Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0448 - Heroin für reiche Ladies

0448 - Heroin für reiche Ladies

Titel: 0448 - Heroin für reiche Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
jetzt bedeutend besser als mir. So jedenfalls sah er aus.«
    »Was haben Sie mit ihm besprochen?«
    »Ich habe ihn gefragt, wie es ihm geht und wovon er lebt. Er antwortete mit einem vielsagenden Grinsen und meinte, daß es weit bessere Verdienstmöglichkeiten als den Verkauf von Angelsportartikeln gäbe.«
    »Das war alles?«
    »Das war alles«, nickte Griffith. »Es stimmte mich ziemlich bitter, wissen Sie.«
    »Uns ist bekannt, daß er nach seiner Entlassung mit Leuten des Snyder-Syndikats in Berührung kam«, sagte Phil. »Hat er diesen Namen jemals erwähnt?«
    »Nein. Er hat mir überhaupt nichts erzählt. Ich glaube, er traut mir nicht mehr. Er weiß genau, wie ich über ihn denke!«
    »Wie sah es mit seinen Freundinnen aus?«
    Griffith grinste dünn. »Oh, in dieser Hinsicht stellte er wirklich Ansprüche. Er war immer hinter den High-Society-Puppen her. Alle anderen tat er als ›Proletenfutter‹ ab.«
    Phil und ich wechselten einen raschen Blick. »Ein seltsames Wort«, sagte Phil. »Benutzte er es oft?«
    ' »Ziemlich regelmäßig«, nickte Griffith.
    »Hatte er eine Stammkneipe?«
    »Zu meiner Zeit ging er in den Scotch-Club in der Chambers Street.«
    »Kennen Sie einige seiner Freunde und Freundinnen?«
    »Nein«, sagte Griffith. »Privat verkehrten wir schon damals sehr wenig zusammen. Ich bin verheiratet. Daraus ergaben sich sehr gegensätzliche Interessen.«
    »Wie würden Sie seine Stimme charakterisieren?« fragte Phil.
    »Es ist eine kühle und recht ironische Stimme«, meinte Griffith nach kurzem Nachdenken. »Alles in allem die Stimme eines gefühlsarmen Menschen.«
    »Danke, das genügt«, sagte Phil. Wir erhoben uns.
    »Da fällt mir noch etwas ein«, meinte Griffith, der uns zur Tür begleitete. »Die Angelköder waren als Geschenk gedacht. Ich hatte den Auftrag, sie im Hotel ,Shriever‘ abzuliefern. Die Dinger waren für eine Miß Cue bestimmt.«
    Eine halbe Stunde später hielten wir vor dem ,Shriever‘ in der East Houston Street. Das ,Shriever‘ ist kein sehr großes Hotel, aber es gehört zur Luxusklasse. Ausstattung, Service und Preise sind entsprechend.
    Der Portier paßte sich dem Gesamteindruck an. Er hatte die Allüren eines distinguierten und weitgereisten Weltmannes. Wir erfuhren von ihm, daß eine Miß Clara Cue, 31, eine Woche im Hotel gewohnt hatte und mit unbekanntem Ziel wieder abgereist sei.
    »Vor zehn Tagen, um genau zu sein«, sagte der Portier. »Sie stammt aus Chikago. Soviel mir bekannt ist, gehören ihrem Vater die Morland-Schuhfabriken.«
    »Was wollte sie in New York?«
    »Sie wollte eine ehemalige Schulfreundin besuchen und gleichzeitig einige Einkäufe erledigen.«
    »Dafür benötigte sie eine ganze Woche?«
    »Miß Cue kommt oft nach New York. Sie bleibt immer ein paar Tage in der Stadt.«
    »Empfing sie oft Besuch?«
    »Ja, ein Herr suchte sie zuweilen auf, ein gewisser Mr. Sheppard, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wie und wo wir diesen Herrn erreichen können?«
    »Bedaure, Sir.«
    »Hatten Sie den Eindruck, daß die beiden sich gut kannten?«
    Er suchte einige Sekunden lang nach Worten, dann meinte er: »Ich kann mich erinnern, daß die Besuche des Herrn am Tage stattfanden. Wenn Miß Cue und ihr Begleiter sich in der Halle zeigten, gaben sie sich höflich-formell. Um es ganz direkt zu sagen: Sie machten nicht den Eindruck eines Liebespaares.«
    Wir fuhren zum Scotch-Club. Es war acht Uhr abends, als wir dort ankamen. Ein Schild an der Tür belehrte uns, daß der Nachtclub seine Pforten nicht vor neun Uhr öffnete.
    Das Lokal war im Tiefgeschoß eines leidlich eleganten Office-Buildings untergebracht. Einige erleuchtete Fenster im ersten und zweiten Stockwerk zeigten an, daß sich auch Apartments im Hause befanden. Phil und ich studierten die Namensschilder an der Haustür und entdeckten, daß Gerry Hollogan, der Clubbesitzer, in der ersten Etage wohnte. Der Lift brachte uns hinauf. Wir klingelten.
    Ein breitschultriger, muskulöser Bursche öffnete uns. Hollogan. Es hieß, daß er den Nachtclub im Aufträge eines Syndikats leitete, aber natürlich war es schwierig, Gerüchte dieser Art zu beweisen.
    Wir stellten uns vor. Hollogans Pokergesicht zeigte keine Reaktion. Er führte uns in sein Wohnzimmer und forderte uns auf, Platz zu nehmen.
    Phil kam sofort zur Sache. »Wir suchen Joe Sheppard. Wo finden wir ihn?« Hollogan steckte sich eine Zigarette an. Er inhalierte einmal tief, bevor er antwortete. »Sheppard? Ich habe ihn seit

Weitere Kostenlose Bücher