Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0450 - Aufbruch der MARCO POLO

Titel: 0450 - Aufbruch der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sehen, das einer geleeartigen Emulsion glich.
    Quallenähnliche Gebilde schwammen träge in dieser zähen Masse. Jedes davon war ein Universum, das wiederum Billionen von Galaxien enthielt.
    „Sie haben es endgültig geschafft", bestätigte das ehemalige Regierungsoberhaupt des Ganjasischen Reiches. „Der erste Brückenschlag wird siebzig Minuten Standard dauern?"
    „So ist es vorgesehen", bestätigte Rhodan. „Wir werden den Sombrero mit vier Schlägen erreichen."
    „Gruelfin!" korrigierte Ovaron mit einem wehmütigen Auflachen. „Das ist meine Bezeichnung für Ihre NGC 4594.
    Aber bitte, stören Sie sich nicht daran. Wie sagte kürzlich Roi Danton in treffender Form?"
    „Jedem Tierchen sein Pläsierchen, Monsieur", rief Roi aus dem Hintergrund, Er hatte seine bunte Lieblingskleidung abgelegt und trug nun ebenfalls eine Borduniform, die gleichzeitig als leichter Raumanzug verwendet werden konnte.
    Nur auf seinen Degen hatte er nicht verzichten wollen. Er hing an dem breiten Kombigürtel und schlug mit der Scheide gegen den druckfesten Magnetverschluß zwischen Stiefel und Hosenbein.
    „Richtig, belassen wir es dabei!" bestätigte Ovaron. „Übrigens, Perry, ich würde Ihnen aus rein psychologischen Gründen nicht empfehlen, bereits nach dem ersten Brückenschlag eine längere Ruhepause für die Besatzung anzuordnen. Die siebzig Realminuten sind schnell vorüber. Niemand bemerkt, daß wir relativ zum Normalraum mit billiardenfacher Lichtgeschwindigkeit reisen. Jenes Kugelgebilde genau „unter" dem Schiff ist unser gemeinsames Universum. Wir werden darin zwangsläufig eintauchen, sobald das Dakkarfeld erlischt.
    Die energetische Verbundenheit wird sich bemerkbar machen.
    Wir bleiben auch hier ein Bestandteil unseres Lebensbereichs.
    Es wäre jedoch reizvoll, darüber nachzudenken, wie man die Anziehungskraft des eigenen Universums überwinden könnte, um in ein anderes vorzudringen."
    „So weit sind wir noch lange nicht", wehrte Rhodan ab. „Mir genügt es vollauf, vorerst einmal in kürzester Frist eine andere Galaxis erreichen zu können. Ich werde Ihren Rat befolgen. Die Inspektionsetappe zwischen dem ersten und zweiten Brückenschlag wird als Freizeit ausgelegt. Die Männer dürften ausreichend mit Diskussionen aller Art beschäftigt sein."
    „Sehr vernünftig. Das technische Personal würde ohnehin keine Ruhe finden. So, wie ich Ihren Leitenden Ingenieur kenne, wird er mit den Robotkontrollen nicht eher zufrieden sein, bis er die dreifache Bestätigung für eine einwandfreie Funktion erhalten hat."
    Atlan trat hinter die Emotionauten. Senco Ahrat und Mentro Kosum hatten ihre SERT-Hauben zurückgeklappt. Sie entspannten sich.
    „Nun, junger Freund, wie fühlt man sich beim ersten Dimesextaflug?"
    Kosum lächelte geistesabwesend. Wie gebannt starrte er auf das düsterrote Wallen.
    „Sie erhalten einen indirekten Einblick in den sechsdimensionalen Überraum", erklärte Atlan. „Der optische Eindruck täuscht natürlich. Wir sehen die Dinge verzerrt und unwirklich. Immerhin ist es phantastisch, daß wir materiell stabil, also keineswegs entstofflicht, diese Reise unternehmen können. Wenn ich an die alten Transitionsschiffe meines Volkes und an die ersten terranischen Raumfahrzeuge dieser Art zurückdenke, glaube ich nach immer die qualvollen Schmerzen der totalen Entmaterialisierung und der nachfolgenden Wiederverstofflichung zu spüren. Das müßten Sie einmal erleben."
    „Sehr ungesund für Emotionauten, Sir. Aktivierte Gehirne sollen empfindlich sein."
    Die MARCO POLO raste weiter. Niemand bemerkte die enorme Geschwindigkeit. Auch der „über" ihnen liegende Sextadimraum veränderte sich nicht. Zu einem normalen Linearflug bestand kein großer Unterschied: wenigstens nicht gefühlsmäßig.
    Hyperphysikalisch betrachtet war er jedoch so groß wie die Differenz zwischen einem Steinbeil und einem atomaren Kombithermlader.
     
    5.
     
    Scholschowo war sein Familienname. Der Zusatz „der Weise" war ihm erst verliehen worden, als er älter geworden war.
    Nun glänzten seine Haare silberfarben, aber sein Gesicht war auffallend jung geblieben. Manchen Beobachtern war, als könnte dieser Mann nicht eher altern und sterben, bevor er nicht ein ganz bestimmtes Ziel erreicht hatte.
    Niemand konnte auch nur entfernt ahnen, in welcher Form Scholschowo dieses Ziel suchte. Man hatte ihn mehrere Male danach gefragt.
    Er hatte keine logische Erklärung finden können. Nicht einmal eine Vermutung hatte man ihm zu

Weitere Kostenlose Bücher