0449 - Das Ende des Diktators
gegen Sie teilzunehmen, obwohl Dabrifa uns mit harter Vergeltung drohte. Hinzu kommt der merkwürdige Umstand, daß Ihr Solares System wieder sichtbar wurde - ich meine, es befindet sich nicht mehr im schützenden Zeitfeld eingehüllt. Und gerade deshalb möchte ich Ihnen noch einmal versichern, daß wir nicht an einen Angriff denken."
„Die Bewegung Ihrer Flotte läßt darauf schließen, Admiral, und ich kann Ihnen meinerseits versichern, daß wir niemals im Ernst an Ihre Angriffsabsichten glaubten. Welchen Sinn sollte das auch haben? Wäre es logisch für Sie, die Macht Dabrifas noch zu stärken?"
„Es wäre höchst unlogisch. Im übrigen kann ich Ihnen eine vertrauliche Information übermitteln: Dabrifa kann sich auf seine eigenen Leute nicht mehr verlassen. Es existiert da eine Widerstandsbewegung gegen ihn, und eines Tages wird sie zuschlagen. Wir wollen weder mit seinen Expansionsgelüsten noch mit der bevorstehenden Revolution etwas zu tun haben. Wir möchten so schnell wie möglich normale Beziehungen zum Solaren Imperium hergestellt wissen."
Tifflor lächelte.
„Vielen Dank für Ihr Vertrauen, Admiral. Ich will Ihnen beweisen, daß es auf Gegenseitigkeit beruht. Letzten Informationen nach ist die Revolte im Imperium Dabrifa bereits ausgebrochen, und mehr als zweihundert Systeme befinden sich in den Händen der Rebellen. Jetzt im Augenblick dürfte der Diktator schon von seinen eigenen Offizieren verhaftet oder getötet worden sein. Die Flotte meutert. Haben Sie noch keine entsprechenden Meldungen erhalten?"
Für lange Sekunden blieb der Admiral schweigsam, dann sagte er seltsam schleppend: „Das ist nicht wahr!"
„Es ist wahr!" erwiderte Tifflor bestimmt. „Unsere Informationsquellen sind absolut zuverlässig. Die Rebellion, von Professor Ligzuta schon seit Jahren vorbereitet, ist zum Ausbruch gelangt. Und Sie dürfen mir glauben, daß sie wirklich gut vorbereitet wurde. Mit Dabrifas Alleinherrschaft dürfte es nun endgültig vorbei sein."
Immer noch blieb der Admiral skeptisch. Er schien das nicht glauben zu können, was er so gern geglaubt hätte.
„Es wäre großartig, wenn Sie recht behielten, aber ich kenne einige der Sicherheitsvorkehrungen, die Dabrifa für einen solchen Fall bereithält. Ich kann mir nicht denken, daß man ihn so einfach überrumpelt. Immerhin, nehmen wir einmal an, es ist geschehen und Dabrifas Macht gebrochen - würden Sie oder Rhodan dann trotzdem unseren Versicherungen glauben, daß wir den Frieden wünschen und zu diesem angeblichen Manöver nur gezwungen wurden?"
„Selbstverständlich, Admiral. Wir wissen es ohnehin."
Zum ersten Mal lächelte der Admiral.
„Ja, ich weiß schon: Ihre hervorragenden Informationsquellen."
„Sehr richtig."
„Gut." Der Admiral wurde wieder ernst. „Dann werde ich meiner Flotte jetzt den Befehl erteilen, sich nach Ephelegon zurückzuziehen. Dort werden wir die weiteren Ereignisse abwarten. Die Entscheidung fiel aber bereits, das kann ich Ihnen versichern."
„Wir hoffen es." Tifflor hob die Hand zum Gruß. „Dann werden wir uns wohl bald sehen - wenn die endgültigen Verhandlungen zwischen den Imperien beginnen."
„Bis dann - alles Gute!"
Der Bildschirm erlosch.
Auf dem Panoramaschirm konnte Tifflor wenig später beobachten, wie die Schiffe der ZGU noch enger zusammenrückten und dann plötzlich ihren Kurs änderten. Sie nahmen mit höchster Beschleunigung Fahrt auf und verschwanden dann im Linearraum.
Sie kehrten in ihre Heimat zurück.
Die Funküberwachung bestätigte, daß zwischen Admiral Rodrigez und dem Flaggschiff Dabrifas keine Nachrichtenübermittlung stattgefunden hatte, was wiederum darauf schließen ließ, daß der Admiral rückhaltlos den Worten Tifflors Glauben schenkte. Ein Vertrauensbeweis, der sich später vielleicht bezahlt machen würde.
Wenig später näherte sich Tifflors Schiff abermals einer Strukturlücke des Paratronschirms. Sofort nahm er Verbindung zur INTERSOLAR auf. Rhodan selbst war sein Gesprächspartner.
„Die sind wir los", stellte Rhodan nach Tifflors Berichterstattung nüchtern fest. „Bis zur endgültigen Friedenskonferenz. Hier die letzten Informationen von Galbraith: Die meisten Schiffe der Flotte Dabrifas befinden sich in der Gewalt der Rebellen. Auch das Flaggschiff, die DOMALO. Allerdings konnte sich Dabrifa selbst in der Funkzentrale seines Schiffes verschanzen. Alle Angriffe auf diese verliefen bisher ergebnislos. Wir warten nun darauf, daß Admiral Hoga Merontus, der
Weitere Kostenlose Bücher