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0450 - Aufbruch der MARCO POLO

Titel: 0450 - Aufbruch der MARCO POLO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es auf dieser Welt noch Leben in irgendeiner Form gegeben hätte, wäre Gucky spielend alleine damit fertig geworden.
    Sie fanden beim Teleportations-Abstieg in völlig verschüttete Tiefbunker nicht einmal mehr die Überreste der ehemaligen Besatzungsmitglieder. Jambic war in der Tat eine tote Welt. Die Spuren einer ehemaligen Gewaltanwendung waren an Ort und Stelle noch unübersehbarer als vom Raum aus. Die totale Vernichtung dieser Kultur mußte weit zurückliegen. Selbst Isotope mit sehr langen Halbwertszeiten waren nicht mehr in nennenswertem Umfang anmeßbar.
    Unterdessen waren neue Meldungen der sieben Wachkreuzer an Bord der CMP-1 eingelaufen. Die beiden äußeren Planeten mit den Nummern vier und fünf existierten nur noch in der Form von gigantischen Trümmerfeldern, die beim Anflug und der ersten Fernmessung den Eindruck stabiler Himmelskörper vorgetäuscht hatten.
    Tatsächlich aber waren es nur mehr oder weniger große Materieeinheiten, die sich bei näherer Betrachtung als eine Ballung von Gesteinsfragmenten aller Art erwiesen.
    Zwei der fünf Planeten waren also im Sinne des Wortes zerbrochen.
    Als diese Angaben nochmals überprüft worden waren, entschloß sich Oberstleutnant Menesh Kuruzin zu einem Hyperfunkspruch. Er bestand aus einem Kodesignal von einer Zehntausendstelsekunde Dauer.
    Er wurde auf der MARCO POLO empfangen, ausgewertet und sofort an die Hauptzentrale weitergeleitet. Perry Rhodan las den Wortlaut. Er war kurz, jedoch inhaltsvoll.
    Ahnungsschwer reichte er den Klartext an Ovaron weiter.
    „Mein Freund, Ihr Flottenstützpunkt in den Randgebieten des Sombrero existiert nicht mehr. Kuruzin hat ein riesiges Trümmerfeld gefunden. Das System muß vom Raum aus angegriffen worden sein. Es ist nicht zu vermuten, daß die ganjasische Wachbesatzung außer Jambic auch noch die Welten vier und fünf vernichtet hat. Ich wenigstens könnte mir eine Begründung für ein solches Vorgehen kaum vorstellen.
    Ovaron -was ist aus Ihrem Volk geworden? Wenn Ihr Verdacht richtig ist: Wer könnte daran interessiert sein, die Milchstraße mit Hilfe der Pedotransferierung zu erobern? Denken Sie bitte in aller Ruhe darüber nach, Ganjo!"
    „Das war ich einmal", berichtigte Ovaron mit schwankender Stimme. „Kann sich der Flottillenchef nicht geirrt haben?"
    Rhodan spürte die in Ovaron aufsteigende Verzweiflung.
    Dieser Mann suchte nicht nur seine Heimat, sondern auch die Nachkommen seines Volkes, dem er einmal vorgestanden hatte.
    Roi Danton trat näher. Er verzichtete darauf, die Klarschriftmeldung zu lesen.
    „Hinfliegen, sofort!" forderte er.
    „Wir könnten einige Tiefenbohrungen vornehmen und Recherchen anstellen, die den Kreuzerbesatzungen unmöglich sind. Ich möchte vordringlich wissen, wann es auf Jambic zu dieser Katastrophe gekommen ist. Unsere Fachwissenschaftler werden wenigstens in dieser Hinsicht Klarheit schaffen.
    Ovaron war blaß geworden. Seine samtbraune Haut wirkte wächsern. Die schmale, leicht gekrümmte Nase stach plötzlich scharf aus dem Gesicht hervor.
    „Ja, bitte, nehmen Sie Kurs auf Jambic. Ich war oftmals dort.
    Dieser Raumsektor war bereits zu meiner Zeit ein Unruheherd.
    Die Takerer versuchten festen Fuß zu fassen. Stützpunkte in diesem Gebiet waren strategisch wertvoll. Wenn Jambic im Verlauf dieser Bestrebungen angegriffen wurde und unterging, so bedeutete das den Anfang vom Ende."
    Die Tiefenbohrungen auf Jambic waren abgeschlossen. Die MARCO POLO hatte stundenlang über jenen Trümmerwüsten geschwebt, die nach Ovarons Aussagen früher einmal Städte gewesen waren.
    Auf Jambic gab es kein Leben mehr. Selbst Pflanzenmutationen konnten nicht festgestellt werden.
    Alle Meßdaten ergaben jedoch, daß der Planet vor etwa zweihundert-tausend Jahren Standard vom Raum aus angegriffen und zerstört worden war. Die Verteidiger hatten erbitterten Widerstand geleistet.
    Man hatte in einem riesigen Krater die Überreste eines abgestürzten Raumschiffes gefunden. Einige Innenräume waren noch erhalten gewesen. Oyaron hatte alleine an diesen wenigen Merkmalen erkannt, daß es sich um ein Kampffahrzeug des Takerischen Reiches gehandelt hatte.
    Nach dem Abschluß der Desintegrator-Tiefenbohrung war die MARCO POLO wieder gestartet. Die zehn Kreuzer waren eingeschleust worden. Nun stand das terranische Ultra-Trägerschlachtschiff in der Nähe einer der zerplatzten Außenwelten.
    Hier hatten die Angreifer ganze Arbeit geleistet. Jambic war nur oberflächlich zerstört worden.

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