Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

Titel: 0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
habe ich nicht mehr gerechnet. Wir machen doch noch einen großen Schritt!«
    »Uns interessiert der G-man mehr, Boß! Du mußt doch verstehen, dpß…« Eine Handbewegung schnitt ihm das Wort ab, zumal in der Hand eine Pistole lag. »Erst das Geschäft, dann das Vergnügen. Anders ausgedrückt: Erst muß die Sache mit Harper ins reine gebracht werden, dann könnt ihr euch den G-man kaufen, und ich werde euch sogar dabei helfen.«
    Er schob die Pistolen in die Taschen zurück. »Wirsehen unseine halbe Stunde vor elf Uhr. Bis dahin habe ich mir überlegt, auf welche Weise wir uns Mr. Harper zum zweitenmal vornehmen.«
    Er sprang in das Boot, einen kleinen Außenborder.
    »Verhaltet euch vernünftig, Boys!« rief er. »Erst muß Harper geschröpft worden sein. Danach können wir euer Problem mit dem G-man lösen. Verlaßt euch auf mich!«
    In einer scharfen Kurve und mit hochschäumender Bugwelle löste sich das Boot vom Steg.
    Rugger starrte dem Kahn böse nach. »Verlaßt euch auf mich«, wiederholte er wütend. »Wir helfen dir, und du rufst von irgendeiner Telefonzelle die Polizei an und sparst auf diese Weise zehntausend Dollar.« Er wandte den schweren Schädel zu Drugh.
    »Hast du gesehen, wie er reagiert hat?« Drugh nickte. »Er zog die Kanonen Ich glaube, er wäre fähig gewesen, uns zu erschießen. Die Dreynought-Pistole, die er in der linken Hand hielt, hatte ich gestern noch. Wir hätten ihm die Schießeisen nicht zurückgeben sollen.«
    »Wir fielen auf seinen Trick rein. Es hörte sich ja auch völlig überzeugend an, als er sagte, für alle Fälle wäre es besser, wenn bei uns keine Waffen gefunden würden. Die Greifer könnten uns mit ihren technischen Tricks sonst alles mögliche nachweisen.« Er massierte die zerschlagene Nase. »Na, macht nichts, Wir haben vier oder fünf Stunden Zeit.«
    Ungefähr zwei Stunden später betraten die Gangster einen dunklen, mit altem Kram vollgestopften Laden an der Grenze Harlems. Der Mann, der aus der Tiefe des Ladens heranschlurfte, war ein Bekannter. »Hallo, Stan!« grunzte Dark Rugger. Der Mann blinzelte Über den Rand seiner Brille hinweg. »Ah. Dark«, antwortete er. »Wie geht’s?«
    Mit dem Daumen zeigte Rugger auf seinen Kumpan. »Mein Freund und ich brauchen ein erstklassiges Feuerzeug.«
    Stan Warrow. Altwarenhändler, Spitzel, Zuhälter, Hehler, kratzte die Bartstoppeln. »Feuerzeuge sind verdammt schwer zu beschaffen, Dark. Außerdem sind sie mächtig im Preis gestiegen Aber für einen alten Freund gebe ich mir natürlich ’ne Menge Mühe. Gib mir eine Anzahlung von zweihundert Dollar und kommt in drei Tagen wieder vorbei.« Er streckte die Hand aus, die einer schmutzigen Raubvogelklaue ähnlicher sah als einer Menschenhand.
    Ruggers stechender Blick, das knappe Grinsen, und die Schlinge aus dünnem Stahldraht, die er plötzlich zwischen den Fingern drehte, verrieten dem Hehler, daß seine übliche Methode nicht verfing. Seine Lippen bebten, als er sagte: »Du willst mir doch nicht drohen, Dark? Du verlierst deinen ganzen Kredit in der Unterwelt, wenn du mich…«
    »Ich pfeife auf den Kredit. Wenn ich den Fisch gelandet habe, der schon an meiner Leine tanzt, brauche ich keinen Kredit mehr. Leg deine besten Kanonen auf den Tisch, Stan, und zwar sofort. Sonst muß ich selbst in deinem Laden nach den Pistolen suchen.«
    Warrow trat schon den Rückzug an. »Aber du wirst doch zahlen, Dark! Du willst doch nicht, daß ein alter Freund Verluste erleidet, nicht wahr?« Der Ex-Gangster betrachtete nachdenklich die Schlinge. »Hundert Dollar für jedes Schießeisen«, bewilligte er.
    Der Händler seufzte, als hätte ihn ein schwerer familiärer Verlust betroffen. Er tauchte zwischen Ständern voller alter Kleider unter. Als er wieder auf der Bildfläche erschien, legte er eine Drake-Pistole und einen 38er Smith and Wesson-Colt auf den Ladentisch. Zu jeder Waffe legte er eine Pappschachtel mit Munition. Rugger nahm die Drake-Pistole. Roy Drugh stopfte den Colt in die Manteltasche.
    Rugger zahlte hundert Dollar in kleinen Scheinen auf die Theke. »Zahl ihn aus, Roy!« befahl er. Stan Warrow ließ das Geld blitzschnell verschwinden, als hätte es sich in Luft aufgelöst. Er starrte auf einen Fünfzig-Dollar-Schein, der zwischen Ruggers Fingern aufgetaucht war. »Für die Munition, Dark?« fragte er hoffnungsvoll. Rugger schüttelte den Kopf. »Für eine Auskunft! Roy und ich suchen einen G-man, mit dem wir eine Rechnung zu begleichen haben. Spitz die Ohren, damit

Weitere Kostenlose Bücher