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0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing

0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing

Titel: 0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
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Familie war ein junger Hilfssheriff vorsorglich auf dem Hof postiert worden. Batters gelang es, diesen Mann zu überwältigen. Er zog sich die Kleidung des Hilfssheriffs an, übernahm dessen Ausweis, dessen Sheriffstern und dessen Dienstwagen und kidnappte schließlich auch noch die Tochter des Farmers. Wir wissen inzwischen, daß er unangefochten eine der extra seinetwegen errichteten Straßensperren passieren konnte, weil man ihn für den Hilfssheriff hielt, dessen Kleidung er ja trug. Vermutlich hat man nicht einmal seinen Ausweis geprüft, nachdem man schon von weitem den Sheriffstern an den Autotüren gesehen hatte. Jedenfalls ist dieser Batters jetzt mit dem gekidnappten Kind in New York. Bill Ramsward, der Leiter unserer Fahndungsabteilung wird Ihnen einiges Interessantes über Lionel Batters zu berichten haben.«
    Ramsward war ein Kerl wie ein Bär mit einer Stimme, die aus Grabestiefen zu kommen schien. Man mußte sich immer anstrengen, wenn man seinen Baß verstehen wollte.
    »Batters war vor reichlich zwei Jahren dabei, sich in der Gegend um die 90. Straße herum eine Bande aufzubauen«, begann der Leiter unserer Fahndungsabteilung. »Es scheint, als ob die Bande anfangs von kleineren Überfällen und Einbrüchen gelebt hätte. Genau nachweisen ließ es sich nicht. Dann aber kamen Gerüchte auf, daß Batters die Herrschaft im ganzen Viertel an sich reißen wollte. Wenig später wurde ein Gangster ermordet aufgefunden, der zu einer Konkurrenzbande von Batters gehörte und sich immer wieder ungeniert gegen Batters geäußert hatte. Der Mord wurde auf einem Grundstück begangen, das Bundeseigentum der Vereinigten Staaten ist, und somit war die klare Zuständigkeit des FBI gegeben. Es gelang unseren G-men nach langwierigen Ermittlungsarbeiten, ein Mädchen aufzutreiben, mit dem Batters lange Zeit befreundet gewesen war, eine gewisse Jennifer Herold. Wir fanden außerdem heraus, daß die Herold gern mit Batters gebrochen hätte, wenn sie es nur gewagt hätte. Sie hatte einen neuen Verehrer, den stadtbekannten Gangsterchef aus dem Italiener-Viertel: Tonio Spelatti. Spelatti war aber zugleich der Chef der Bande, zu der der ermordete Gangster gehört hatte. Unsere Spitzel wurden angesetzt, und schließlich kam es zu dem von uns erhofften Resultat: Spelatti brachte die Herold dazu, vor Gericht gegen Batters auszusagen. Hauptsächlich auf Grund dieser Aussage wurde Batters zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurteilt.«
    Ramsward nippte an dem Wasserglas, das vor jedem von uns stand, bevor er in seinem Bericht fortfuhr:
    »Nachdem Batters verurteilt worden war, fiel seine Bande auseinander, wie das meistens ist, wenn eine Gang ihren Kopf verliert. Spelatti zog nach und nach alle ehemaligen Mitglieder der Batters-Bande zu sich und gliederte sie in seine Bande ein. Diese Entwicklung gefiel uns keineswegs. Wir haben deshalb den Gangsterchef Spelatti zwei Jahre lang insgeheim beschatten lassen.«
    Diese Mitteilung löste eine kleine Sensation aus. Ein paar Sekunden lang war das Stimmengewirr so laut, daß Ramsward schweigen mußte. Er beugte sich über den Tisch zu Morton Stanley, dem Chef unserer Überwachungsabteilung, und flüsterte ihm etwas, zu. Stanley nickte und stand auf, während sich Ramsward zufrieden auf seinen Platz zurückfallen ließ. Als wieder Ruhe eingetreten war, übernahm der Chef unserer Überwachungsabteilung die Fortsetzung der Lageschilderung.
    »Durch Spelattis Beschattung erfuhren wir bald, daß Spelatti Verbindung zu dem Portorikanergangster Carlo Veraldez suchte. Veraldez schien anfangs nichts davon wissen zu wollen, aber nach etwa einem halben Jahr kam es zur ersten Begegnung der beiden Bandenführer, und zwar genau am 9. August, abends um neun Uhr dreißig in einer Bar droben im Norden. Wir hatten achtzehn verkleidete G-men an diesem Abend im Lokal. Jeder war mit einem hochempfindlichen, versteckten Mikrofon und einem Miniatur-Tonbandgerät ausgerüstet. Nach einem genau ausgearbeiteten Plan lösten sich unsere G-men in der Aufgabe ab, möglichst nahe an den Tisch heranzukommen, an dem Spelatti und Veraldez saßen.«
    »Das muß verdammt ein Kunststück gewesen sein, wenn es den beiden nicht auffiel«, murmelte Captain Hensley anerkennend.
    v »Oh«, lächelte Morton Stanley, »wir haben da so einige Tricks und auch eine Menge Erfahrung. Jedenfalls brachten unsere G-men das Kunststück fertig, beinahe die gesamte Unterhaltung zwischen Spelatti und Veraldez auf ihre

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