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0450 - Aufbruch der MARCO POLO

Titel: 0450 - Aufbruch der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vernehmbar. „Alle Schaltungen kommen an. Einwandfreie Ausführung. Achtung, an Kommandant: Alle Nebenaggregate werden durch die Sekundärpositroniken tadellos bedient. Totale Synchronisierung ist erreicht, Ende."
    Perry Rhodan schaute gebannt zu den drei Männern hinüber, die jetzt über das Schicksal des Schiffes bestimmten. Er, der erfahrene Kosmonaut, erinnerte sich an seinen ersten Flug mit einem Lineartriebwerk. Seinerzeit waren noch einige hundert Hauptkommandos an die Ausführungsorgane nötig gewesen.
    Direktschaltungen hatte man nach Möglichkeit vermieden. Nur im Notfall war von der Steuerzentrale aus unter Umgehung aller Hauptschaltstationen direkt gehandelt worden. Jetzt war es zur Selbstverständlichkeit geworden.
    Kosum gab über die SERT-Verbindung an den Kommandanten durch, die Absprunggeschwindigkeit sei erreicht. Korom-Khan bestätigte mit einem Gedankenimpuls.
    Das Tosen der zwölf Riesenkraftwerke wurde noch lauter. Die neuen Schwarzschild-Reaktoren waren in ihren Abmessungen fünffach kleiner als die alten Meiler, sechsfach leichter, jedoch um etwa zweihundert Prozent leistungsfähiger.
    Das Geheimnis dieser erstaunlichen Entwicklung lag im Wegfall der früher üblichen Druck-, Strahlungsund Kühlumhüllungen. Sie wurden nunmehr durch ein vollpositronisch gesteuertes Paratron-Kugelfeld ersetzt, in dem der Kernverschmelzungsprozeß ablief.
    Die heiße Zone wurde von diesen fünfdimensional orientierten Feldern anstandslos gebändigt. Der Fusionsvorgang des nebelfein eingespitzten Kernbrennstoffes KATALY-D-ULTRA konnte die übergeordneten Paratronschirme weder thermisch noch energetisch-mechanisch angreifen.
    Da sich die Kugelfelder mit steigender Leistungsabgabe der Fusionszentren optisch veränderten und einen schwarzen Farbton annahmen, sprach man von „Schwarzschild-Meilern".
    Die Sprungschaltung zum Eintauchen in den Dakkarraum wurde von der Hauptsteuerpositronik vorgenommen. Korom-Khan hatte dem Gerät die erforderlichen Voraussetzungen geboten.
    Atlan saß neben dem Großadministrator im zweiten Kommandeursessel. Auch er beobachtete fasziniert die geisterhaft anmutende Tätigkeit dieser drei so ausdruckslos und fast paralysiert wirkenden Männer, von denen zwei nahezu unbeschäftigt waren.
    Die Kontrolle der Normaltriebwerke bedeutete für Mentro Kosum eine Kleinigkeit. Der Erste Offizier, Senco Ahrat, überwachte nur die Vorgänge.
    Auf den riesigen Bildschirmen der Panoramagalerie waren die Sterne der Milchstraße nur noch in der Form kometenähnlicher Leuchtstreifen zu sehen.
    Die violetten Warnlampen leuchteten auf. Die MARCO POLO näherte sich dem genau berechneten Absprungspunkt.
    Dann geschah es. Das Irrlichtern auf den Bildschirmen der Außenbordaufnahme verblaßte. Die schalltötenden Polster der Manöverhelme ließen plötzlich das Grollen der Kraftwerke durch. Hochfrequente Schwingungen, schmerzhaft, fast sinnbetäubend, schienen von jedem metallischen Gegenstand auszustrahlen.
    Kleine Spezialbjldschirme zeigten das grellblaue Flammen des über dem Schiffskörper entstandenen Waringschen Dakkarfeldes.
    Die MARCO POLO war durchgebrochen. Sie befand sich bereits auf der Sextadim-Halbspur, noch ehe achttausend Männer begriffen, was eigentlich geschehen war.
    Das zur Qual gewordene Donnern verstummte. Ein summendes Geräusch, angenehm und keineswegs belastend, löste das Tosen der Kraftwerke ab. Dennoch liefen sie nach wie vor mit voller Leistung. Das Dakkarfeld mußte unter allen Umständen erhalten werden, wenn nicht ein sofortiger Rücksturz in den Einsteinsehen Normalraum erfolgen sollte.
    „Sextadim-Halbspur erreicht meldete die Ortung.
    „Dakkarpeiler stehen. Zielkurs liegt an. Bestätigung Hauptschaltpositronik ist eingelaufen. Ende."
    Rhodan klappte die Ohrenmuscheln nach oben und nahm den Manöverhelm ab. Er atmete auf. Atlan sprach ihn an.
    „Es ist doch immer wieder ein ungemütlicher Augenblick, nicht wahr? Siehst du, Terraner, das kommt davon, wenn man der Natur allzusehr ins Handwerk pfuscht. An solche Wagnisse haben nicht einmal die alten Arkoniden gedacht."
    „Vielleicht hat ihnen dazu das bißchen Können gefehlt, das die neue Menschheit auszeichnet? Was hältst du von dieser Definition?"
    Ovaron, der Tryzomträger aus dem Volk der Cappins, näherte sich. Atlan verzichtete auf eine Antwort. Aufmerksam sah er dem hochgewachsenen Mann entgegen.
    Ovaron blieb stehen und schaute auf die Bildschirme. Auf ihnen war nur noch jenes dunkelrote Glühen und Wabern zu

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