Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0452 - Die finstere Seele

0452 - Die finstere Seele

Titel: 0452 - Die finstere Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Führungsgruppe der TI identifizieren?«
    »Daran habe ich auch schon gedacht, nur befürchte ich, daß sie mich zwar wiedererkennen werden, das aber um keinen Preis zugeben und mich statt dessen zum Lügner stempeln. Sonst würden sie doch nicht solche Anstrengungen machen, mich unglaubhaft zu machen oder gar durch einen Mord aus dem Weg schaffen zu lassen!«
    »Wollen Sie's nicht trotzdem darauf ankommen lassen? Oder scheuen Sie diese Begegnung?« fragte Bancroft. »Okay, Freundchen, ich habe Ihre Geschichten satt. Ich sperre Sie ein und werde die TI-Leute um eine Gegenüberstellung bitten! Bis dahin bleiben Sie erst mal hinter Schloß und Riegel, und falls Sie versuchen sollten, wieder Ihre Hypnose-Mätzchen an mir auszuprobieren, mache ich von der Dienstwaffe Gebrauch! Haben wir uns verstanden, Mister?«
    Tendyke erhob sich. Sekundenlang spielte er mit dem Gedanken, einen Fluchtversuch zu wagen. Aber damit setzte er sich nur ins Unrecht, und außerdem traute er Bancroft zu, daß der ihn per Haftbefehl suchen ließ, notfalls auch durch die Bundespolizei in allen anderen Staaten der USA.
    »Tun Sie mir wenigstens einen Gefallen, Bancroft, und nehmen Sie Loewensteen unter die Lupe! Wenn Sie bei ihm hunderttausend Dollar in bar oder auf dem Konto finden, dürfte das doch sein Geständnis bestätigen…«
    »Lassen Sie das alles meine Sorge sein«, knurrte der Sheriff. »Ich kenne meine Dienstpflichten!«
    Und dann saß Robert Tendyke in einer Zelle.
    »Diese Schlacht«, murmelte er, »habe ich zwar verloren. Aber noch nicht den Krieg…«
    ***
    Überrascht betrachtete Julian Peters nach seiner Rückkehr die Verwüstung. Anerkennend pfiff er durch die Zähne. »das hätte ich dir gar nicht zugetraut, mein Freund«, murmelte er. »Und danach bist du verschwunden? Du glaubst doch nicht im Ernst, daß du es von allein schaffst, aus der Hölle zu verschwinden…«
    Er rief wieder eine Schar hilfswilliger Geister aus den höllischen Legionen zu sich.
    »Räumt diese Reste weg!« befahl er. »Und sorgt dafür, daß so bald wie möglich ein neuer Thron entsteht. Aber ein wenig prunkvoller als dieser alte Gerippesammler hat er schon auszusehen. Nehmt Dämonenknochen dafür! Es wird ja wohl irgendwo einen Dämonenfriedhof geben, von dem ihr entsprechende Knochen holen könnt, und wenn nicht - dann dürfte es nicht schwer fallen, ein paar Dämonen zu finden, die ohne Wert für die Hölle sind und die froh sein dürfen, für ihren Fürsten zu sterben und ihre Gebeine zu opfern!«
    Er verließ den Thronsaal und begab sich zu seinen Gemächern. Bisher hatte er nur wenig Gelegenheit gehabt, sich damit vertraut zu machen. Auch hier würde er eine Menge verändern lassen. So düster, wie Leonardo deMontagne, sein Vorgänger, diese Grotten eingerichtet hatte, gefielen sie ihm nicht. Das Düstere drückte auf sein Gemüt.
    Um Ombre, den Schatten, machte er sich keine Sorgen. Der würde bei seiner Flucht nicht weit kommen. Als Mensch war er in den Schwefelklüften doch recht hilflos, und irgend ein Dämon oder Hilfsgeist würde ihn einfangen. Dann erfuhr der Fürst der Finsternis fast automatisch davon.
    Er trat in die Grotte, die er zu seinem bevorzugten Aufenthaltsraum machen wollte.
    Er hatte Besuch.
    Ungebetenen Besuch, den er hier gar nicht gern sehen mochte. Mit Stygia hatte er fast gerechnet. Sie glaubte eine Menge Privilegien zu haben, bloß weil sie ihn damals in diesem kleinen Dorf an der Kuskokwim-Bay in Alaska in die Geheimnisse der körperlichen Liebe eingeweiht hatte. Sie schien nicht begreifen zu wollen, daß Julian sich dadurch zu absolut nichts verpflichtet fühlte.
    Der andere Besucher war Astaroth.
    Da ahnte Julian, daß es Ärger geben konnte. Denn wenn ein Dämon wie Astaroth sich die Frechheit herausnahm, ohne vorherige Anmeldung dem Fürsten der Finsternis seinen Besuch aufzuzwingen, mußte das sehr handfeste Gründe haben. Immerhin ging Astaroth damit ein gewisses Risiko ein - auch ein uralter Erzdämon wie er, praktisch eine Institution in den sieben Kreisen der Hölle, konnte in Ungnade fallen…
    »Was wollt ihr?« fragte Julian schroff. Drohend sah er Stygia und Astaroth an.
    Astaroth grinste. »Absonderliche Dinge geschehen, seit wir einen neuen Fürsten der Finsternis haben«, sagte er. »Sehr absonderliche Dinge. Vielleicht, hochehrwürdiger Fürst, könnt Ihr uns einfachen Dämonen eine Erklärung geben, was es mit diesen Dingen auf sich hat…«
    »Was für Dinge?« fragte Julian drohend. »Werde

Weitere Kostenlose Bücher