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0450 - Aufbruch der MARCO POLO

Titel: 0450 - Aufbruch der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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naturgegebenen „Isolationssektoren" die anscheinend die Aufgabe hatten, eine scharfe Trennung zwischen untereinander völlig fremdartigen Hyperuniversen zu bewirken.
    Wenn es gelang, diese Korridore zwischen übergeordneten Ballungszentren technisch nutzbar zu machen, war die Überwindung aller in der Menschheitsgeschichte gültigen Gesetze über Raum und Zeit denkbar.
    Das Dimesextatriebwerk der MARCO POLO lag unter der gepanzerten Zentralekugel, jedoch noch oberhalb der riesigen Hallen, in denen die vier Waringschen Kompensationskonverter für den Linearflug aufgestellt waren.
    Auch sie waren keine Selbstversorger, sondern Fremdenergieempfänger.
    Als bedeutsamster Stromverbraucher hatte sich jedoch die Sextadimanlage erwiesen.
    Das Sextagonium, ein durch Quintronenbeschuß aufgeladenes und hyperenergetisch überwertiges Mineral, war das Endprodukt einer Howalgonium-Umwandlung. Es hatte zwei Jahre gedauert, bis seine strukturelle Flexibilität und Instabilität gebändigt werden konnte.
    Nun fungierte es als wichtigster Bestandteil im Ultraenergiewandler des Ferntriebwerks. Selbst halutische Wissenschaftler hatten über diese terranische Entwicklung gestaunt. Ihre uralten Dimetransanlagen waren damit weit überholt worden. Der Fortschritt war in einem historischen Vergleich etwa mit dem Übergang vom Propeller-Kolbenmotor zum überschallschnellen Strahltriebwerk zu bewerten.
    Alle Kommandostationen in der riesigen Kugelzentrale der MARCO POLO waren vielfach besetzt.
    Die drei Emotionauten saßen reglos und anscheinend meditierend in ihren Spezialsesseln. Über ihren Köpfen hingen die SERT-Hauben; also die direkten Hirnimpulsabnehmer.
    Jede Emotio-Schaltstation verfügte über ihr eigenes Kontrollzentrum. Jeder Emotionaut konnte die Maßnahmen eines Kollegen verfolgen und notfalls eingreifen.
    Zu diesen auf paramechanischer Basis beruhenden Aggregaten zählte noch ein weiteres Zentrum, das von den stellvertretenden Ertruser-Kommandanten besetzt war. Sie mußten sich die Arbeit bereits teilen.
    Die vier Hauptbefehlsanlagen waren für eine direkte Manuellsteuerung vorgesehen. Es war nicht mehr üblich, Anweisungen aller Art an die Ingenieurs-Steuerpulte durchzugeben. Das Hochfahren der Leistungsreaktoren, die Schubkapazität der Normaltriebwerke und zahllose andere Dinge mehr, wurden zentral gesteuert.
    Dazu waren jedoch ausschließlich Spezialisten fähig.
    Emotionauten beherrschten alle Vorgänge auf Grund ihrer Hirnimpulse.
    Die beiden Ertruser hatten es schon wesentlich schwerer. Sie waren notfalls gerade noch in der Lage, eine Manuellsteuerung gemeinsam durchzuführen. Voraussetzung dafür war die Vollautomatisierung von einigen tausend Nebenaggregaten, die auf Hauptschaltvorgänge automatisch richtig reagierten und die Detail-Nebenversorgungen vornahmen.
    Normalmenschen konnten ein Schiff wie die MARCO POLO nur noch dann manuell fliegen, wenn mindestens sechs hochqualifizierte Kosmonauten an den Kontrollen saßen. Sie hatten die anfallenden Vorgänge bereits sechsfach aufzuteilen.
    Ihre Anweisungen mußten überdies in den Hauptsteuerzentralen der Kraftwerke, Triebwerke und Nebenschaltstellen sicherheitshalber kontrolliert werden.
    Sowohl Normalmenschen als auch reaktionsschnelle Ertruser benötigten zur Schiffsführung ihre Hände und Finger.
    Emotionauten dachten nur! Sie waren absolute Direktschalter!
    Kosum „hörte" auf parapsychischer Basis die Befehlsgebung des Kommandanten. Oberst Elas Korom-Khan schaltete soeben das Kraftwerk Nummer 12 auf Absprungleistung.
    Die acht Schwarzschild-Reaktoren der zwölften Versorgungseinheit wurden auf eine Leistung von zehn Millionen Megawatt pro Einheit hochgefahren. Das Arbeitsgeräusch der Thermoumformer, die ihre Energie über die drahtlosen Feldenergieleiter an die Großverbraucher abgaben, verursachte ein ohrenbetäubendes Dröhnen.
    Alle Besatzungsmitglieder hatten, die Geräuschdämpfer ihrer Bordhelme angelegt. Eine Verständigung war nur noch über die Sprechfunkanlage der Helme möglich.
    Kosum vernahm das Tosen nur unterbewußt Er war voll konzentriert. Zur Entlastung des Kommandanten war ihm die Überwachung der Normaltriebwerke übertragen worden.
    Sie liefen mit einer exakt synchronisierten Schubleistung von dreißig Millionen Megapond und beschleunigten die MARCO POLO bis in die Grenzbereiche der Einsteinschen Lichtmauer.
    „Funktionskontrolle, vierte Durchsage", wurde die Stimme des Leitenden Ingenieurs in den dickgepolsterten Kopfhörern

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