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0451 - Ich gegen Randy, den Toten

0451 - Ich gegen Randy, den Toten

Titel: 0451 - Ich gegen Randy, den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
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zwischen eins und fünf Uhr früh?«
    »Ich war hier. Ich habe geschlafen. Und dafür habe ich keinen Zeugen, außer Manny Mason natürlich.«
    »Ein schlechtes Alibi ist oft besser als ein zu perfektes!« sagte ich und stand auf. Wye drückte seine Zigarette aus und sagte:
    »Bitte verständigen Sie mich, sobald Sie etwas Neues erfahren haben!«
    »Natürlich. Aber wir würden gern noch den Anlaß unseres Besuches sehen, wenn es Ihnen nichts ausmacht!«
    »Sehr gern!« Wye ging auf einen Glasschrank zu, der direkt hinter dem Sofa stand, auf dem wir gesessen hatten. Er zog eine der breiten Türen zur Seite und holte eine lange flache Kassette heraus, die eine Anzahl von Vertiefungen hatte. Sie war mit dunkelbraunem Samt ausgeschlagen. In jeder Vertiefung stand eine winzig kleine Figur. Phil stieß einen leisen Ausruf aus und beugte sich über die Kassette. Jede Figur hatte eine andere Schattierung, und jede Figur stellte ein anderes Tier dar.
    Ein Platz war leer. Zwischen der Katze und einem Hahn mit aufgeplusterten Federn fehlte ein Tier.
    Ich trat etwas zurück. Wye hob die Kassette und stellte sie an ihren Platz zurück.
    »Ich habe die kleine Menagerie schon auf einem Dutzend Ausstellungen gehabt. Und jedesmal trug sie vor viel wertvolleren Dingen den Sieg davon. Ich glaube fast, sie ist mir am liebsten von allen meinen Gegenständen.«
    »Vielleicht, weil sie so mühsam zusammenzubekommen war?« meinte Phil.
    »Haben Sie nicht Angst, die kleinen Rüssel oder Beinchen abzubrechen, wenn Sie die Tiere transportieren?« fragte ich.
    »O nein, ich habe Spezialbehälter!« Er zeigte uns eine kleine quadratische Schachtel, die innen mit Schaumstoff gefüllt war.
    Kurz danach verabschiedeten wir uns herzlich
    »Wir haben Sie viel zu lange aufgehalten. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Wenn Sie bereit sind, Janice Robbins zu identifizieren und Ihre Aussage zu Protokoll zu geben, rufen Sie bitte das FBI-Büro an!«
    Er versprach, das zu tun, und brachte uns zu unserem Wagen.
    Von Manny Mason war keine Spur zu sehen.
    ***
    Auf der ganzen Fahrt zurück nach Manhattan sagten wir kein Wort. Was wir herausgefunden hatten, war sensationell. Und doch hatte ich es erwartet. Nur nicht so schnell.
    Als wir vor der Pension hielten, in der Pinky Flanagan wohnen sollte, schaltete ich das Funkgerät ein und gab die Namen von Janice Robbins und Manny Mason durch. Außerdem sollte nach dem hellblonden Mann geforscht werden.
    Wir stiegen aus und gingen die flachen Treppen hinauf. Die Pension hieß »Nellys Home«. Und Nelly stand breit wie ein Bauernpferd schon im Eingang und starrte uns feindselig an.
    »Seit wann kann sich die ,Sitte’ Jaguars leisten?« krächzte sie feindselig.
    »Wir sind nicht von der Sittenpolizei!« sagte ich. Sie lachte höhnisch.
    »Ha. Ich erkenne euch Bullen zwei Meilen gegen den Wind. Und wenn ihr euch noch so flott in Schale werft!«
    »Wer bestreitet es denn?« Phil grinste sie freundlich an, aber offensichtlich hatte sie ihren schlechten Tag.
    »Also, was habt ihr hier verloren? Bei mir stimmt alles, packt euch eure Keksbüchse und verschwindet!«
    Ich zeigte ihr meine Marke und sagte:
    »Wir wollen Pinky Flanagan besuchen. Ist er hier?«
    »Der hat aber heute großen Besuchstag!« sagte sie und schielte voller Abscheu auf meine blau-goldene Marke.
    Ich steckte sie wieder weg, um ihr den Anblick zu ersparen.
    »Was bedeutet das?« fragte ich. Sie spuckte vor mir auf die Straße.
    »Ich will mit euch nichts zu tun haben! Es reicht mir schon, wenn unentwegt die ›Sitte‹ hier herumschnüffelt, aber mit den G-men will ich gar nicht erst anfangen!«
    »Das besorgen wir!« sagte Phil.
    »Also schön«, gab sie nach. »Pinky ist nicht da. Er ist verreist!«
    »Verreist?« fragte ich ungläubig. Sie fuhr sofort wieder hoch.
    »Na und? Wieso soll er denn nicht verreisen! Wo hier doch nur Nebel und Regen ist? Ist er eben in den Süden gefahren, ein bißchen Urlaub machen!«
    »Urlaub wovon denn?«
    »Von der Arbeit! Hat mir auch den ganzen Monat im voraus bezahlt, ist ein anständiger Mieter, der Flanagan!«
    »Zeigen Sie uns mal sein Zimmer?«
    »Von mir aus!« Brummelnd stapfte sie vor uns her. Pinkys Zimmer war trostlos und nichtssagend wie alle diese billigen Pensionszimmer. Er hatte nicht alles mitgenommen. Wir fanden noch ein paar Anzüge, alle von leicht übertriebener Eleganz. Hemden, Wäsche und ein paar andere Kleinigkeiten. Aber von Einbruchswerkzeugen oder anderen Utensilien, die auf seinen »Beruf«

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