0454 - Plünderer der Sterne
sie?"
„In die Hauptpositronik. Nur ein Olkonore hält sich darin auf. Das Schiff funktioniert fast nur automatisch, keine Hände notwendig.
Mache deinen Rucksack fertig."
Atlan grinste und nahm den Sack aus Plastik vom Rücken. Er sollte zum Einsammeln der geraubten Speicherspulen dienen. Die Olkonoren hatten sie jetzt ohnehin entdeckt und waren gewarnt.
Vielleicht würde sie der Diebstahl ihrer kosmonautischen Unterlagen nachdenklicher und vorsichtiger machen.
Gucky ging voran. Er stieß die Tür auf, als der Olkonore dahinter gerade mit seinen Geräten beschäftigt war, und richtete seinen Paralysator auf den Ahnungslosen. Der Plünderer fiel um, als habe man ihm einen Schlag auf den Hinterkopf versetzt. Er war für mindestens eine halbe Stunde betäubt.
Atlan sah sich um. Das Prinzip war überall ähnlich, daran konnten auch Entfernungen von Millionen von Lichtjahren nichts ändern. Positronik war Positronik, und Intelligenz war Intelligenz.
Sie ging stets den einzig logischen Weg, und der hatte auch in diesem Fall zu den typischen Speicherkassetten und etwas größeren Spulen geführt.
Atlan instruierte Gucky.
„Achte darauf, daß uns niemand überrascht. Ich muß das Material sondieren und versuchen, das Wichtigste herauszufinden.
Dort scheint der Betrachter zu sein. Soviel bekomme ich in meinen Plastiksack auch nicht hinein."
„Laß dir Zeit. Maschekena hat noch andere Sorgen."
Atlan begann sofort mit der Abberufung ihm wichtig erscheinender positronischer Daten. Einige von ihnen speicherte er auf Mikroband. Einen ganzen Kasten mit Mikrospulen, auf denen ganz offensichtlich astronomische Daten gespeichert wären, schüttete er in den Plastiksack.
Mehr als eine halbe Stunde verging, dann wurden sie entdeckt.
Die Tür sprang auf, vier Olkonoren stürmten in den Raum und begannen sofort wie wild um sich zu schießen. Wahrscheinlich hatte jemand zufällig den Interkomschirm eingeschaltet und Verbindung zu der Speicherzentrale erhalten.
Gucky und Atlan machten die vier Eindringlinge unschädlich.
„Du holst Maschekena und bringst ihn in unser Schiff. Dann holst du mich. Ich benötige hier noch genau fünf Minuten."
„Du willst allein ...?"
„Ja. Keine Fragen jetzt!"
Gucky teleportierte wortlos. Er hatte nicht einmal den Deflektor eingeschaltet. Natürlich machte er sich Sorgen um Atlan, den er allein zurückgelassen hatte, aber der Arkonide würde sich schon zu verteidigen wissen. Und das würde ihm um so leichterfallen, je verwirrter die Olkonoren waren. Das war der Grund, warum er sich nicht unsichtbar machte.
Er materialisierte in der ihm schon bekannten Kommandozentrale der KOLAISCH.
Maschekena erblickte ihn sofort, denn er stand mit dem Rücken zu den Kontrollen und erteilte gerade einigen Plünderern seine Befehle. Er riß den unbewaffneten Arm hoch und deutete auf den Mausbiber.
„Fangt ihn, aber lebendig!"
Drei Olkonoren stürzten sich auf Gucky und prallten ziemlich hart mit den Köpfen aneinander, denn sie griffen ins Leere. Der Mausbiber war zu Maschekena teleportiert, der überhaupt nichts mehr begriff. Das ging nur zu deutlich aus seinem Gedankengut hervor.
„Nein, ich bin keine Geisterratte, du Unhold!" rief ihm Gucky zu und ergriff seinen herabhängenden Arm. Der andere deutete noch immer dorthin, wo die drei Olkonoren ein unentwirrbares Knäuel bildeten. „Du kriegst jetzt eine hübsche Narkose und kommst mit."
Der Paralysator zischte und schickte Maschekena ins Reich der Träume. Das Geräusch ließ die drei Olkonoren aufmerksam werden, und sie erkannten, wohin ihre vermeintliche Beute geraten war. Aber sie wagten es nicht, ihre Waffen einzusetzen, um ihren Kommandanten nicht zu gefährden.
Gucky grinste ihnen schadenfroh zu und verschwand.
Er legte dem verdutzten Ronald Scotch den bewußtlosen Plünderer vor die Füße und sagte: „Ich habe noch genau eine Minute Zeit. Achtet auf den Kerl, es ist Maschekena. Bin gleich wieder mit Atlan zurück."
Und er war abermals verschwunden.
Atlan war mit seiner Arbeit fertig. Er hatte die beiden Zugänge zur Speicherzentrale mit seinem Strahler verschweißt. Es würde einige Zeit dauern, bis man gewaltsam eindringen konnte.
„Alles in Ordnung?"
„Maschekena entführt!" meldete Gucky stramm. „Können wir?"
„Wir können. Und dann alarmieren wir Restonow. Wir müssen die Plünderer vertreiben. Es wird nicht so schwer sein, sie haben im Augenblick keinen Kommandeur und sind ratlos."
„Wollen wir den etwa
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