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0451 - Ich gegen Randy, den Toten

0451 - Ich gegen Randy, den Toten

Titel: 0451 - Ich gegen Randy, den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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hingedeutet hätten, fanden wir keine Spur. Wir hatten es auch nicht erwartet. Als wir schon gehen wollten, kam Phil noch auf die Idee, sich hinzuknien und unter die Schränke und das Bett zu schauen. Er fand eine zerknüllte Tüte, in der Sandwiches gewesen sein mußten und die noch fettig war. Er nahm sie mit.
    »Was meinten Sie mit ›großer Besuchstag‹?« fragte ich Nelly, als wir wieder hinuntergingen.
    »Weil Sie heute schon die zweiten sind, die nach Pinky fragen!«
    »Die zweiten? Wer hat noch nach ihm gefragt?«
    »Ein Mann.«
    »Wie sah er aus?«
    Sie lachte glucksend. »Das habt ihr klugen Männer noch nicht erfunden, daß man einen sehen kann, mit dem man telefoniert!«
    »Er hat also angerufen, hm?«
    »Schlau, diese Polypen!«
    »Wurde Pinky oft angerufen?«
    »Nein, nie. Hatte auch nie Besuch. Ich sagte ja, er ist ein guter Mieter.«
    »Fragte der Mann, wo Pinky sei, oder wollte er ihn sprechen?«
    »Von sprechen hat er nichts gesagt. Fragte nur, wo Pinky ist.«
    »Wann ist Pinky weggefahren?«
    »Gefahren? Wer hat was von gefahren gesagt? Er ist so um zehn herum gegangen. Zur U-Bahnstation.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wo wir ihn auftreiben könnten. Vielleicht hat er eine Stammkneipe oder so?«
    »Keine Ahnung!«
    »Was hat er gestern nacht gemacht?« fragte Phil plötzlich Nelly fuhr herum. »Geschlafen, was sonst?«
    »Ab wann?« fragte Phil harmlos. Nelly trumpfte auf.
    »Na, den ganzen Morgen, gleich als er heimkam - äh!« Sie brach ab und funkelte Phil wütend an. Ich grinste.
    »Er war also die Nacht über weg. Vielen Dank für die Auskunft!« Wir verbeugten uns höflich und ließen sie wutschnaubend zurück.
    Im Auto schaltete ich die Funkanlage ein, um die Suche nach Pinky Flanagan anzukurbeln, während Phil die Tüte genauer untersuchte. Ich hörte, wie er durch die Zähne pfiff, und schaltete das Gerät wieder aus.
    »Sieh dir das an, Jerry«, sagte Phil. »Hier hat einer mit Bleistift etwas aufgezeichnet. Und wenn mich mein Adlerauge nicht trügt, dann ist das hier die Fassade vom Cameron-Hotel!«
    »Zeig her!« Ich riß ihm die Tüte aus der Hand. Er hatte recht. Die laienhafte und oberflächliche Zeichnung zeigte eindeutig die Cameron-Fassade. Und das Zimmer Nummer 17b war dick umrandet.
    »Unser Freund hat seinen Schlachtplan vergessen!« sagte ich und steckte die Tüte weg.
    »Oder sie ist ihm aus Versehen hinter das Bett gerutscht. Damit haben wir unseren Fassadenkletterer gefunden. Die Suche ist beendet«, sagte Phil. Ich ließ den Motor an und rollte langsam aus der Parklücke.
    »Irrtum«, sagte ich leise. »Der Mann, der sich nach Pinky erkundigt hat, ist wahrscheinlich der Mörder! Die Suche beginnt erst!«
    ***
    Pinky Flanagan stand in der Bar »Zum toten Hund« und wartete ungeduldig auf den Barkeeper. Draußen konnte er das Röhren der Dampfer und das Tuten der Fähren hören. Vor ein paar Minuten hatten die Sirenen der Hudson-Docks das Ende der Mittagspause ausgerufen. Es war eine schlechte Zeit, um hier wichtige Leute zu treffen. Es war einfach zu früh. Bevor es dunkel war, kamen die Männer nicht her. Und wo sie wohnten, das wußte Pinky nicht. Freddy, der Wirt, wollte für ihn herumtelefonieren, aber es dauerte schon fast eine halbe Stunde. Endlich ging die Tür zur Küche auf, und Freddy kam herein.
    »Tut mir leid, Pinky, aber ich konnte keinen der Boys erreichen!«
    »Freddy, ich erhöhe auf 50 Bucks. Das ist wirklich das Äußerste!«
    »Tut mir leid. Aber an mir liegt es doch nicht. Ich habe alles versucht, aber keinen erwischt. Warte hier bis acht. Dann kannst du deine Geschäfte abschließen!«
    »Ich muß weg. Ich brauche ein Schiff. Ich habe nicht genug Geld, um…«
    »Schon gut, Pinky. Ich habe Verständnis für diese Schwierigkeiten. Brauchst mir nichts zu erzählen!« Freddy goß zwei Gläser mit eisgekühltem Rum voll und schob Pinky eins über die Theke zu.
    »Na los, zollfrei!«
    Pinky trank und schüttelte sich.
    »Brr! Ich fliehe ja nicht vor der Polizei. Viel schlimmer!«
    »Schlimmer?« Freddy goß nach. Pinkys Augen wurden feucht vor Selbstmitleid.
    »Ja, viel schlimmer. Ein Killer ist hinter mir her!«
    »Verflucht!« Freddy bekam große Augen. In dem Moment läutete das Telefon hinter der Küchentür. Freddy ging hinaus und meldete sich. Pinky konnte verstehen, was er sagte.
    »Wen wollen Sie sprechen? Pinky Flanagan? Wer sind Sie denn? Ja, ja, kann jeder sagen, daß er ein Freund von Pinky ist! Nein, er ist nicht hier, soll ich ihm was

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