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0453 - Im Bann des Pegasus

0453 - Im Bann des Pegasus

Titel: 0453 - Im Bann des Pegasus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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übrige Dünung. Der Mönch hatte den Vergleich mit springenden Pferden herbeigezogen. Man brauchte zwar einiges an Phantasie, dann aber konnte man erkennen, dass die schnell laufenden Wellen tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit den Pferden besaßen..
    »Und dort, wo sie am wildesten sind, wird er aus dem Wasser steigen. Es ist die Nacht des Pegasus. Die Nacht, auf die viele warten, um seine Botschaft zu empfangen!« Ich drehte mich um.
    Tief unter mir, wo das Meer wogte, sah ich auf der Oberfläche für einen Moment einen helleren Abdruck, aber ich hörte auch das leise Knacken dicht in meiner Nähe und wunderte mich für einen Moment über die ungewöhnliche Haltung des Mönchs, der vor mir stand, den Arm angehoben hatte und mich aus hasserfüllten Augen anstarrte.
    Das hätte ich alles noch hingenommen. Viel gefährlicher war sein Ring.
    Das leise Knacken hatte ihn verraten, denn mit diesem Geräusch war das Horn des Pegasus nach vorn gesprungen, so dass es eine gefährliche Spitze bildete, die wie ein Dolch wirkte.
    »Auch du wirst sterben!« Noch während Kostos die Worte sprach, rammte er den rechten Arm nach vorn, um mir die Spitze genau zwischen die Augen in die Stirn zu stoßen…
    ***
    James Benson war ein Schriftsteller gewesen, kein ausgebildeter Polizist wie ich, der oft genug in Bruchteilen von Sekunden eine Entscheidung treffen und reagieren musste.
    Ich handelte.
    Die Hand befand sich noch auf dem Weg, als ich bereits zur Seite wegtauchte und mit der linken Schulter gegen das Mauerwerk an der Seite stieß. Viel Platz war nicht. Wenn es hier zu einem Kampf kam, musste ich höllisch Acht geben.
    Die Hand wischte vorbei. Aber ich spürte die kurze Berührung an meiner Schulter. Dort war die Nadel durch den Stoff der Jacke geritzt, hatte mein Fleisch aber nicht berührt.
    Kostos fluchte, als er sich drehte und den ersten Treffer kassierte.
    Meine Faust traf die Mitte des Umhangs, der sofort Wellen bekam.
    Dahinter war etwas Weiches zu spüren. Ich hörte Kostos ächzen, und er ging auch zurück.
    Sofort setzte ich nach.
    Der Handkantenschlag traf ihn nicht einmal mit halber Kraft, weil er den Kopf zur Seite nehmen konnte, aber mit seiner Rechten kam er wieder durch.
    Wäre ich nicht getaucht, hätte mir die Nadel noch das Fleisch an der Wange durchstoßen, so konnte ich sein Handgelenk packen und es herumdrehen. Die Hebelwirkung war enorm, meine Kraft ebenfalls sehr groß, der Mönch konnte sich nicht wehren. Sein Rücken wurde steif, als er sich auf die Hacken stellte und den stechenden Schmerz im Arm spüren musste, der bis zur Schulter vordrang.
    »Rühr dich nicht!« flüsterte ich. »Sonst breche ich dir den Arm!«
    »Schon gut!«
    Der Griff war so gut angesetzt, dass ich meinen Gegner auch mit einer Hand halten konnte. Die andere brauchte ich auch, weil ich ihm den Ring vom Finger ziehen wollte.
    Beim ersten Versuch rutschte ich ab, weil das Ding verdammt festsaß.
    Ich zog daran mit aller Kraft, aber es brachte nichts.
    »Nein!« keuchte der Mönch. »So schafft man es nicht. Du bekommst den Ring nicht vom Finger. Er gehört zu uns. Du musst den Finger schon abhacken. Willst du das?«
    »Wenn es sein muss!«
    Er lachte wild und böse in die Nacht hinein. »Dann tu es doch, wenn du Mut hast. Los, nimm ein Messer oder ein Beil und hacke mir den Finger ab. Mich kümmerte es nicht. Mir ist es egal. Was bedeutet ein Finger gegen die Erleuchtung!«
    Aus seiner Sicht hatte er recht. Ich aber hätte so etwas nicht fertiggebracht.
    Deshalb ließ ich ihn los und schleuderte ihn wuchtig gegen die Brüstung.
    Er starrte mir wild entgegen, sein Gesicht war verzerrt, die Augen leuchteten in einem ungewöhnlichen, matten Glanz.
    Den rechten Arm hatte er leicht vorgeschoben. Aus dem Ring schaute der Dorn hervor. Er zitterte ebenso wie die Hand.
    »Was willst du jetzt machen?« fragte er flüsternd. »Traust du dich nicht, mir den Finger abzuhacken?«
    Eine gute Frage, auf die ich keine Antwort geben konnte, weil sie schon ein anderer gab.
    Kostos sah ihn nicht, aber ich konnte ihn erkennen, als er sich an der Außenmauer des Klosters hervorschob, erst nur ein großer Schatten, der durch seine Bewegungen Wind mitbrachte, aber es war der Wind, der von sich bewegenden Flügeln produziert wurde.
    Eine Legende wurde wahr.
    Pegasus kam!
    Und ich, John Sinclair, sah das geflügelte Pferd, das den Wellen entstiegen war, durch die Lüfte schwebte und sich der Brüstung des Klosters genähert hatte.
    Ein prächtiger,

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