Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0455 - Der Lord und die Geister-Lady

0455 - Der Lord und die Geister-Lady

Titel: 0455 - Der Lord und die Geister-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
einen Bezugspunkt bildete.
    Ein dritter Ruf… Abermals dieses Hallen im Nichts, aber Suko bekam eine Antwort. Wer sie ihm gab, konnte er nicht herausfinden.
    Innerhalb der dreidimensionalen Würfelfläche herrschte plötzlich eine große Unruhe. Die einzelnen Schlieren bewegten sich, aber sie zeigten keine einheitliche Richtung mehr, weil sie sich nach verschiedenen Seiten orientierten.
    Was war geschehen?
    Suko hatte die Antwort nicht verstehen können, er wartete dabei auf eine zweite, aber die kam nicht.
    Dennoch war da etwas… Suko versuchte es erneut. Obwohl er den Namen seiner Partnerin nicht aussprach, kam es ihm vor wie ein gellender Schrei, den er in die Unendlichkeit schickte.
    Dann die Antwort.
    Diesmal schneller und verständlicher.
    ›Sie ist tot…‹
    Noch einmal.
    ›Sie ist tot…‹
    Suko verharrte in seiner Bewegungslosigkeit.
    Sie war tot! Endgültig! Es gab kein Zurück! Die Dämonentrommler hatten ihr Ziel erreicht. Die Wahrheit hatte Suko aus den fernen Dimensionen erreicht. Eine Stimme, durch den Würfel geweckt, sprach zu ihm. Doch wer hatte gesprochen? Wer wußte über Shaos Schicksal so gut Bescheid?
    Wieder konzentrierte sich der Inspektor auf den Würfel. Die Schlieren in seinem Innern hatten sich dieser scharfen Konzentration angepaßt. Sie wirkten unruhig, schwammen hin und her, aber der Würfel reagierte dennoch nicht so, wie Suko es gern gehabt hätte. Er projizierte kein Bild. Manchmal besaß er Ähnlichkeit mit einer Leinwand und holte das aus anderen Dimensionen herbei, was er sah.
    ›Shao!‹ Suko konnte nicht anders. Es brach aus ihm hervor. Er mußte rufen. Noch einmal, ein letztes Mal, vielleicht war alles nicht so schlimm. Er konnte sich getäuscht haben.
    Dann die Antwort.
    ›Tot, sie ist tot…‹
    ›Ich will sie sehen!‹
    ›Kannst du nicht.‹
    ›Weshalb nicht?‹
    Suko hatte plötzlich den Eindruck, als stünde der Würfel in Flammen. So sehr strahlte er auf, und sein Schein rann auch über Sukos Hände.
    ›Sie ist weg…‹
    ›Wohin?‹
    ›Sie kämpft. Sie hat gekämpft. Die Sonne ist gefährlich. Die rote Dämonensonne. Sie öffnet das dunkle Reich. Shao wurde hineingestoßen. Sie sah eine Frau. Beide trafen sich. Ein Mensch, nicht tot und doch tot. Die Umheimlichen kommen. Er schickt sie. Susanoo hat sie ausgesandt. Vorsichtig. Sie sind bei der Frau. Lady Mary Danford hat sie geheißen. Mary Danford. Auch sie hat den Weg gefunden. Mary Danford. Gezeichnet von der Dämonensonne, unter Susanoos Schutz stehend…‹
    ›Und Shao?‹ schrie Suko.
    ›Verlassen. Verlassen… ich weiß es …‹
    ›Wer bist du?‹
    ›Eine Stimme. Amaterasu. Ich bin…‹
    Es war der letzte Satz, den Suko hörte. Plötzlich brach die Verbindung ab. Noch einmal wirbelten die Schlieren innerhalb des Würfels durcheinander und bildeten ein wirres Muster. Eine fremde Kraft störte, der Gedanke konnte nicht mehr transportiert werden, und Suko mußte aufgeben.
    Es dauerte seine Zeit, bis er sich wieder beruhigt hatte und das Herz wieder normal schlug. Suko veränderte seine Sitzhaltung nicht. Er starrte auf einen imaginären Punkt, den nur er sah, und ließ sich das Erfahrene noch einmal durch den Kopf gehen.
    Einen Namen wußte er.
    Mary Danford!
    Es würde keine Schwierigkeiten bereiten, ihren Wohnort zu finden. Er kannte da einige Möglichkeiten. Zudem schien es keine normale Frau zu sein. Mit dem Begriff Lady wurde nicht jede angesprochen. Wußte sie etwas über Shao oder ihren Tod?
    Die Sonnengöttin hatte ihm geantwortet. Sie, die Gefangene im Dunklen Reich, hatte von der roten Sonne gesprochen, die verbrennen konnte.
    War auch Shao von ihr verbrannt worden? Viele Fragen hatten sich ergeben. Für Amaterasu war Shao tot. Aber tot ist nicht gleich tot. Suko ging da von anderen Voraussetzungen aus. Um einigermaßen Klarheit zu bekommen, mußte er mit dieser Lady Mary Danford reden. Alles andere hatte keinen Sinn. Vielleicht war sie den gleichen Weg gegangen wie Shao. Jedenfalls stand Mary Danford mit Susanoo in Verbindung. Und dieser Dämon war als großer Sieger aus dem höllischen Spiel um Macht und Tod hervorgegangen.
    Im nachhinein beglückwünschte sich Suko dazu, den Würfel an sich genommen zu haben. Diese Informationen hätte er sonst nie bekommen können. Er fror plötzlich. Das kleine Gartenhaus, das ihm tagelang als Unterschlupf gedient hatte, kam ihm vor wie ein Gefängnis. Zwischen den stinkenden Wänden wollte er nicht länger bleiben.
    Suko schwang sich vom Bett. Die

Weitere Kostenlose Bücher