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0448 - Heroin für reiche Ladies

0448 - Heroin für reiche Ladies

Titel: 0448 - Heroin für reiche Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
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uns mit unserem Chef, Mr. High, zusammen, um eine erste Analyse vorzunehmen.
    »Big Fiddle scheidet aus, glaube ich«, sagte Mr. High. »Ich kenne ihn. Er ist ein Einzelgänger. Vor zwanzig Jahren war er ein großes Talent. Als er abzurutschen begann, war er fünfunddreißig, jetzt ist er ungefähr fünfzig. Er ist einfach zu alt, um eine Gang zu leiten. Er ist ein Gangster geworden' aber er hat noch immer einige Charakterzüge des musischen Menschen behalten. Er ist sensibel und unzuverlässig, es liegt ihm nicht, die starren Richtlinien einer gut funktionierenden Organisation zu respektieren. Nein, er kommt als Bandenchef nicht in Betracht.«
    »Es gibt viel ältere Syndikatsbosse«, warf Phil ein.
    Mr. High nickte. »Ich weiß, aber die waren höchstens dreißig oder vierzig Jahre alt, als sie ihre Organisationen bereits fest im Griff hatten. Das ist wie im Geschäftsleben, Phil. Wer mit vierzig oder fünfzig Jahren noch Angestellter ist, wird den Sprung in die Selbständigkeit nicht mehr schaffen. Ich glaube, wir können auch Ladykiller-Joe ausschließen. Er ist ebenfalls der typische Einzelgänger.«
    »Das gleiche gilt für Gwendolyn«, schaltete ich mich ein. »Heiratsschwindel ist kein Bandendelikt.«
    »Somit verbleiben nur Parker und Sheppard«, sagte Mr. High. »Beide sind knapp über vierzig; sie entsprechen damit der Schätzung, die Dr. Cyrus vom Alter des Mannes machte.«
    »Es wird am besten sein, wir knöpfen uns die Burschen einmal vor«, sagte Phil.
    »Darum möchte ich Sie bitten«, meinte Mr. High.
    Phil und ich begannen die Nachforschungen aus verschiedenen Gründen mit Joe Sheppard.
    Er war der einzige, der bisher in einem Team gearbeitet hatte. Außerdem war er Waffenhändler gewesen. Leute seines Berufs kommen viel mit undurchsichtigen Ausländern zusammen; es konnte sein, daß er dadurch an Rauschgift-Quellen gekommen war.
    Sheppards jetzige Adresse war uns unbekannt,'aber wir wußten, daß sein ehemaliger Teilhaber, ein gewisser Herb Griffith, am Queens Boulevard ein kleines Sportartikelgeschäft betrieb.
    Herb Griffith empfing uns in dem kleinen, gleichzeitig als Lagerraum dienenden Office, das sich an seinen Laden anschloß. Er hatte das Geschäft mit der eingestandenen Absicht eröffnet, das Warensortiment schon bald um ein Waffenangebot erweitern zu können. Seine Aussichten, die dazu erforderliche Genehmigung zu bekommen, waren gut. Das wiederum bedeutete, daß Phil und ich auf seine Mitarbeit bauen konnten, denn Griffith würde sicherlich bemüht sein, jeden Behördenvertreter von seinen guten Absichten und seiner tadellosen Haltung als Staatsbürger zu überzeugen.
    »Wir suchen Joe Sheppard«, sagte Phil, nachdem wir uns gesetzt hatten.
    Griffith räusperte sich. »Hat er was an gestellt?«
    »Wo wohnt er?« fragte Phil, ohne auf den Einwurf einzugehen.
    Griffith überlegte. Er war ein hagerer Mittvierziger mit schütterem, rotblondem Haar. Die randlose Brille ließ ihn klug und seriös aussehen.
    »Das war vor vierzehn Tagen«, erinnerte er sich. »Joe kam herein und kaufte ein paar Angelköder.«
    »Die Adresse, bitte«, mahnte Phil mit sanftem Nachdruck.
    »Ich habe sie nicht. Ich weiß nicht, wo er wohnt.«
    Phil beugte sich nach vorn. »Sie waren vier Jahre lang sein Teilhaber, vermutlich auch sein Freund. Wollen Sie uns erzählen, daß Sie plötzlich nicht mehr wissen, wo er sein Domizil hat?« Griffith rückte nervös seine Brille zurecht. »Sie müssen das verstehen«, sagte er. »Wir hatten ein gut florierendes Geschäft. Wenig Arbeit und hohen Verdienst, jawohl. Wir steigerten von Jahr zu Jahr unsere Umsätze. Uns ging es gut, sogar blendend. Und dann machte Joe mit einem Schlag alles kaputt! Er war einfach unersättlich, krankhaft geldgierig; er wollte immer mehr verdienen, immer mehr! Nur deshalb kam er auf die Idee, krumme Geschäfte zu machen. Was war der Erfolg? Er wanderte ins Zuchthaus, und ich bin seit dieser Zeit mit dem Makel behaftet, Teilhaber eines betrügerischen Unternehmens gewesen zu sein! Sie werden sich denken können, daß ich seit damals nicht mehr gut auf ihn zu sprechen bin. Er hat meine Existenz zerstört. Deshalb ist der Kontakt zu ihm völlig abgerissen.«
    »Wenn er zu Ihnen kommt, um Angelköder zu kaufen, sieht das eher nach Kontaktpflege aus«, stellte Phil fest.
    »Wenn er als Kunde auftritt, kann ich ihn nicht vor die Tür setzen«, sagte Griffith mürrisch. »Natürlich sprechen wir miteinander, wenn wir uns sehen. Ich glaube, ihm geht es

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