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0448 - Der alte Admiral

Titel: 0448 - Der alte Admiral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mehr und mehr anfreundeten, und das schien ihn zu stören - verständlich, denn Roi jagte in seinem Revier. Roi sagte eben: „Potz, Rhodan! Wie lange brauchen wir noch, bis ich mir endlich die Beine vertreten kann?"
    Cascal schwenkte den Sucher herum und richtete ihn vorbei am anderen Shift auf die dunkle Felswand, „Wenn Sie Ihre strahlenden Augen kurz aus dem Antlitz Ihrer Nachbarin reißen würden, sähen Sie vor sich bereits die Felsen.
    Verzeihen Sie, falls ich ironisch war - heutzutage wird Ironie mit Strafen geahndet."
    Roi schien nicht genau gehört zu haben. Er schaute auf und begegnete Cascals Blick im breiten Rückspiegel.
    „Habe ich richtig gehört?" fragte er. „Noch ein Terraner in diesem Markenerzeugnis der Waffentechnik, der die Dinge mit den Augen Voltaires, Shaws oder Dantons sieht?"
    Cascal rief lachend: „Ihr verhörtet euch nicht, Hochwohlgeborener!"
    Roi fragte zurück: „Wie ist sein Name?"
    Cascal schaltete herunter und beschleunigte, „während er seitwärts am vorderen Fahrzeug vorbeiging und dann den Shift absetzte. Der Oberst der Abwehr sagte: „Sehe er doch in der Teilnehmerliste nach, oder kann er nicht lesen?" Danton kicherte und wandte sich wieder an Merceile.
    „Schließlich ist dieser Ausflug doch noch zu einem guten Ende gekommen. Ich fand jemanden, der meine Sprache spricht."
    Zu seiner Verwunderung fragte Merceile zurück: „Spreche ich nicht Ihre Sprache, Roi?"
    Er musterte sie lange und nachdenklich, dann meinte er halblaut: „Fürwahr! Sie spricht meine Sprache, wenn auch in einer anderen Tonart und einer ganz anderen Art und Weise."
    Alaska rief über den Lautsprecher: „Endstation! Alles aussteigen. Der Einsatz beginnt!"
    Die Shifts standen mit etwa fünfzehn Metern seitlichem Abstand nebeneinander und richteten ,die Scheinwerfer auf die Felswand. Die Prallfelder wurden abgeschaltet, die HÜ-Schirme erloschen. Die Schleusentüren glitten auf, und nacheinander stiegen die Teilnehmer aus und blieben in kleinen Gruppen stehen.
    Die' Männer musterten die Felswand, als würde dort etwas geschehen.
    Schließlich schwang sich Ovaron aus dem anderen Shift und blieb in der Nähe Rhodans stehen.
    Der Großadministrator fragte leise: „Bereit, Ovaron?"
    Ovaron wandte sich um und suchte mit den Augen Merceile und den jungen Terraner. Dann drehte sich der Cappin wieder herum und erwiderte „Ja, bereit, Perry."
    Die zehn Personen, an beiden Seiten befanden sich die mächtigen Gestalten von Icho Tolot, dem Haluter und Paladin-III, bildeten einen offenen Viertelkreis. Sie standen auf einer schräg ansteigenden Halde aus Sand, Steinen, Geröll und scharfkantigen Felsen, deren Ecken im Scheinwerferlicht wie Diamanten besetzt, aussahen. Die Schatten der Männer waren zwanzig Meter lang und länger, sie reichten fast bis zu dem Punkt, wo der Hang des heruntergefallenen Gerölls mit der Steilwand einen stumpfen Winkel bildete. Nur das Summen der leerlaufenden Maschinen der Shifts und ein gelegentlicher scharfer Atemzug von einem der Teammitglieder unterbrachen die erwartungsvolle, gespannte Stille.
    Ovaron ging etwa zehn Meter aus dem Halbkreis nach vorn in Richtung Felswand.
    Sie wirkte wie eine schwarze, nasse Mauer.
    Sprünge, Vertiefungen, Vorsprünge und herunterhängende Felsnasen, kleine Kanzeln und Risse durchzogen die mächtige Wand.
    Ovaron winkelte den Arm an und justierte sein breites Armbandgerät. Roi Danton hüstelte affektiert und sagte: „Sesam öffne dich!"
    Ovaron drückte den breiten, gesicherten Knopf herunter. Ein sechsdimensionaler Kodeimpuls wurde abgestrahlt, nur einen Sekundenbruchteil lang. Er enthielt unter anderem die Individualschwingungen des Cappins, ohne die niemand in dieses Geheimdepot eindringen konnte.
    Dann sicherte Ovaron den Kopf wieder und wartete.
    Nichts geschah.
    Schweigend und in größter Spannung standen die zehn Mann des Teams bereit. Keiner sprach ein Wort, nur hin und wieder räusperte sich jemand nervös. Eine Minute verging, noch immer hatte sich nichts gerührt. In rhythmischen Abständen fielen Tropfen von einem Felsen und klatschten auf einen anderen herunter. Dieses Geräusch war wie das Ticken einer riesigen altmodischen Uhr und trug dazu bei, die Spannung zu vergrößern. Hände fuhren in unkontrollierten Bewegungen an die Gürtel, tasteten nach den Griffen der Waffen. Eine Minute verging.
    „Verdammt! Das dauert aber!" sagte Alaska heiser.
    Niemand antwortete.
    Die dritte Minute verging, dann ertönte ein hartes,

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