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0450 - Der Fürst der Finsternis

0450 - Der Fürst der Finsternis

Titel: 0450 - Der Fürst der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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logischen Gesichtspunkten nur einen, der für dieses Amt in Frage kommt«, sagte Stygia selbstbewußt. » Mich! «
    ***
    Château Montagne, Frankreich
    Gepackte Koffer standen ständig bereit. Zamorras ›Einsatzkoffer‹ verschwand ebenfalls im Wagen. In ihm befanden sich allerlei magische Pülverchen und Substanzen sowie Gemmen, Kreide und allerlei anderer Krimskrams, der sich zu Beschwörungen und Absicherungen oder auch zum Fallenstellen verwenden ließ.
    Nicole hatte ihr Coupé aus der Garage geholt. Raffael Bois, der nie zu schlafen schien, war informiert worden, wohin sich seine Dienstherrschaft wandte, und wurde gebeten, den Peters-Zwillingen entsprechend Bescheid zu geben, sie aber auch zu veranlassen, im Château auf Zamorras und Nicoles Rückkehr zu warten.
    Dann rollte der Wagen an.
    Langsam fuhr er über den Hof, durch das Tor der Ummauerung und über die Zugbrücke, die schon seit Ewigkeiten nicht mehr benutzt worden war und einen längst ausgetrockneten Graben überspannte; möglicherweise war in diesem Graben selbst in ferner Vergangenheit noch nie Wasser gewesen. Château Montagne, am Berghang über der Loire gelegen, war eine Mischung aus Schloß und Burgfestung.
    Hinter der Zugbrücke begann die Privatstraße, die in Serpentinen hangabwärts zum Dorf und zur Durchgangsstraße führte.
    Plötzlich stoppte Nicole den Wagen. Zamorra wandte den Kopf. »Was ist? Hast du irgend etwas vergessen? Einen Koffer? Meine Schecks?«
    »Da war etwas«, behauptete Nicole. »Da links.«
    Unwillkürlich tastete Zamorra nach seinem Amulett. Aber es zeigte keine Gefahr an. Keine dämonische Aura außerhalb der Abschirmung um Château Montagne.
    »Vielleicht ein Tier«, überlegte er.
    »Ich habe den Schatten eines Menschen gesehen«, sagte Nicole überzeugt.
    »Du glaubst, gesehen zu haben… um diese früheste Morgenstunde treibt sich niemand hier draußen herum! Laß uns weiterfahren…«
    Aber Nicole dachte nicht im entferntesten daran.
    »Da ist doch etwas oder jemand!« stieß sie hervor. »Garantiert! Irgend jemand belauert uns!«
    »Aber kein Dämon!« wandte Zamorra ein. »Das Amulett zeigt keine Schwarze Magie an. Wenn, dann ist es vielleicht ein Wilderer, und der geht uns nichts an, höchstens den zuständigen Förster und…«
    Er unterbrach sich.
    Jetzt hatte er die Gestalt auch gesehen.
    Nicht die Gestalt, sondern den Schatten, den sie warf, und dieser Schatten hatte sich bewegt und sich damit verraten!
    »Zum Teufel…« Es packte ihn. Plötzlich wollte er herausfinden, wer sich da herumtrieb und dabei selbst unsichtbar zu sein schien, aber einen Schatten warf!
    Er stieß die Wagentür auf, stieg aus und machte ein paar Schritte in die Richtung, wo er die Bewegung gesehen hatte.
    Er hörte Nicole hinter sich aufschreien: »Paß auf!« Das Fernlicht des BMW flammte auf, konnte aber weder den Schatten streifen noch den Körper, der ihn warf. Im nächsten Augenblick war überall Feuer!
    Zamorra befand sich mitten in einem flammenden Inferno!
    ***
    Rob Tendyke spürte einen dumpfen Schlag in der Brust. Etwas trieb ihn bis an den Wagen zurück. Dann kam der Schmerz, der ihm die Luft wegbleiben ließ. Ein furchtbares Reißen. Er fühlte, wie sein ledernes Hemd naß wurde.
    Dieser Mistkerl hat auf mich geschossen! dachte er entsetzt.
    Am Haus flammte jetzt die Beleuchtung auf. Tendyke sah Loewensteen ins Freie kommen. Der Mann hielt eine Pistole in der Hand. Hinter ihm erschienen zwei der Mädchen. Diesmal trugen sie keine Bikinis, sondern etwas weniger.
    Lana schrie auf.
    »Du - du hast ihn erschossen!« schrie sie entsetzt.
    Da erst merkte Tendyke, daß er ja gar nicht mehr am Bentley lehnte, sondern zu Boden gesunken war. Warum habe ich das nicht gemerkt? durchzuckte es ihn, und plötzlich wurde ihm klar, daß die Wunde viel gefährlicher war, als er dachte.
    Er starb daran!
    Ihm schwanden doch schon die Sinne!
    Nein! Innerlich bäumte er sich auf. Es gab eine Möglichkeit, trotz der tödlichen Verletzung zu überleben. Er nahm sie nicht zum ersten Mal wahr. Er mußte nur genug Zeit haben für die Vorbereitung. Hatte er sie noch?
    Wenn die Kugel ihn direkt ins Herz getroffen hätte, oder in den Kopf, wäre er unweigerlich tot gewesen. So hatte er vielleicht noch eine Chance.
    Er mußte nach Avalon gehen!
    Er dachte an Avalon, und er fühlte, daß es ihm von Sekunde zu Sekunde schwerer wurde, sich zu konzentrieren. Er mußte an den Schlüssel denken, und an das magische Wort, das ihn sterbend auf die

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