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0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

Titel: 0457 - Jagd nach dem Templer-Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dünnen Haarsträhnen. »Wer ich bin, wollen Sie wissen?« Er verdrehte bei der Frage die Augen, als wollte er über seine nächsten Worte erst nachdenken. »Ja, Sie haben ein Recht darauf, es zu erfahren, mein Lieber. Man nennt mich Malapartus. Haben Sie verstanden? Malapartus! Ich bin der Hüter des Schatzes, der Bewacher des Goldes.«
    »Des Templer-Goldes, wenn ich mal nachfragen darf?« erkundigte sich der Professor.
    »So ist es, mein Herr. Sie scheinen sehr gut Bescheid zu wissen.«
    »Man hat mich informiert.«
    »Ich nahm es an«, erwiderte Malapartus leise. »Aus diesem Grunde bin ich auch gekommen.«
    »Gut. Sie hätten sich zuvor anmelden können, wir wären dann irgendwo hingegangen und hätten uns in Ruhe unterhalten. So aber sitze ich in der Wanne und möchte Sie bitten, sich umzudrehen, wenn ich gleich aus dem Wasser klettere.«
    »Das brauchen Sie nicht.«
    »Wie?« Engelbrecht war irritiert. »Ich soll hier im Wasser tatsächlich bleiben?«
    Der andere trat vor, bis er den hinteren Wannenrand erreicht hatte. »Ich möchte, daß Sie im Wasser bleiben. Da Sie schon wissen, wer ich bin, will ich Ihnen auch den Grund meines Kommens sagen.«
    »Ich bitte darum.«
    »Das ist gut, sogar sehr gut. Hören Sie zu, Professor. Ich bin in dieses Haus gekommen, um den Mann zu töten, der einiges über das Templer-Gold weiß. Es soll keine Zeugen geben, keine Wissenden, niemand darf den Ort kennen, wo es verborgen liegt. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt, Professor?«
    Engelbrecht spürte plötzlich den Schweiß auf der Stirn. Er hatte schon zuvor geschwitzt. Daß es mehr wurde, lag nicht an der Wärme des Wassers, sondern an seiner inneren Angst, die er spürte und die sich praktisch in ihm hochdrückte.
    »Sind Sie ein Mörder?«
    Malapartus nickte ernst und bewegte gleichzeitig seine Arme, so daß die Hände aus den weiten Ärmelöffnungen hervorrutschen konnten. Zum erstenmal sah der Professor diese Hände, und er sah auch die langen Finger, die ihn von der Farbe her an dünne, aber kräftige Baumzweige erinnerten. Sie waren ebenfalls so lang und an einigen Stellen sehr knotig. Engelbrecht konnte sich vorstellen, daß in den Fingern eine immense Kraft steckte.
    Er hatte sich zu sehr auf die Hände des anderen konzentriert und wurde von der Tatsache überrascht, wie schnell sich der Unheimliche doch bewegen konnte.
    Plötzlich stachen seine Hände vor. Sie verschwanden im Wasser, und Engelbrecht spürte sie wie Klammern an seinen Fußgelenken.
    Er wußte, was kam, seine Hände schlugen auf den breiten Wannenrand, nur schaffte er es nicht mehr, sich dort festzuhalten. Er rutschte einfach ab, auch sein Kopf kippte nach vorn, das Kinn hämmerte gegen das quer laufende Lesebrett, das Weinglas fiel in die Wanne, und der Professor tauchte unter, weil Malapartus gezogen hatte.
    Einige Luftblasen stiegen noch in die Höhe und zerplatzten auf der schaumigen Oberfläche.
    Der Professor gab nicht auf. Seine Füße wurden noch festgehalten, so schlug er mit den Armen um sich, brachte das Wasser in Bewegung, es schwappte über, aber Malapartus riß noch stärker an den Beinen des Mannes, so daß der Oberkörper zwangsläufig unter Wasser blieb, auch wenn die Hände mal hervorschauten und nach dem Brett faßten, es losrissen, aber nichts damit erreichen konnten, denn es kippte ins Wasser und schwamm schaukelnd auf der Oberfläche.
    Der Professor hätte bestimmt keine Chance gehabt, aber Malapartus ließ es zu, daß sich Engelbrecht zur Seite drehte und es schaffte, mit einer Hand den Wannenrand zu umklammern. Er drehte seine Finger förmlich darum und zog den Oberkörper hoch.
    Malapartus ließ ihn gewähren. Keuchend tauchte der Archäologe aus dem Wasser. Er hatte den Mund weit aufgerissen, sein Gesicht war verzerrt, er keuchte und atmete zur gleichen Zeit, was auch nicht klappte, aber für ihn war es wichtig, Luft zu bekommen.
    Gierig schnappte er nach dem Sauerstoff, auch wenn dabei Wasser in seinen Mund rann und er versuchte, es wieder auszuspeien.
    Der Eindringling hatte die Beine des Professors losgelassen. Seine dünnen, knotigen Finger näherten sich dem Kopf des Mannes und griffen in das nasse Haar.
    Sie hielten fest, und mit diesem harten Griff zog er den Professor in seine alte Lage zurück.
    Engelbrecht konnte sich ausruhen. Er dachte nicht mehr an den Feind, nur noch daran, normal atmen zu können. Seine Glieder zitterten, erst jetzt spürte er den Schock dieses wilden Überfalls.
    Malapartus bewies

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