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0450 - Aufbruch der MARCO POLO

Titel: 0450 - Aufbruch der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wahrscheinlich war der Planet einige zehntausend Jahre lang eine radioaktive Hölle gewesen.
    Die äußeren Himmelskörper vier und fünf hatte man jedoch total vernichtet. Sie waren explodiert und trieben nun als Trümmerhaufen auf ihren alten Umlaufbahnen weiter.
    „Cappins gegen Cappins", sagte Rhodan leise. „Gebe Gott, daß der Menschheit ein ähnliches Schicksal erspart bleibt. Viel hätte nicht gefehlt, und vor einigen Jahren wäre das gleiche Unheil über uns hereingebrochen."
    „Sie waren im entscheidenden Augenblick bei Ihrem Volk. Ich war nicht mehr anwesend."
    Ovaron hatte eine Wahrheit ausgesprochen, die für ihn bitter sein mußte. Er fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn.
    „Vergessen Sie es, Perry. Ein vernichtetes System muß noch nicht bedeuten, daß es den Ganjasen überall so ergangen ist.
    Fliegen wir weiter. Es gibt im Halbmesser von dreitausend Lichtjahren noch viele Planeten, die wir damals ausgebaut hatten. Fliegen wir weiter!"
    Neue Kurse wurden berechnet. Eine blaue Riesensonne diente als Treffpunkt. Während die MARCO POLO fahrtlos im Raum schwebte, schwärmten die Kreuzer- und Korvettenverbände aus. Die Kommandanten hatten Spezialbefehle erhalten.
    Nach wenigen Tagen kehrten die ersten Einheiten zurück. Die Berichte der Besatzungen waren niederschmetternd.
    Dieser Sektor der Galaxis NGC 4594 schien ein einziger Kriegsschauplatz gewesen zu sein.
    Oberstleutnant Pawo Restonow, Chef der Fünften Kreuzerflottille, hatte als einziger Kommandeur inmitten einer Trümmerwüste einen Planeten entdeckt, auf dem neues Leben herangereift war.
    Seine Bildberichte waren erschütternd. Primitive Wilde, in ihren Körperformen kaum noch cappin- oder menschenähnlich, durchstreiften weite Urwälder und Savannen. Sie waren auf der Suche nach Nahrung. Ihre einzigen Waffen bestanden aus Holzknüppeln und Faustkeilen.
    „Ich habe auf eine Verbindungsaufnahme verzichtet, Sir", erklärte Restonow abschließend. „Diese Lebewesen sind noch zu unterentwickelt. Sie leben in Horden zusammen, sind typische Nomaden und haben kaum die Andeutung einer Sprache gefunden. Die Pflanzenmutationen sind dagegen weit fortgeschritten. Bestimmte Tierformen haben sich spezialisiert.
    Es wird noch einige hunderttausend Jahre dauern, bis aus diesen Wilden intelligente Wesen werden. Wenn überhaupt!"
    Rhodan gab dem Flottillenkommandeur einen Wink.
    Restonow warf einen verständnisvollen Blick zu Ovaron hinüber, salutierte und ging.
    Die Berichte der anderen Kommandeure waren durchweg negativ. Hier, in dem äußeren Randzonengebiet einer riesigen Galaxis, schien es überhaupt kein Leben mehr zu geben.
    Ovaron wirkte blaß und abgespannt. Dennoch gab er sich alle Mühe, die Lage mit der gebotenen Sachlichkeit zu überdenken.
    „Ich verstehe nicht, warum man diese Planeten niemals wieder besiedelte. Sie waren zumindest strategisch wertvoll, von den Bodenschätzen ganz abgesehen."
    Merceile, die Biotransfer-Korrektorin, fand eine Antwort. Es war eine glaubwürdige Hypothese.
    „In den äußeren Zentrumsgebieten und dem direkten Kern gibt es einige hunderttausend besiedlungsfähige Planeten. Die Machthaber, die nach Ihrem spurlosen Verschwinden die Geschicke des Ganjasischen Reiches übernommen haben, waren offenbar unfähig, die takerischen Angriffe abzuwehren.
    Sie als Ganjo hätten sicherlich andere Maßnahmen ergriffen.
    Sie wären der Perry Rhodan der Galaxis Gruelf in gewesen.
    Der Nandor-Clan, der Ihre Familie mit größter Wahrscheinlichkeit verdrängte, war erwiesenermaßen unfähig.
    Man wollte die Macht, ohne in der Lage zu sein, sie auch auszuüben. Die Takerer, deretwegen Sie zur Erde kamen, um dort Genverbrechen zu verhindern, waren entschlossener, skrupelloser sowie militärisch und politisch tüchtiger. Es dürfte einige zehntausend Jahre gedauert haben, bis die Flottenkommandeure und Gouverneure des Reiches den Widerstand aufgegeben haben. Die vielen vernichteten Systeme deuten darauf hin. Wo aber sind sie und ihre Nachkommen geblieben? Ich kann mir nicht vorstellen, daß die tüchtigen Männer und Frauen meines Volkes keinen Weg gefunden haben sollten, der totalen Ausrottung zu entgehen.
    Wo sind ihre Nachfahren?"
    Eine Stunde später betrat Oberstleutnant Menesh Kuruzin die Zentrale. Er fand dort einen völlig übermüdeten Emotionauten namens Mentro Kosum vor, der soeben vom Ersten Stellvertretenden Kommandanten, dem Ertruser Hartom Manis lautstark über seine Pflichten aufgeklärt wurde.
    Manis war

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