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045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

Titel: 045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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verloren an dem runden Tisch, der
mit Getränken aller Art vollgestellt war. Larry forderte sie zum Tanz auf. Sie
war höchstens neunzehn und strahlte über das ganze Gesicht. Plötzlich wirkte
sie heiter und gelöst und freute sich, mit Larry auf der Tanzfläche
herumzuwirbeln.
    »Wir
sind heute abend ein bißchen knapp besetzt«, ließ sie ihn wissen. »Zwei aus der
Gruppe sind verhindert... Eine von uns muß dann mindestens eine Runde
aussetzen...«, plauderte sie munter drauflos, und Larry erkannte, daß das Girl
in Glitzerkleid und hochhackigen goldenen Schuhen gar nicht so einsam war, wie
er auf den ersten Blick vermutet hatte. Sie setzte lediglich eine Runde aus,
weil eine ihrer Freundinnen an der Reihe war. Larry grinste stillvergnügt vor
sich hin. Das Girl mit dem Madonnengesicht hatte Temperament und wirbelte
orkangleich über die Tanzfläche.
    X-RAY-3
erfuhr, daß sie Corinna hieß, Tochter eines angesehenen Mailänder Kaufmanns war
und immer zu den Wochenenden in der Nobel-Disko anzutreffen wäre.
    »Sollten
Sie sich merken, Signore!« sagte sie mit silberheller Stimme. »Für den Fall,
daß Sie mal keine Partnerin finden, ich leg gern mit Ihnen wieder ’ne kesse
Sohle aufs Parkett. So alt sind Sie noch gar nicht... Sie machen Ihre Sache
recht gut...«
    Larry
Brent klappten die Mundwinkel herunter, er schluckte trocken. Der sonst so
schlagfertige PSA-Agent wußte diesmal nichts zu erwidern. Er beobachtete die
Umgebung im zuckenden Feuer der Lichtorgeln und studierte die Gesichter der
Frauen, an denen er vorbeikam.
    Keine
Spur von Morna!
    Ein
zweiter und dritter Tanz schlossen sich an. Sie reichten aus, daß er auch an
den äußersten Rand der Tanzfläche kam und die Tische dort kontrollieren konnte.
    Corinna
begleitete ihn an den Tisch zurück. »Vielleicht klappt’s nachher nochmal«,
sagte sie fröhlich und versetzte ihm einen freundschaftlichen Schlag auf die Schulter.
»Falls du das Tempo durchhältst«, wurde sie plötzlich zutraulich. »Bei so ’ner
heißen Scheibe muß man schon einiges zusetzen... Ciao!«
    Corinna
winkte fröhlich und verschwand wieder an ihrem Tisch, wo sich ihre Freundinnen
und deren Begleiter einfanden. Kunaritschew grinste von einem Ohr zum anderen.
»Hallo, Towarischtsch Opa...«, sagte er dumpf. »Bin froh, daß du mit heilen
Knochen aus dem Clinch herausgekommen bist. Sie war wohl doch ein bißchen jung
für dich, wie? Tja, Grandpa... hat sie das nicht gesagt, als sie dich mit
zarter Hand zum Stuhl zurückbrachte?«
    »So
drastisch hat sie sich nicht ausgedrückt«, protestierte X-RAY-3.
    »Na,
ich hab’s aber noch so im Ohr.« Die Getränke, die Kunaritschew inzwischen
bestellt hatte, standen bereit. Larry nahm einen herzhaften Schluck von seinem
Gin-Fizz, Kunaritschew ließ genießerisch puren Wodka über die Zunge fließen. Er
nahm gerade Anlauf, eine weitere Bemerkung über Larrys Ausflug auf die
Tanzfläche zu machen, als er von einem kleinen Umstand davon abgehalten wurde.
    Ein
leises, kaum merkbares Vibrieren machte sich in ihren Ringen bemerkbar. Die
PSA-Miniatursendeanlage im Innern der goldenen Weltkugel sprach an. Larry Brent
aktivierte den Sender durch den Druck auf einen winzigen, verborgenen Knopf,
der in die Fassung eingelassen war. »Hallo, Sohnemann«, hauchte eine vertraute
Stimme kaum hörbar aus den winzigen Lautsprechern. »Hallo, Schmusebär Iwan...«
    »Morna!«
stieß Brent halblaut hervor und hielt den Ring dicht ans Ohr, um besser
verstehen zu können. Seine Geste sah aus, als würde er sich am Ohrläppchen
kratzen. Die Musik hatte wieder eingesetzt und ließ ihn die Botschaft, die
Morna Ulbrandson in diesem Moment übermittelte, gerade noch verstehen. »...
Nobel-Disko fällt aus heute nacht. Bin in einem Nobel-Hotel ganz in der Nähe.
Hotel Azzura... liegt auch in der Via Marconi, hundert Meter von der Disko
entfernt... würde mich wohler fühlen, wenn ihr euch in der Nähe aufhalten
würdet... Roncolli führt etwas im Schilde, kann nicht ausführlicher werden...
bin nur für einen Moment allein im Zimmer... er spricht im Vorraum der
Hotel-Suite mit dem Etagen-Kellner. Jetzt kommt er zurück... Zimmer 415.« Das
Gespräch brach abrupt ab. Ein dumpfes Geräusch war zu hören. »Morna!« entfuhr
es X-RAY-3.
    Die
Sende- und Empfangsanlage funktionierte im direkten Wechselgespräch. Morna
Ulbrandson am anderen Ende bekam Larrys erschreckten Ausruf nicht mit. Das
Miniaturfunkgerät im Ring stand noch auf Sendung . So konnten Larry und
Iwan

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