Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing

0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing

Titel: 0457 - Heiße Sehnsucht nach Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
verbergen. Es war dieselbe Straße, in der kurz nach sechs Uhr die Versammlung des »Komitees« gewesen war.
    Kurz nach acht Uhr abends trafen im Distriktgebäude einige Leute zusammen, die auf Anordnung von Mr. High zu dieser Zusammenkunft telefonisch eingeladen worden waren. Außer den Leitern der verschiedenen Abteilungen im Distriktgebäude hatten sich von der Stadtpolizei Captain Hensley und Lieutenant Woolton eingefunden. Neben ihnen saßen die Leiter zweier Mordkommissionen: Lieutenant Sanopulos und Lieutenant Jackson. Phil und ich saßen am Ende des Konferenztisches. Wir hatten uns auf dem Hof des Distriktgebäudes getroffen, nachdem wir beide über Sprechfunk zurückbeordert waren.
    »Hast du eine Ahnung, was überhaupt los ist?« raunte mir Phil zu, während der Chef, der natürlich den Vorsitz übernommen hatte, noch in einigen Papieren kramte.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich habe nicht die geringste Vorstellung, was das hier bedeuten soll. Aber ich nehme an, es wird sich um Batters handeln. Wahrscheinlich soll in Zusammenarbeit mit der Stadtpolizei eine Großfahndung nach ihm angekurbelt werden. Mit der Staatspolizei offenbar.«
    Ich nickte in die Richtung, wo sich die Tür zum kleinen Sitzungssaal befand. Colonel McFair von der New York State Police war in seiner hübschen Uniform mit dem breitrandigen Pfadfinderhut gerade eingetreten und hatte stumm, aber auf eine so schneidige Art und Weise gegrüßt, daß jeder Ausbilder der Ehrenkompanie von Washington entzückt gewesen wäre.
    Der Chef räusperte sich, nachdem McFair Platz genommen hatte. Wir schienen vollzählig zü sein.
    »Meine Herren«, sagte Mr. High und stand auf, »das FBI hat Sie zu dieser ungewöhnlichen Stunde hierhergebeten, weil in der Stadt so ungewöhnliche Verbrechen geschehen, daß die Zusammenarbeit aller drei Polizei-Organisationen des Bundesstaates New York, der Stadt New York und des FBI mehr als ratsam erscheint. Erlauben Sie mir, daß ich Ihnen zunächst einmal die Tatsachen schildere und die Details von den zuständigen Gentlemen ergänzen lasse.« Der Chef machte eine kurze Pause, zog ein Blatt Papier mit einigen Notizen zu Rate und fuhr schließlich fort:
    »Heute morgen fand in Harlem eine sogenannte Kundgebung des ›Komitees‹ statt. Die Zahl der Teilnehmer wird auf höchstens achthundert bis eintausend geschätzt. Sie alle kennen die Ziele des ›Komitees‹, daß sie purer Blödsinn sind, brauche ich an dieser Stelle nicht auseinanderzusetzen. Das ›Komitee‹ stellt aber trotz seiner verfassungsfeindlichen Ziele keine öffentliche Gefahr nennenswerten Ausmaßes dar, weil die Mitgliederzahl im ganzen Lande so begrenzt ist, daß man ihnen von Washington her offenbar eine Art Narrenfreiheit läßt. Dennoch stand die Versammlung in unserer Stadt unter einem besonderen Vorzeichen. Der bekannte Redner David Lincoln Welshire hielt die Ansprache. Er war dazu eingeladen worden von einem prominenten Bürger aus Harlem. Vielleicht schildert uns Captain Hensley kurz den Ablauf der Ereignisse.« Hensley nickte ein paarmal nachdenklich, während er sich auf die wichtigsten Punkte konzentrierte.
    »Machen wir es kurz«, sagte er dann lächelnd. »Ich glaube ohnedies, ziemlich genau zu ahnen, worauf Distriktchef High hinauswill. Also: Die Straße, in der diese Versammlung stattfand, war von uns ordnungsgemäß für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt worden, nachdem das ›Komitee‹ zwei Tage zuvor den üblichen Antrag für die Abhaltung der Versammlung unter freiem Himmel gestellt hatte. Natürlich hatten wir Leute abgestellt, die den Ablauf der Versammlung beobachten und eventuelle Ausschreitungen verhindern sollten. Ein wenig überrascht war ich, als plötzlich die beiden G-men Cotton und Decker auf tauchten und ebenfalls die Versammlung beobachten wollten. Über die Rede von Mister Welshire will ich kein Wort verlieren. Wenn er alle Technik aus Amerika vertreiben will, kann er ebensogut versuchen, den Sand aus der Wüste wegzuschleppen. Aber hinter den Kulissen geschah etwas anderes, das uns von der Polizei freilich im höchsten Maße anging. Ein junger Tunichtgut namens Snibby Racktime wurde im Gedränge angeblich gegen die Schaufensterscheibe eines Juweliergeschäfts gedrückt und stürzte hinein. Das löste den Alarm über die direkte Leitung zum Polizeirevier aus und außerdem die auf dem Dach des Hauses angebrachte Alarmsirene. Alle in der Straße befindlichen Polizisten führten dies nach eigenem Augenschein

Weitere Kostenlose Bücher