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0454 - Tal der Skelette

0454 - Tal der Skelette

Titel: 0454 - Tal der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Tendyke's Home erschossen. Calderone ist anwesend, ebenso zwei Mädchen, denen Loewensteen Wohnrecht gewährt hatte, um sich mit ihnen zu vergnügen. Die Aussagen stimmen dahingehend überein, daß Calderone gekommen war, um etwas mit Loewensteen zu besprechen, aber gerade noch dazu kam, wie der mutmaßliche Tendyke Loewensteen hinterrücks erschoß. Calderone will den Schützen daraufhin niedergeschlagen und die Polizei alarmiert haben.
    Bei deren Eintreffen ist der Niedergeschlagene fort, in der Garage fehlt ein geländegängiger Wagen. Die Pistole liegt noch da, aber ohne Fingerabdrücke. Nach dem Flüchtigen wird eine Fahndung eingeleitet.
    »Ziemlich seltsames Verhalten für einen Mann, der ein Einbrecher, Hochstapler, Betrüger und nun auch noch Mörder sein soll«, murmelte der Sheriff nachdenklich und legte das Gutachten des Ballistik-Instituts neben die Pistole auf den Schreibtisch.
    »Daß er flieht, kann ich verstehen. Wenn er wirklich dieser totgeglaubte Tendyke ist, muß er sich von allen verraten und verkauft fühlen! Aber daß er hier bei seiner Flucht eine Empfangsquittung für seine Siebensachen abzeichnet…«, und Bancroft tastete vorsichtig nach der Beule, die dort immer noch schillerte, wo ihn der Schwinger des Flüchtlings erwischt und betäubt zu Boden geschleudert hatte. »Das deutet auf einen verflixt skurrilen Humor hin… oder darauf, daß er sehr pedantisch ordnungsliebend ist und sich für später nicht mehr Schwierigkeiten einhandeln will als nötig…«
    Daß der Flüchtling zweimal hintereinander eine Schußwaffe nicht mitgenommen hatte, war noch verblüffender. Er hätte nur zuzupacken brauchen! Aber hier im Büro des Sheriffs hatte er die geladene Waffe zurückgelassen und auch sonst keine Pistole oder Gewehr in seinen Besitz gebracht, und die Mordwaffe im Bungalow hatte er ebenfalls zurückgelassen.
    Das gab Bancroft zu denken. So verhielt sich kein Killer, dem es auf ein Menschenleben nicht ankam. Der hätte spätestens die Mordwaffe mitgenommen, um einerseits weniger Spuren zu hinterlassen und andererseits sich notfalls damit den Weg freischießen zu können.
    Ebenso denkwürdig war, daß diese Waffe zu den Beständen des Firmen-Sicherheitsdienstes gehörte. Und Calderone war der Chef dieser Truppe…
    Calderone, der angeblich zu spät gekommen war, um den Mord an Loewensteen zu verhindern…
    »Erstens«, brummte Bancroft. »Wie kommt Tendyke an eine T.I.-Waffe, wenn er nicht Tendyke ist? In diesem Fall ist eine großangelegte Schweinerei gegen diesen Mann im Gange; irgend jemand will verhindern, daß er die Firma zurückbekommt! - Zweitens: Ist das nicht der Fall, muß Calderone ihm die Pistole praktisch in die Hand gedrückt haben, denn im Haus kann sie vor Calderones Eintreffen nicht gewesen sein. Loewensteen gehört nicht zum Werkschutz, und nach seinem ganzen Charakterbild hätte er nie im Leben eine eigene, private Waffe gekauft, wenn ihm die Firma eine Dienstpistole zur Verfügung gestellt hätte! Also, mein lieber Calderone! Irgend etwas an deiner Aussage stimmt doch nicht!«
    Er nahm die Füße vom Schreibtisch, drehte sich herum und setzte sich an den Schreibcomputer, um eine Anfrage zu texten, die eben diese im Gutachten beschriebene T.I.-Waffe betraf. Dann sandte er diese Anfrage per Telefax nach El Paso, zur T.I., Abteilung Werkschutz.
    Ihm war es nicht genug, zu wissen, welcher Firma diese Pistole gehörte. Er wollte wissen, an wen sie in der letzten Zeit vom Arsenal ausgegeben worden war. Oder wer sie möglicherweise ständig trug. Das mußte herauszufinden sein.
    Natürlich bestand die Gefahr, daß Calderone, der inzwischen wieder in El Paso war, diese Anfrage abblockte. Aber das Telefax war registriert, die Anfrage war damit amtlich und aktenkundig. Davor konnte er sich nicht drücken.
    Bancroft grinste und setzte sich ein Zigarillo in Brand, das er genüßlich paffte. »Wenn du falsch spielst, mein lieber Calderone, dann kriege ich dich - auch wenn du dich hundertmal in einem anderen Bundesstaat vor mir sicher glaubst! Aber auch da gibt's ein paar Möglichkeiten, die ich ausschöpfen kann… und dann kriege ich dich!«
    An Tendykes Schuld konnte er kaum noch glauben; es war alles zu haarsträubend und paßte vorn und hinten nicht zusammen. Dennoch nahm er die Fahndung vorerst noch nicht zurück.
    Im Zweifelsfall wollte er sich nichts vorwerfen müssen.
    ***
    Carlotta hatte ein Taxi bestellt. Große Vorbereitungen brauchte sie nicht zu treffen. Einen Teil ihrer

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