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0455 - Der Lord und die Geister-Lady

0455 - Der Lord und die Geister-Lady

Titel: 0455 - Der Lord und die Geister-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dies einer der großen Zufälle gewesen, die es im Leben des öfteren gibt. Ich hatte es plötzlich sehr eilig, die Stadt an der Themse zu verlassen…
    ***
    Er hatte nicht einmal Gewissensbisse, weil er nur an sich und Shao dachte und andere Dinge jetzt hintanstellte. Zwar wußte er, daß seine Freunde ihn nicht im Stich lassen würden, doch diesen Weg wollte er allein gehen.
    Suko hatte sich zu einem Bluthund entwickelt, der auf der Suche nach einer bestimmten Spur war.
    Die Spur hieß Shao!
    Sie konnte nicht tot sein, sie durfte nicht tot sein, weil sie nicht normal gewesen war, obwohl sie ein äußerlich völlig normales Leben geführt hatte.
    Untergetaucht wie ein Verbrecher war er. Verschwunden in den Straßenschluchten der Millionenstadt. Er kannte genügend Leute, die ihm halfen.
    Nach der Durchführung seines letzten Plans sah alles anders aus.
    Jetzt brauchte er niemanden mehr, nicht einmal seine Vettern wollte er sehen. Sollte ihm der Würfel kein Glück bringen, wußte er selbst nicht mehr weiter. Deshalb war er für ihn so ungemein wichtig, und er setzte in ihn auch all seine Hoffnungen.
    Mit der U-Bahn war er in den Norden der Stadt gefahren. In Edgware hatte er den Wagen verlassen, zusammen mit drei anderen Fahrgästen, die sich beeilten, aus der Station zu kommen, weil herumlungernde Typen sie mit schrägen Blicken anschauten.
    Es waren Nichtstuer, schwarz gekleidet, aber mit gelbbeschmierten, farbigen Haaren. Sie hockten auf dem Boden und streckten, wenn Passanten vorbeikamen, ihre Beine aus, so daß die Leute, wollten sie nicht stolpern, über die Fahrgestelle hinwegsteigen mußten.
    Auch Suko stieg über die Beine hinweg. Das ärgerte die Typen. Sie schrien ihm ein Schimpfwort nach, aber Suko reagierte nicht. Er eilte die Stufen hoch und betrat die Oberwelt, wo ihn ein kühler Wind in Empfang nahm.
    In Edgware war der Hund begraben. Eine Schlafstadt mit hohen Häusern, aber auch einigen kleinen Parks und Grünflächen. Die meisten Menschen, die hier wohnten, arbeiteten tagsüber in London.
    Suko hatte ein bestimmtes Ziel. Er ging zu Fuß und mit eiligen Schritten. Die kleine Gartenlaube hatte er sich bereits Tage zuvor ausgesucht. Dort wohnte und lebte er, dort hatte er nachgedacht und Pläne geschmiedet. Dabei hatte er nicht einzubrechen brauchen, die Tür war offen gewesen. Im Innern sah es ziemlich verwahrlost aus, der Besitzer kümmerte sich wohl nicht mehr um sein kleines Gartenhaus. So hatte sich Suko darin eingerichtet.
    Wie immer, wenn er eintraf, war er sehr vorsichtig. Die Anlage wurde von schmalen Wegen durchschnitten. Laternen brannten nicht. Diejenigen, die an einigen Stellen standen, waren durch gezielte Steinwürfe zerstört worden.
    Suko drückte das kleine Gartentor auf, so daß er den schmalen Weg betreten konnte.
    Er spürte im Nacken den kalten Wind, der auch die Sträucher und das hohe Unkraut bewegte. Das Gartenhaus lag da wie ein Schatten.
    Irgendwo klapperte immer etwas. Suko hatte sich an die Geräusche gewöhnt.
    Auf der Türschwelle blieb er stehen. Wie immer, so leuchtete er auch jetzt mit der Lampe durch den einen Raum, fand ihn menschenleer und nach wie vor voller Gerümpel.
    Das alte Bett stand rechts. Es stammte noch aus der Zeit vor dem Krieg, war aus Metall gefertigt und besaß keine Matratze mehr.
    Suko hatte sich deshalb ein paar Decken geholt.
    Er nahm auf dem Bett Platz. Die Tür hatte er geschlossen. Schräg hinter ihm befand sich ein Fenster. Es schloß nicht mehr dicht.
    Durch die Fugen wehte Wind. Es zog in Sukos Nacken.
    Er drehte und setzte sich so, daß er die Beine anheben und auf das Bett legen konnte. Den Würfel, sein wichtigstes Stück, stellte er auf den Schoß. Beide Hände hatte er um diesen Gegenstand gelegt, und er dachte daran, daß ihm mit diesem Würfel eine große Macht, aber auch eine große Verantwortung überlassen worden war.
    Es gab zwei völlig identische Würfel. Und man konnte mit ihnen die Welt aus den Angeln heben, das Böse hervorlocken und auf eine zerstörerische Art und Weise wirken.
    Vorausgesetzt, der zweite Würfel merkte nichts von den Aktivitäten des ersten.
    War dem anderen aber bewußt, welch eine Gefahr auf Menschen zukam, mobilisierte der andere Würfel augenblicklich Gegenkräfte, damit das Gleichgewicht gehalten werden konnte.
    Allein deshalb war es noch zu keiner Katastrophe gekommen. Was die Supermächte im großen vorexerzierten, vollzogen die beiden Würfel im kleinen nach.
    So einfach war es.
    Aber man konnte

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