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0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

Titel: 0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
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Neck.«
    »Sollte nach den üblichen Regeln nicht der Herr seine Dame abholen?«
    »Wie genau Sie auf diesem Gebiet Bescheid wissen«, spottete sie. »Aber mir macht es Spaß, meinen neuen Cadillac zu fahren. Aus diesem Grunde benutzten wir meinen Wagen, und ich fuhr.«
    »Als Sie den Abend abbrachen, fuhr Mr. Sparring mit bis vor Ihre Tür?«
    »Sie irren sich! Ich setzte ihn wieder vor seiner Wohnung ab, entschuldigte mich, daß ich ihm den Abend verdorben hatte und fuhr auf dem schnellsten Wege nach Hause.«
    »Besitzt irgendwer einen zweiten Schlüssel zum Cadillac?«
    »Selbstverständlich nicht.«
    »Vielen Dank, Miß Webman. Wir haben keine Fragen mehr an Sie.«
    Phil und ich verließen das Büro, aber ich schlug den seegrünen Vorhang noch einmal zurück. »Doch noch eine Frage, Miß Webman! Besitzen Sie auch ein Motorboot?«
    Sie zog die Augenbrauen hoch und verneinte erstaunt.
    »Gut«, sagte ich. »Ich fürchtete, wir müßten uns sonst darum kümmern. Möglich, daß es auch gestohlen worden wäre.« Draußen auf der Straße fragte Phil: »Sagt sie die Wahrheit?«
    »Keine Ahnung! Willst du wetten?«
    Er verzog das Gesicht. »Nicht mehr als einen Dollar für Wahrheit. Das Risiko ist zu groß.«
    »Okay! Ich setzte drei'Dollar für Lüge dagegen, aber beweisen läßt sich nichts.«
    »Am Cadillac wurden keine Spuren festgestellt. Weder das Türschloß noch die Zündung waren beschädigt.«
    »Der Wagen wurde nicht von Halbstarken gestohlen, sondern von routinierten Gangstern. Vermutlich suchten sie sich den Schlitten schon Tage vorher aus, verschafften sich einen Wachsabdruck des Türschlosses und besorgten sich einen Schlüssel. Du weißt, daß nachgemachte Wagenschlüssel in der Unterwelt preiswert gehandelt werden.«
    Im Hauptquartier fand ich ein Fernschreiben aus Washington auf meinem Schreibtisch. In den frühen Morgenstunden hatten wir eine Rückfrage an die State Police Washington gerichtet. Ich hatte um Auskünfte über Jack Harper gebeten, falls solche Auskünfte Vorlagen.
    Ich war sicher, daß die Antwort negativ ausfallen würde. Wenn Phil darüber eine Wette angeboten hätte, so hätte ich ein Jahresgehalt gegen zehn lumpige Cent gesetzt, daß der Mann mit der Aktentasche mir einen Namen genannt hatte, an dem jeder Buchstabe falsch war.
    Das Telegramm der State Police lautete: »Jack Harper bei der Electric Rawell Company, seit vier Tagen verschwunden. Fahndung wurde bereits eingeleitet. Verbrechen oder Unglücksfall möglich.«
    ***
    Dark Rugger rieb sich mit dem Handrücken über die breitgeschlagene Nase. Dabei gaben die Knorpel des zertrümmerten Nasenbeines Geräusche von sich, die sich wie ein ununterbrochenes Fingerknacken anhörten. Roy Drugh paffte an einer Zigarette. Außer dem Knacken der Nasenknorpel war es totenstill in der primitiven Hütte.
    Rugger bearbeitete seine Nase seit einer vollen Stunde. Drugh ging schließlich unter die Decke.
    »Stop dieses verdammte Knacken, Dark, oder ich zermahle die Trümmer deines Nasenbeins zu Staub.«
    Ruggers Hand blieb stehen wie ein angehaltenes Uhrwerk. Seine Drillbohreraugen richteten sich auf den anderen. »Na los«, grunzte er. »Ich bin schon lange scharf darauf, deinen Gesichtsgiebel einzudrücken.«
    Drugh riß die Zigarette aus dem Mund und feuerte sie gegen die Wand der Hütte. Die Glut zerstob in einem Funkenregen. Das Amboßkinn schob sich vor. »Ich zeig’s dir, du…«
    Rugger wuchtete sich aus dem brüchigen Schaukelstuhl hoch, in dem er bisher gesessen hatte. Der Stuhl schaukelte leer weiter.
    Wahrscheinlich wären sich die beiden Gorillas in der nächsten Sekunde in die Haare geraten, wenn sie nicht ein Motorengeräusch vernommen hätten, das sich rasch näherte.
    »Er kommt!« Sie lauschten. Der Streit war vergessen. Darks Gesicht verzerrte sich. »Zum Teufel! Das ist kein Motorboot. Das ist ein Wagen!«
    In den groben Gesichtern stand Angst. Draußen wurde der Motor gedrosselt, lief aber im Leerlauf weiter.
    Die Gorillas zuckten zusammen, als eine Hupe aufheulte und dreimal angeschlagen wurde.
    »Wollen wir nicht türmen?« zischte Drugh.
    »Hast du nicht genug von gestern? Im Wasser können wir abgeschossen werden wie lahme Enten.«
    Wieder heulte die Hupe, laut und fordernd.
    Dark begann wieder seine Nase zu massieren. »Der meint uns«, grunzte er.
    Sein Kumpan stieß ihm den Ellbogen in die Rippen. »Ich erkenne den Klang, Dark. Das ist der Washington-Junge!«
    Er ging mit großen Schritten zur Tür und riß sie auf. Er

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