0454 - Plünderer der Sterne
Atlan. Sie sind legale Mörder, was noch schlimmer ist. Sie töten im Auftrag und werden dafür bezahlt. Sie haben den Tod verdient."
Im Hintergrund sagte Leutnant Annette ruhig: „Gucky hat recht, Sir. Wenn wir sie nicht töten, verraten sie uns.
Und das könnte mehr Opfer an Toten und Verwundeten geben. So betrachtet, handeln wir sogar human, wenn wir sie erledigen."
Atlan nickte ihm zu.
„Und was ist mit mir? Gebe ich nicht auch einen Mordbefehl...?"
„Unsinn!" fuhr Gucky ihn an, beherrschte sich aber gleich wieder.
„Entschuldige, alter Freund, aber es rutschte mir so heraus. Wir sollen den Eingeborenen helfen, das ist alles. Wie wir das anstellen, ist unsere Sache. Wer kommt mit mir?"
Leutnant Annette hatte sich schon bereitgemacht. Er hatte sich noch einen zusätzlichen zweiten Handstrahler genommen und überprüfte gerade das Energiemagazin. Captain Ronald Scotch nahm sich Giacombos Strahler, um auch doppelt bewaffnet zu sein.
Gucky grinste.
„War eine dumme Frage, ich weiß. Also, Atlan, bis später. Es ist keine Minute zu verlieren. Die Plünderer dringen gerade in den unterirdischen Bunker ein. Karal hat bereits mit dem Leben abgeschlossen..."
Er packte die beiden Offiziere und entmaterialisierte mit ihnen.
Inzwischen war es Farada und seinen Mördern gelungen, die primitive Trümmersperre vor dem Eingang wegzuräumen. Ein aus dem Innern des Bunkers geschleuderter Eisenbrocken traf einen der Plünderer am Bein. Der Kerl schrie erschrocken auf, dann fluchte er und drang in den dunklen Gang vor, in der Hand die schußbereite Waffe.
Farada folgte ihm mit den anderen.
Das unterirdische Bunkersystem war groß genug, ein sofortiges Blutbad zu verhindern. Die Plünderer erreichten zwar den riesigen Raum mit den gespeicherten Lebensmittelkonserven, aber sie fanden keinen Eingeborenen.
„Nun, was habe ich gesagt?" Der Mann, der vorher gegen Faradas Plan gewesen war, das Lager mitsamt den Insassen in die Luft zu sprengen, verbarg seine Genugtuung nicht.
„Lebensmittelkonserven! Das reicht jahrelang für die Besatzungen von hundert Schiffen. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Versorgungsbasis der ehemaligen Raumflotte hier. Maschekena wird staunen."
„Aber zuerst müssen wir an unsere Hauptaufgabe denken: die Wilden!" sagte Farada gereizt.
„Die haben sich zurückgezogen, und vielleicht benötigen wir Stunden, um sie zu finden. Wir brauchen Licht!"
„Haben wir genug." Farada schaltete seine Lampe ein, die den riesigen Raum noch mehr erhellte, aber nicht bis in den letzten Winkel drang. „Los, fangen wir an und machen es kurz."
Mit wütender Erbitterung mußten sie feststellen, daß einige der Konserven von den Bewohnern des Lagers bereits geöffnet und ihr Inhalt verzehrt worden war. Ein Bruchteil des zu erwartenden Profits ging dadurch verloren.
„Dafür werden wir sie umbringen!" rief einer der Pünderer und fluchte wild.
Farada nickte.
„Ja, sobald wir sie gefunden haben ..."
Und sie fanden sie.
*
Giacombo, Annette und Gucky beruhigten den verzweifelten Karal durch Gesten und Worte, die der Mutant nicht verstehen konnte. Gucky hatte nicht daran gedacht, zumindest ein kleines Translatorgerät mitzubringen.
Die beiden Sippen hockten eng zusammengerückt in der äußersten Ecke des riesigen Lagers. Zwischen ihnen und dem Eingang befanden sich die langen Reihen der Regale und Kistenstapel. Die vordringenden Plünderer waren zu hören und zu sehen. Der Schein ihrer Lampen wanderte mit ihnen und verriet sie.
Und dann fiel er auf die zusammengekauerten und verängstigten Mutanten.
Farada stieß einen triumphierenden Schrei aus und riß seine Waffe empor. Der erste Energieschuß fuhr mitten zwischen die Frauen.
„So!" sagte Gucky laut und deutlich - Das reicht!"
Er eröffnete das Feuer auf die undeutlichen Gestalten hinter den Lampen. Neben ihm schossen Giacombo und Annette in den Pulk der Plünderer hinein, bis die Lampen erloschen oder aus den Händen der Getöteten fielen und davonrollten.
Das alles dauerte nur wenige Sekunden.
Die Hitze wurde fast unerträglich, als sie endlich das Feuer einstellten. Es erfolgte keine Gegenwehr mehr. Gucky schaltete. die eigene Lampe ein und überzeugte sich davon, daß alle Plünderer tot am Boden lagen.
Es waren neun Olkonoren.
Gucky konnte nicht wissen, daß es vorher zehn gewesen waren, als sie in das Lager eindrangen.
Einer war entkommen.
Karal kam herbei und schaute die toten Mörder an. Er stützte sich auf seine
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