Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

Titel: 0457 - Jagd nach dem Templer-Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sprechen. Zum einen drückte die Hand seine Kehle so weit zu, daß er gerade noch Atem holen konnte, zum anderen war er zu sehr fasziniert.
    Welche Kräfte mußte jemand besitzen, der so etwas schaffte! Malapartus senkte seinen linken Arm. Die Hand mit dem schmelzenden Klumpen befand sich dicht über seinem Kopf. Es konnte nur Sekunden dauern, dann fielen die ersten Tropfen.
    »Schauen Sie genau hin!« wisperte Malapartus. »Sehen Sie sich alles sehr gut an…«
    Der Professor konnte nicht anders. Er mußte einfach hinstarren und erkannte, daß sich der erste Tropfen zwischen Malapartus’ Fingern gebildet hatte und nach unten fiel.
    Er traf seine Stirn!
    Malapartus lachte, aber Engelbrecht hatte das Gefühl, von einer heißen Säure erwischt zu werden. Er hörte noch das Zischen, dann erst kam der Schmerz, und sein Gesicht verzerrte sich. Dabei hatte er die Stirn in Falten gelegt, und das Gold auf seinem Kopf fand trotzdem den richtigen Weg.
    Es rann über die Falten hinweg und in die kleinen Täler zwischen ihnen. Schon bald hatte es den Nasenflügel erreicht und auch die Wange.
    »Du wirst es schmecken können!« flüsterte Malapartus. »Es dauert nicht mehr lange, dann läuft es dir in den Mund. Das Gold trinken – ist so etwas nicht herrlich…?«
    Wieder fielen die Tropfen. Diesmal waren es zwei, die auf das Gesicht des Mannes klatschten. Wieder diese Hitze, das Brennen, und Engelbrecht hielt es nicht aus.
    Sein Schrei hallte durch das Bad, aber gleichzeitig hörte er eine andere Stimme.
    Irgendwo im Haus brandete sie auf.
    »Professor Engelbrecht, wo sind Sie?«
    Schwach war die Stimme nur zu vernehmen gewesen, doch auch Malapartus hatte sie gehört.
    Auf dem Wannenrand blieb er zwar sitzen, aber seine Haltung versteifte sich. »Ich glaube«, sagte er dann, »an diesem Tage wird der Fluch des Goldes noch andere Menschen treffen…«
    ***
    Professor Engelbrecht wohnte tatsächlich idyllisch und gar nicht mal weit von Frankfurt weg. Wir waren die Autobahn in Richtung Köln gefahren und hatten sie bei Wiesbaden-Niederhausen verlassen. Auf den Höhen rollten wir weiter, sahen Wiesbaden talwärts liegen, fuhren die Stadt aber nicht an, sondern daran vorbei.
    Ein wunderschöner Herbsttag hüllte uns ein. Der Frühnebel war längst verschwunden, die Sonne strahlte hellweiß am Himmel. Ihre Strahlen besaßen noch die Kraft, den Wagen aufzuwärmen.
    Und der Manta tat seine Pflicht. Ein paarmal hatte mich Will Mallmann darauf aufmerksam gemacht, ich hatte nur still gelächelt. Bald erreichten wir einen kleinen sauberen Ort, in dem ich zahlreiche Weinlokale sah. Touristen saßen vor den Häusern und tranken ihren Schoppen. Diese Zeit war ideal für Gruppenausflüge.
    »Wohnt hier nicht der Professor?« fragte ich.
    »Fast«, erwiderte Will, stoppte an einer Ampel und ließ das rechte Blinklicht aufflackern. »Er lebt etwas außerhalb. Wir müssen noch zwei Minuten fahren.«
    Die Tour führte uns an einem Hang vorbei. An seinem Ende standen kleine Reihenhäuser, die sehr bald verschwanden und einem herbstlich buntgefärbtem Waldstück Platz schufen.
    Wir mußten wieder nach rechts abbiegen. Die Straße war ziemlich schmal, führte in Kehren in die Höhe. Jenseits des Waldstücks sahen wir die Dächer großer Häuser über die Kronen der Bäume hinwegschimmern.
    »Das sind die Villen der Leute, die nicht so gern von außerhalb gesehen werden wollen.«
    »Ich kenne sie ja. Denk mal an die elektronische Hölle, die wir hier in der Nähe erlebt haben.«
    »Genau, Mike Broicher.«
    Bis zum Haus des Professors war es tatsächlich nur ein Katzensprung. Das Gebäude selbst lag in einem Park. Auf dem Kiesweg, der die Auffahrt bildete, lagen Blätter.
    Ob unsere Ankunft bemerkt worden war, sahen wir nicht, aber das Tor war nicht geschlossen. Wir rollten bis vor das Gebäude mit dem breiten Eingang, und Will stoppte.
    Wer hier lebte, dem standen große Zimmer zur Verfügung. Sowohl in der ersten Etage als auch unten.
    Will stand als erster vor der Tür. Er wollte schellen, als ihm auffiel, daß die Haustür nicht geschlossen war.
    Der Kommissar drehte sich verwundert zu mir um. »Das ist ungewöhnlich. Zumeist läßt man die Türen nicht offen.«
    »Ich weiß.«
    »Sollen wir hier reingehen oder uns trennen?«
    »Drück schon auf.«
    Das Haus lebte. Es war kein organisches Leben, ich möchte es anders erklären. Es besaß eine gewisse Atmosphäre, wie man sie nicht oft findet. Wer hier wohnte, dessen Schatten war auch vorhanden,

Weitere Kostenlose Bücher