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045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns

Titel: 045 - Schizophrenia - Nächte des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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daß man
sich zur Ruhe setzt... Außerdem muß man ja auch mal die Jungen zum Zug kommen
lassen. Die sollen zeigen, was sie können.«
    Dieses
Gespräch bei Frederico Roncolli, das gleichzeitig zum Frühstück für die beiden
PSA-Agenten wurde, unterstützte nur, was Larry und Iwan bereits klar war:
dieser Mann hatte nichts mit dem zu tun, den sie suchten.
    »Haben
Sie einen Verwandten mit dem gleichen Namen, oder einen Sohn?« fragte X-RAY-3
beiläufig.
    »Nein.
Frederico Roncollis gibt es im männlichen Stamm meiner Vorfahren nur einen
einzigen. Und der sitzt vor Ihnen. Ich war nie verheiratet und habe keine Sohn.
Tut mir leid, daß ich Ihnen bei der Aufklärung Ihres Falles so wenig behilflich
sein kann... Sie müssen sich geirrt haben. Wie sieht der Mann, den sie sprechen
wollen, denn aus?«
    Iwan
Kunaritschew beschrieb ihn. Roncolli schlürfte genießerisch seinen Espresso und
blickte den vollbärtigen Besucher aufmerksam an. »Ich war zwar auch mal
schwarzhaarig«, entgegnete er dann, »aber das ist schon lange her... ich kann
mich, ehrlich gesagt, gar nicht mehr so recht daran erinnern... ich war auch
mal größer. In den letzten Jahren bin ich um einen oder zwei Zentimeter
geschrumpft...« – Brent und Kunaritschew lernten bei dieser Gelegenheit seinen
eigenwilligen Humor kennen – »... aber so groß und stattlich wie der Mann, den
Sie beschreiben, war ich nie.«
    »Jemand
hat sich für Frederico Roncolli ausgegeben«, sinnierte Larry Brent. »Bankier
Roncolli... Zwischen Mailand und Florenz liegen rund dreihundert Kilometer...
wahrscheinlich kannte jemand Sie und hat nie damit gerechnet, entdeckt zu
werden.«
    »Es
wäre interessant zu erfahren, mit welchen Leuten, auf die in etwa unsere
Beschreibung paßt, Sie in den letzten Jahren zu tun hatten, Signore«, ergänzte
Iwan Kunaritschew die Überlegungen seines Freundes. »Wenn jemand den Namen
Frederico Roncolli wählte, kann das ein Zufall gewesen sein, richtig. Aber sich
auch noch als Bankier ausgeben? Der andere Roncolli hatte irgendwie und
irgendwann mal mit Ihnen zu tun. Da er sich in Kreisen bewegt, von denen man
annimmt, daß sie das nötige Kleingeld haben, könnte man daraus schließen, daß
Sie diesen Mann doch mal beraten oder ihm etwas verkauft haben.«
    »Das
will ich keineswegs bestreiten, ist schon möglich. Ich hatte mit Tausenden von
Menschen in meinem Beruf zu tun... auf Anhieb fällt mir nicht ein, zu wem die
vorliegende Beschreibung passen könnte.«
    »Aber
wenn Sie einen Verdacht hätten, würden Sie uns diesen jederzeit mitteilen,
nicht wahr?« warf Larry wieder ein.
    »Selbstverständlich...«
    Brent
ließ ihm die Telefonnummer des Hotels Milano zurück, in dem sie ihr
Domizil hatten. »Sie können dort jederzeit eine Nachricht hinterlassen, wenn
ich nicht erreichbar sein sollte. Für den Fall, daß Sie das nicht wollen,
können Sie auch direkt das Kommissariat anrufen. Kommissar Tandelli ist für den
Fall zuständig. Erwähnen Sie, daß wir bei Ihnen gewesen sind. Er weiß dann
sofort Bescheid. Wenn Ihnen jemand einfällt, auf den die Beschreibung paßt,
lassen Sie es uns bitte wissen. Sie würden uns dadurch sehr helfen...«
     
    ●
     
    Sie
kehrten zum Flugplatz zurück. Wie abgesprochen war ihre Maschine aufgetankt und
stand startbereit, so daß sie keinen weiteren Zeitverlust in Kauf nehmen
mußten. Kunaritschew hatte die Piper Tomahawk nach Florenz gesteuert. Larry
Brent übernahm den Rückflug. X-RAY-7 ließ sich in den Nebensitz fallen,
schnallte sich an, streckte die Beine aus, so gut es ging, und legte den Kopf
zurück. »Ich werde versuchen, zu schlafen«, murmelte er. »Ob mir das bei deiner
Flugweise gelingt, weiß ich natürlich nicht, Towarischtsch.« In Ermangelung
eines Hutes fuhr er sich durch sein rotes Haar und kämmte es mit den Fingern
nach vorn und über die Augen. »Falls der Motor aussetzt, brauchst du mich
natürlich nicht mehr zu wecken«, fügte er gähnend hinzu. »Der Aufwand lohnt
dann nicht mehr...«
    Larry
Brent zog die zweisitzige Piper Tomahawk sanft in den Himmel hoch und steuerte
Richtung Norden. Fast auf die Minute genau, Punkt neun Uhr dreißig, setzte die
Maschine wieder auf der Landepiste in Mailand auf. Kunaritschew schlug die
Augen auf, als das Flugzeug ausrollte. Er seufzte. »Na also. Noch mal alles gut
gegangen. Manchmal hat man auch mit dir Glück...«
    Wenn
ein Außenstehender den Russen so reden hörte, mochte er meinen, daß er sich mit
seinem Begleiter überhaupt nicht verstand

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