll fiel ich durch diese Galaxis und brach dann regelrecht ein, denn auf dem Bauch schlitterte ich hinter der Wand weiter und drehte mich sofort herum, als diese unfreiwillige Reise beendet war.
    Die Kulisse war dort zerfetzt, wo ich hindurchgejagt war. Da zeigte sie ein Loch mit gezackten Rändern.
    Es wurde plötzlich von einem rotbraunen Fell ausgefüllt, und noch in derselben Sekunde hämmerte sich der Werwolf den Weg frei. Er handelte zwar wie ich, dennoch war es anders. Als er kam, kippte er mir die gesamte Kulisse entgegen.
    Ich konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen, doch bevor die Wand über meinen Kopf zusammenbrach, feuerte ich, was die Beretta hergab.
    Die Kugeln schlugen Löcher in die Dekorationen. Die peitschenden Detonationen erfüllten das Studio, und sie übertönten das Krachen, mit der die Wand auf mich prallte und zu Boden schlug.
    Ich hatte buchstäblich im letzten Augenblick die Arme hochgerissen und meinen Kopf ein wenig geschützt. Dabei war ich zu Boden gegangen, lag auf der Seite und wartete auf einen neuen Angriff der Bestie.
    Er kam nicht.
    Sekunden vergingen.
    Die Echos der Kampfgeräusche waren verrollt. Eine fast unnatürliche und auch gefährliche Ruhe hüllte mich ein, nicht einmal die tappenden Schritte des Werwolfs waren zu hören.
    Keuchend blieb ich liegen. Staub drang in meinen Mund, er kratzte im Hals. Ich unterdrückte ein Husten und auch den starken Niesreiz.
    Sehr langsam bewegte ich mich, zog die Beine an und drehte den Kopf. Mein Gesicht schrammte über die Kulisse. Ich fummelte nach dem Dolch und schnitt Risse hinein. Mit heftigen Ellbogenbewegungen fetzte ich die Wand auf, verschaffte mir so ein Loch und gleichzeitig einen Ausstieg.
    Endlich war ich frei. Mühsam kam ich auf die Füße.
    Mein Blick fiel auf den Werwolf.
    Er lag nicht weit entfernt. Beim dritten Anlauf hatte ich getroffen.
    Gleich von mehreren Kugeln war er erwischt und auf den Rücken geschleudert worden. Er rührte sich nicht mehr.
    Im Tode noch hatte sich sein Gesicht verschoben. Die Schnauze stand weit offen und in einem schiefen Winkel vom Gesicht ab. Das Fell war aschgrau geworden. Wahrscheinlich würde es irgendwann abfallen und sich als Staubrest vom Körper lösen.
    Ich hustete und nieste zur gleichen Zeit. Es glich schon einer Befreiung.
    Ein Ersatzmagazin für die Beretta

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