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0451 - Die falschen Götter

Titel: 0451 - Die falschen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Lippen zu einem ironischen Lächeln.
    „Dann solltest du ihm sagen, daß er nicht zum Vergnügen auf der MARCO POLO ist, Freund. Wir übrigens auch nicht. Es wird Zeit, daß wir etwas unternehmen."
    „Bald...", antwortete Rhodan versonnen. „Bald wird es so viel zu tun geben, daß wir uns manchmal wünschen dürften, wir wären zu Hause geblieben."
    „Von wo aus du bei der nächsten Gelegenheit abgeflogen wärst. Betrüge dich nicht selbst, Terraner. Wir alle sind längst nicht mehr seßhaft. Unser Zuhause sind die Sterne."
    Major Patulli Lokoshan leckte sich die trockenen Lippen. Er war frisch gebadet und rasiert, roch nach herber Seife, Rasierwasser und einem Haarlack, den er sich über das zu kleinen grünen Zöpfen geflochtene Haar hatte sprühen lassen.
    Die Uniformkombination glänzte makellos; er hatte die beim letzten Experiment durchgeschwitzte Kombination in die Bordreinigung gegeben.
    „Einen zweiten Versuch, Sir. Hm!"
    „Fürchten Sie sich etwa?" fragte Lordadmiral Atlan sarkastisch.
    „Was? - Machen Sie sich nicht lächerlich!" Lokoshan schlug sich erschrocken auf den Mund. „Verzeihung, Lordadmiral.
    Selbstverständlich fürchte ich mich etwas. Aber deshalb habe ich nicht gezögert. Ich überlege mir nur, wie man den Nutzeffekt erweitern könnte."
    „Wie wäre es, wenn diesmal nicht nur Gucky, sondern gleichzeitig Lloyd und ich helfen würden, Major?" fragte Perry Rhodan. Die Männer saßen in einer kleinen Konferenzzelle unmittelbar neben der Kommandozentrale. Außer ihnen waren noch Gucky, Tolot und Roi Danton anwesend.
    „Dieser Whisper ist ein fabelhafter Bursche", murmele Michael Reginald Rhodan alias Roi Danton. Er hatte, zusammen mit Dreispitz und Galanteriedegen, seine Affektation vorübergehend abgelegt und sprach normal. „Bist du mit seiner Hilfe tatsächlich ein fast ebenso guter Telepath wie Gucky?"
    Perry strich sanft über den Rand seines Symbionten, der äußerlich wieder als Schulterumhang füngierte. Das lebende Gespinst wellte sich; die Nerventaster strahlten noch heller als zuvor: zweihundert sternenähnlich aufblitzende, diamantähnliche Organe. Die anderen Personen schlossen unwillkürlich die Augen, als Whisper seine volle Pracht sekundenlang entfaltete.
    „So ist es, Mike", antwortete der Großadministrator. Er schaltete die kleine Sprechanlage ein, blickte auf das Zellenkennzeichen an der Türinnenseite und sagte: „Sonderoffizier Lloyd bitte in K-Zelle Grün-B-224. Ende!"
    „Mich beunruhigt Scholschowos Zustand", sagte Atlan. „Er liegt noch immer im Koma, obwohl seine Blutmenge jetzt normal ist, das Herz-Lungen-Aggregat einwandfrei arbeitet und die urämischen Erscheinungen abgeklungen sind."
    „Wahrscheinlich hat der zeitweilige Sauerstoffmangel die Hirnrindenzellen schwerer geschädigt, als zuerst vermutet wurde", warf Michael Rhodan ein.
    „Und die Urämie hat ein übriges getan", meinte Lokoshan dumpf. „Es wäre schade, wenn Scholschowo sterben müßte. Er ist für mich bereits so etwas wie ein Zwillingsbruder."
    Der Großadministrator blickte den Kamashiten verwundert an.
    „Derartige Bindungen können Sie sich nicht leisten, Major. Ich begreife natürlich, daß es nicht spurlos an Ihnen vorübergeht, wenn Sie zeitweise quasi ein anderer sind, aber lassen Sie niemals Reste in sich zurück. Unseren Kosmopsychologen und Parapsi-Ingenieuren stehen genügend Mittel zur Verfügung, um nach jedem Ihrer Einsätze anschließend die fremden Mentalitätsreste zu löschen."
    Major Lokoshan schüttelte den Kopf.
    „Das könnte ich selber tun, Sir. Prinzipiell tue ich es auch.
    Aber es gibt Lebewesen, bei denen ich aus freiem Willen eine psychische Bindung kultiviere und..."
    „Ich verstehe", unterbrach Perry Rhodan ihn. „Sie brauchen nicht weiterzusprechen. Jedes Intelligenzwesen hat das Recht auf Gefühle wie Sympathie, Freundschaft und so weiter und auf daraus entspringende private Bindungen. Sofern Sie Ihre diesbezüglichen Entscheidungen aus freiem Willen treffen, gehen sie mich nichts an."
    Patulli Lokoshan neigte den Kopf.
    „Danke, Sir." Er lächelte mit geschlossenen Augen, als träume er. .Aber Sie dürfen Ihr Zugeständnis nicht auf Intelligenzwesen beschränken. Auch Instinktwesen bringen manchmal eine Saite in mir zum Mitschwingen - und manchmal sogar Blumen.
     
    *
     
    Gucky nickte heftig. Die anderen Anwesenden blickten teilweise ungläubig drein, aber niemand verspottete den Kamashiten. Sie hatten selbst schon zu oft erlebt, wie scheinbar

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