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0451 - Schwarze Träume

0451 - Schwarze Träume

Titel: 0451 - Schwarze Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schadstoffkonzentration in der Stadt mit noch mehr Auto-Abgasen angereichert wurde.
    »Verdammt«, murmelte er. »Das gibt es doch gar nicht! Wer klaut denn meinen Wagen? Der muß ja verrückt sein!«
    Das war es an sich weniger, was ihn ärgerte. Aber mit dem Wagen wollte er zu einer Geldübergabe. Das Geld lag bereits im Handschuhfach. Ein Berufskiller sollte für ihn aktiv werden und einen lästigen Konkurrenten aus dem Weg räumen. 25.000 Dollar Anzahlung. Wenn Sault nicht rechtzeitig erschien, platzte das Geschäft.
    Und nun waren Auto und Geld verschwunden!
    Sault tobte. Er setzte alle Leute in Bewegung, die ihm einen Gefallen schuldig waren. Eine halbe Stunde später wurde der Wagen gefunden. Um den Killer noch am Ort der Übergabe zu treffen, war es zu spät. Jacques Sault konnte diese Sache vergessen und hatte sich darüber hinaus auch noch den Ruf eingehandelt, als Geschäftspartner unzuverlässig zu sein.
    Irgendein Konkurrent mußte ihm in die Suppe gespuckt haben. Daß es in Wirklichkeit Ombre war, ahnte er nicht einmal. Der wiederum wußte nicht, daß er wieder einmal damit, daß er einen kleinen, vernachlässigbaren Schaden angerichtet hatte, einen weitaus größeren verhinderte…
    Wie immer, wenn er auf der Kippkante zur Illegalität balancierte…
    Er war eben ein Naturtalent.
    ***
    Zamorra benutzte den Hinterausgang und nahm an, Cascal dort irgendwo auf dem dunklen Hof zu finden. Aber nicht einmal Ratten bewegten sich. Alles lag still und tot da. Wer hier wohnte, den hielt es um diese Abendstunde kaum im Haus. Die meisten strolchten irgendwo herum und versuchten, ihr Glück zu fördern.
    »Also, ganz in der Nähe ist er nicht«, sagte Zamorra, als er schließlich die kleine Wohnung im Keller betrat. »Da hinten ist niemand mehr, und wenn er sein Amulett bei sich trägt, hätte ich eigentlich wenigstens das spüren müssen.«
    »Er trägt es bei sich«, sagte Angelique. »Nun, vielleicht folgt er Julian. Kann sein, daß er besser als ich mitbekommen hat, auf welche Weise er verschwand. Ich war ja völlig in seinen Bann geschlagen, und als er weg war, war draußen der Kampflärm, der mich anlockte.«
    Den anderen entging nicht der leicht schwärmerische Klang ihrer Stimme, als sie den Namen Julian erwähnte.
    »Seltsam, kein Mensch sonst hat sich für diesen Kampf interessiert«, sagte Gryf. »Nur du, Angie.«
    »Nenn mich nicht Angie!« fauchte sie ihn kratzbürstig an. »Angelique heiße ich, und bevor du anfängst, mich zu duzen, solltest du erst einmal fragen, ob ich es dir gestatte, Gryf ap Dingsbums!«
    Der Druide schmunzelte. »Na gut, darf ich Sie zu dir sagen, Mademoiselle Angelique?«
    Sie warf ihm einen drohenden Blick zu.
    Vor ihnen auf dem Tisch standen Gläser und eine Flasche Fruchtsaft, die Angelique aus dem Kühlfach geholt hatte. »Du brauchst was anzuziehen, Nicole«, stellte sie fest. »Habt ihr Gepäck draußen im Wagen, oder soll ich dir was von meinen Sachen geben?«
    »Die werden mir kaum passen«, vermutete Nicole.
    Schließlich mußte eines von den Hemden des abwesenden Maurice dran glauben. Zamorra legte einen größeren Geldschein auf den Tisch. »Kauf ihm ein neues - ich weiß nicht, wie lange wir in der Gegend bleiben, und wann wir zurückkommen, um das Hemd zurückgeben zu können.«
    Angelique begann, die Art der beiden Begegnungen mit Julian und sein Verschwinden ausführlich zu beschreiben. In ihren Augen glänzte es seltsam. Nicole lächelte unwillkürlich. Es schien Angelique voll erwischt zu haben. Die hübsche Kreolin hatte es nur selbst noch nicht so richtig bemerkt.
    Aber die ganze Sache konnte nicht gutgehen. Erstens war Angelique nur wenig über sechzehn, zweitens stand sie zu fest mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität, und deshalb würde sie drittens kaum akzeptieren können, daß Julian ein magisches Wesen war. Sie lebten in zu unterschiedlichen Welten. Hinzu kam, daß Julian einen gewaltigen Erlebens-Nachholbedarf hatte, während Angelique jede Minute ihres Lebens voll ausgekostet, genossen und erlitten hatte. Er mochte einen größeren theoretischen Überblick haben und andere Zusammenhänge durchschauen können, aber sie hatte die intensivere Lebenserfahrung. Und das konnte nicht gutgehen. Von Ergänzung war für Nicole da nicht viel zu erhoffen, höchstens ständige Konfrontation.
    Sie rief sich selbst zur Ordnung; sie spekulierte über ungelegte Eier! Wer sagte ihr denn, daß dieses Strohfeuer nicht sehr schnell wieder verlöschen würde, wenn

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