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0454 - Der blutrote Zauberteppich

0454 - Der blutrote Zauberteppich

Titel: 0454 - Der blutrote Zauberteppich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich zu einem Kommentar auf? Es war Bertrand de Valois, der als erster von uns die Sprache zurückfand und seinen Kommentar abgab.
    »Ich habe es bisher nur geahnt. Jetzt aber weiß ich es genau. Der Teppich hat seine magische Zauberkraft nicht verloren. Sie ist nach wie vor stark vorhanden. Ich bin mir nun sicher, den richtigen Weg gegangen zu sein.«
    »Und der Gnom?« fragte ich.
    »Er war ein Unwürdiger. Es gibt manchmal für einen Mann Dinge, da sollte er den Tatsachen ins Auge schauen. So rechne ich. Und ich werde den Teppich besteigen, um Jacques zu retten.«
    Ich wußte, daß ich einen de Valois vor einem einmal gefaßten Vorschlag nicht abbringen konnte, deshalb bat ich ihn, mich mit auf den Teppich zu nehmen.
    »Du bist hergekommen«, sagte er. »Das hast du uns gesagt, aber wir haben es nicht gesehen.«
    »Ich könnte es dir beweisen.«
    Er verengte die Augen. »So ein Beweis kann auch tödlich für dich enden. Denke an den Gnom.«
    »Er ist nicht ich.«
    »Dann steige auf den Teppich!«
    Ein wenig mulmig war mir schon zumute, als ich auf den Teppich zuging und meinen Fuß auf ihn setzte. Gespannt beobachteten mich die Templer, und sie sahen, wie ich mit beiden Füßen auf dem Teppich stehenblieb, ohne daß etwas geschah.
    Er bewegte sich nicht, nahm mich persönlich als Last an, und Bertrand de Valois nickte.
    »Zufrieden?« fragte ich ihn.
    »Ja, dann werden wir beide es gemeinsam schaffen, den großen Jacques de Molay zu befreien. Ich hoffe, dir wird bewußt, welch eine große Aufgabe vor dir liegt. Du wirst anschließend ein anderer sein und alles mit besonderen Augen sehen, das kann ich dir jetzt schon versprechen.«
    Ich hatte es vorgehabt, ihn noch einmal auf die historische Wahrheit hinzuweisen, sah aber nun ein, daß es sich nicht lohnte. Bertrand de Valois war so fest von seiner Theorie der Befreiung überzeugt, daß ich dagegen nicht ankommen würde.
    »Sollen wir ihn jetzt schon betreten?«
    Der Templer schüttelte den Kopf. »Nein, das wäre unklug. Wir werden dieses Gemäuer erst verlassen. Ich kenne mich aus und weiß, wo wir hergehen müssen.«
    Er bückte sich, bevor ich es tun konnte, und rollte den Teppich auf. Bisher hatte ich ihn noch nicht allein angehoben, ich wunderte mich nur, mit welch einer Leichtigkeit Bertrand es schaffte, sich den aufgerollten Teppich unter den Arm zu klemmen. »Bald wird er beweisen, wie dankbar er seinem Befreier ist, weil er ihn befreit hat. Er wird eine alte Schuld begleichen müssen.«
    Ich widersprach nicht und ließ Bertrand auch den Vortritt, der durch die noch offene Tür in eine große Halle schritt, die leergeräumt war. In ihr brannte auch kein Licht. Die Decke lag sehr hoch, dementsprechend hoch befanden sich auch die. Fenster. Ich sah sie als lange, graue Schatten in den Wänden.
    »Geplündert«, hörte ich de Valois sprechen. »Sie haben unsere Räume geplündert und einfach alles mitgenommen. Aber wir werden uns festigen und zurückschlagen. Man kann die Templer nicht vernichten. Dazu sind wir eine zu mächtige Gruppe gewesen.«
    Ich hütete mich, ihm zu widersprechen. Tatsächlich hatte der Orden der Templer viele Jahrhunderte existiert und wurde auch in meiner Zeit weitergeführt von einem Mann namens Abbé Bloch, der das Skelett Hector de Valois' in der Kathedrale der Angst begraben hatte.
    Es waren zum Glück keine weiteren Wachen mehr zurückgeblieben, so konnten wir unbehelligt unseres Wegs gehen.
    Bertrand de Valois trug den Teppich wie einen kostbaren Schatz, als wollte er ihn nie im Leben mehr abgeben. Ich aber war sicher, daß der Teppich nicht dem Menschen gehorchte. Er besaß eine eigene starke Magie, die er ausspielen konnte, wann immer es ihm paßte, und ob er da noch Regeln beachtete, war fraglich.
    Wir erreichten einen der Ausgänge, wie man mir erklärte. Es war eine schmale Seitentür, und ich atmete auf, weil wir diesen Punkt endlich erreicht hatten.
    Innerhalb dieses gewaltigen Häuserkomplexes hatte ich mich nicht wohl gefühlt. Die Soldaten des Königs hatten fast alles leergeräumt und ausgeplündert. In ihrem Haß gegen die Templer mußten sie wie die wilden Tiere gewütet haben.
    Die schmale, mit Beschlägen versehene Eisentür war nicht verschlossen. Dennoch achtete Bertrand de Valois darauf, nicht zu viel Lärm zu verursachen, als er die Klinke nach unten drückte und die Tür öffnete. Der kühlere Wind fuhr uns entgegen. Ich erinnerte mich daran, daß wir uns in Montmartre befanden, der etwas höher gelegenen

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