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0450 - Der Fürst der Finsternis

0450 - Der Fürst der Finsternis

Titel: 0450 - Der Fürst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unheimliche Kraft, um zu morden.
    Sie töteten Leonardo!
    Monsterbilder stürzten durch seine Fantasie, riesige Klauen packten ihn, fetzten ihn auseinander. Daß alles nur in seiner Einbildung stattfand, begriff er nicht mehr. Er schrie, und langsam sank er in die Knie. Noch ein viertes Kraftfeld mischte mit - Eysenbeiß packte jetzt selbst aus dem Amulett heraus ebenfalls zu und beschleunigte den Vorgang der Hinrichtung!
    Leonardos Schreie wurden zum Wimmern. Zum Schluß, auf dem Boden zusammengekauert, keuchte er nur noch.
    Er starb.
    Schon einmal war er gestorben, damals im Mittelalter, als die natürliche Lebensspanne des Menschen und Schwarzmagiers Leonardo deMontagne beendet war. Aber dieses Sterben in unsichtbaren Würgegriffen der Dämonen war schlimmer.
    Und dann war es vorbei.
    Leonardo deMontagne war tot.
    Die Seele des Dämonenfürsten wurde in den Abyssos geschleudert, den tiefsten Schlund des Nichts, aus dem es keine Rückkehr gab - die Hölle der Hölle!
    Eine Ära war beendet worden.
    Schlaff und leblos lag der entseelte Körper des Fürsten der Finsternis vor den Dämonen des Tribunals.
    ***
    Florida
    Das Taxi stoppte vor dem großen Portal. »Hier geht's nicht weiter, Sir«, stellte der Taxifahrer trocken fest. Tendyke nickte. Er kannte dieses Anwesen und seine Abgrenzung ja schließlich wie kein anderer! Ein langer dichter Maschendrahtzaun umgab das weitläufige Grundstück und verhinderte unter anderem auch, daß sich Alligatoren aus den Sümpfen hierher verirrten und das Gelände unsicher machten. Diebe und Plünderer ließen sich von dem Zaun weniger abschrecken.
    »Okay«, sagte der Abenteurer. Er drückte dem Fahrer einen Zwanzigdollarschein in die Hand; sein Bargeldvorrat schrumpfte damit auf den Gegenwert einiger Gläser Bier zusammen. Aber das störte ihn nicht. Er hatte noch immer überall Geld bekommen, wo er es brauchte, und in dieser Nacht brauchte er nichts mehr.
    Er wollte ja nur seinen Wagen holen.
    Eigentlich hatte er, als er nach Florida flog, sein Haus wieder bewohnen wollen. Das ging jetzt nicht. So einfach würde dieser Loewensteen sich nicht hinauswerfen lassen. Okay, es mochte ganz lobenswert sein, daß die Konzernleitung einen Verwalter eingesetzt hatte, der sich um das Anwesen kümmerte, aber dieser Verwalter spielte sich auf, als sei er der alleinige und richtige Besitzer.
    Tendyke fragte sich, was hier für ein Spiel ablief. Wollte man verhindern, daß er als Robert Tendyke identifiziert wurde? Steckten möglicherweise Konzerninteressen dahinter? Es hieß, Riker arbeite heimlich mit der DYNASTIE DER EWIGEN zusammen. Dann konnte ihm natürlich Tendykes Wiederauftauchen überhaupt nicht in den Kram passen, und er würde alles daran setzen, seinen Boß wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen. Das war zwar gar nicht so einfach, wenn die Behördenmaschinerie erst einmal angelaufen war - und das würde ab morgen der Fall sein. Aber er konnte zumindest Zeit gewinnen.
    Und Tendyke seinerseits würde Riker diese Verzögerungstaktik kaum nachweisen können…
    Vorerst hatte er sich ein Hotelzimmer genommen, in dem er die Nacht zubringen wollte. Er verwünschte Sheriff Bancroft, der ihn seinen Wagen jetzt allein zurückholen ließ. Das Portal war natürlich geschlossen. Die Rücklichter des Taxis verschwanden in der Ferne. Der Taxifahrer brauchte nicht zu wissen, auf welche Weise Tendyke das Tor öffnete. Sollte er sich dagegen ruhig Gedanken machen, was sein Fahrgast zu nächtlicher Stunde hier wollte…
    Tendyke verzichtete darauf, sich über die Rufanlage anzumelden. Das hatte er auf seinem eigenen Besitz nicht nötig. In aller Gelassenheit führte er die Trickschaltung durch, sah das Portal aufschwingen und trat hindurch. Hinter ihm glitten die Torflügel wieder zu. Die Tierwelt blieb damit weiterhin ausgesperrt.
    Ein Fußmarsch lag vor ihm. Gut eine halbe Meile hatte er zu gehen, bis die Silhouette des Gebäudes vor ihm in der Dunkelheit auftauchte. Hinter zwei Fenstern brannte noch Licht; er hatte nichts anderes erwartet. Loewensteen war ein tagaktiver Mensch, der sich um diese Abendzeit zurückzog.
    Auch die Außenbeleuchtung war abgeschaltet.
    Das war zu Tendykes Zeit anders gewesen. Mindestens ein Licht brannte draußen immer, auch wenn er selbst nicht anwesend war. Scarth war angehalten gewesen, die Beleuchtung stets brennen zu lassen.
    Deshalb bot das Anwesen jetzt für Rob Tendyke einen ungewohnten, etwas unheimlichen Anblick.
    Er sah die Umrisse des Bentleys. Das

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