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0449 - Der Tod im Mädchen-Pensionat

0449 - Der Tod im Mädchen-Pensionat

Titel: 0449 - Der Tod im Mädchen-Pensionat Kostenlos Bücher Online Lesen
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haben?«
    »Spielen die Leute da so einfach mit?«
    »Sie sind vernünftiger, als wir selbst gedacht hatten. Jedenfalls hat es bis jetzt keinen ernst zu nehmenden Widerstand gegeben. Wir haben mit den älteren Leuten angefangen, werden anschließend die jungen Männer vornehmen, die sich die Mädchen zum Tanzen eingeladen hatten - vorwiegend Studenten übrigens -, und zum Schluss kommt die Kapelle an die Reihe!«
    »Und die Mädchen selbst?«
    »Die heben wir uns auf, bis alle anderen weg sind,«
    Ich sah Phil fragend an.
    »Was meinst du? Wollen wir nach Hause? Dies ist ein gewöhnlicher Mordfall - ein Doppelmord, wenn man so will - und so etwas fällt nicht in den Zuständigkeitsbereich des FBI.«
    »Ich muss Sie korrigieren, Mister Cotton«, fiel Hippie ein. »Der Lieutenant hat vor ungefähr einer Stunde mit Ihrem Chef telefoniert. Viele der Mädchen hier stammen aus benachbarten Bundesstaaten, aus Connecticut, New Jersey, sogar noch weiter weg. Wir werden auch dort gewisse Ermittlungen anstellen müssen, und dafür hat der Lieutenant bereits offiziell um Amtshilfe beim FBI ersucht, der Chef sagte, er würde es begrüßen, wenn Sie beide an diesem Fall mit uns Zusammenarbeiten würden. Wenn Sie freilich nicht wollten, weil sie nicht zum Nachtdienst gehörten, dann würde er zwei andere G-men aus der Nachtbereitschaft heraufschicken.«
    »Das habt ihr ja großartig hingedreht«, brummte ich. »Jetzt haben wir den Klotz am Bein!«
    »Sie wären ja doch nicht nach Hause gefahren. Dazu kenne ich Sie zu gut.«
    »Sie und mich kennen«, knurrte ich und wusste so gut wie er, dass er recht hatte. »Na schön. Von jetzt an geht durch Ihre Schreibmühle nichts, ohne dass ein Durchschlag für uns abfällt. Sie wollten es ja nicht anders haben.«
    Phil und ich verließen das Büro. Vor dem Verwaltungsgebäude blieb ich stehen.
    »Was war eigentlich mit der Verabredung an der Eiche?«
    »Nichts. Es kam niemand.«
    »Hm. Ich hätte es fast vergessen. Sag mal, kennst du den Namen Fanny Hill?«
    »Puuuh!« stöhnte Phil. »Was ist bloß plötzlich in dich gefahren! Hast du noch nichts von diesem neuen Roman gehört, der soviel Wirbel gemacht hat? Die Frauenverbände, die Sittlichkeitsvereine und ähnliche Klubs sind Sturm dagegen gelaufen.«
    »Was hat das mit Fanny Hill zu tun?«
    »Das ist die reichlich unmoralische Heldin des Buches.«
    Ich holte tief Luft. Allmählich wurde es aber Zeit, einem niedlichen blonden Mädchen ganz gehörig Respekt vor der Polizei beizubringen.
    »Was fangen wir jetzt eigentlich an?« fragte Phil in meine Gedanken hinein.
    »Wir begeben uns in höhere Gefilde«, erwiderte ich. »Komm.«
    Kopfschüttelnd marschierte er neben mir her. Die Wege zwischen den einzelnen Gebäuden des College waren hell beleuchtet. Abgesehen von einigen Baum- und Strauchgruppen in den Grünflächen gab es kaum wirklich dunkle Ecken. Noch immer lag der Duft der Herbstblumen von den vielen Beeten in der Luft, noch immer glänzten goldgelb die großen Fenster der Turnhalle, aber die festliche Atmosphäre war zum Teufel. Obgleich inzwischen an beinahe jeder Weggabelung ein Polizist stand und es auch sonst überall von Detektiven wimmelte, lag eine lähmende Stille über dem ganzen Komplex.
    Der Vorraum der Turnhalle war leer. Nur noch wenige Mäntel und Hüte hingen an den Kleiderhaken. Das Gästebuch war mitsamt dem Tischchen verschwunden, auf dem es gelegen hatte. Nur der Stuhl mit dem Rohrgeflecht stand noch herum.
    An der langen Tafel saßen noch fünf oder sechs Leute. Detektive unterhielten sich mit ihnen und machten Notizen. Das Orchester wurde von zwei Cops bewacht. Zwei andere standen bei den Mädchen, die sich in dem Seitentrakt versammelt hatten. Ich hielt vergeblich Ausschau nach einem gewissen roten Kleid.'
    Mit einer Kopfbewegung zeigte ich hinauf zu der Galerie, die an der rechten Wand der Turnhalle entlanglief.
    »Hast du zufällig schon irgendwo gesehen, wie man da hinauf kommt?«
    »Nein. Jedenfalls nicht hier von der Halle aus. Ich kann nirgendwo eine Treppe entdecken.«
    »Dann bleibt nur der Seitentrakt übrig. Sehen wir uns da mal um.«
    Wir fanden die Treppe zwischen den Zugängen zu den Waschräumen und den Toiletten. Aber an ihrem oberen Ende stießen wir gegen ein Hindernis. Die Tür zur Galerie war verschlossen. Phil zog seine Taschenlampe und leuchtete ins Schlüsselloch.
    »Es steckt kein Schlüssel«, erklärte Phil. »Und das Schloss macht keinen unbezwingbaren Eindruck. Warte mal. Kannst du

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