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0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

0457 - Jagd nach dem Templer-Gold

Titel: 0457 - Jagd nach dem Templer-Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geduld. Er wartete so lange, bis Engelbrecht in der Lage war, reden zu können. Dabei beobachtete er ihn. Der Professor wischte durch sein Gesicht, er atmete ungleichmäßig, er trat um sich und schüttelte immer wieder den Kopf.
    »Nun?«
    Engelbrecht schrak zusammen. Er starrte auf das Haltebrett, das vor ihm auf dem Wasser trieb. Der ältere Mann fühlte sich ausgelaugt, erniedrigt, fast am Ende.
    »Was wollen Sie?« Mühsam brachte er die Worte über die Lippen.
    »Sie töten!«
    Engelbrecht nickte. Es war eine matte, resignierend wirkende Geste. »Ja, mich töten, aber ich weiß nichts.« Ein Schauer überzog den Körper.
    »Doch – Sie wissen zuviel!«
    Engelbrecht wäre gern aus dem Wasser gesprungen und hätte es dem Mann gezeigt. Er fühlte sich einfach zu schwach. So blieb er hocken, drehte den Kopf und starrte gegen die Decke, die er von einem Künstler mit einem blassen Aquarell hatte bemalen lassen. »Sie sind kein Mensch aus dieser Zeit, nicht wahr? Sie kommen von weit her, vielleicht aus einem anderen Jahrhundert. Ich spüre es, ich habe mich mit Geschichte und Archäologie mein Leben lang beschäftigt. Malapartus, welch ein Name. Ein alter Name, so hieß man früher. Wer sind Sie?«
    »Ich hüte den Schatz!«
    »Dann hat Gisbert ihn gefunden?«
    »Er wird nichts mehr davon haben. Ebenso wie Sie. Jeder, der sich dem Schatz nähert, wird seinen Fluch zu spüren bekommen, den die Templer damals ausgesprochen haben. Sie wollten es nicht, aber man zwang sie, als man sie jagte, folterte und tötete, nur um an ihre Schätze zu gelangen. Jetzt müssen andere dafür zahlen.«
    »Sie waren in Frankreich.«
    »Dort ist das Schlimmste von allem passiert. Doch die Aktion wurde verraten. Vielen von ihnen gelang die Flucht. Sie verschwanden, versteckten sich in anderen Ländern und brachten auch dort ihre Schätze hin.«
    »Ja, das Gold hat die Menschen verrückt gemacht!« flüsterte der Professor. »So war es schon immer.«
    Malapartus nickte. »Aber das Gold kann auch töten. Ich habe dafür gesorgt. Auch Sie werden durch die Kraft des Goldes sterben, so habe ich es beschlossen.« Die Finger seiner Hände bewegten sich wie Krallen, als sie über das Gesicht des Mannes strichen. Plötzlich umfaßten sie auch den Hals des Professors.
    Engelbrecht war starr sitzen geblieben. Er hatte sich wehren wollen, kam aber nicht dazu. Es war einfach zu schlimm, dieser Malapartus besaß Gewalt über ihn.
    Sein Blick bannte.
    »Tot!« flüsterte Malapartus. »Tot wirst du bald sein. Erstickt am Gold der Templer.« Mit einer Hand hielt er den Hals des Professors fest, mit der anderen griff er unter seinen langen Radmantel und holte den Gegenstand hervor, der so immens wichtig gewesen war, auch für seinen Schüler Gisbert Neumann.
    Es war ein Goldklumpen. Kein Barren, ein faustgroßer Klumpen Gold, eingeschmolzen und in eine runde Form gegossen, wo das Edelmetall hatte erkalten können.
    »Daran wirst du ersticken!« versprach Malapartus. »Ersticken am Gold, wie jemand, der nicht genug davon bekommen kann.«
    Jetzt wehrte sich Engelbrecht. Er stemmte seine Hacken gegen den Boden, rutschte jedoch ab, weil Malapartus den Druck seiner Hand nicht verminderte.
    »Gold ist ein besonderes Metall. Es hat die Menschen in seinen Bann gezogen und wahnsinnig gemacht.« Wieder redete er leise, aber akzentuiert. »Sie alle wollten das Gold. Immer haben sie versucht, es künstlich herzustellen, sie jagten ihm nach, niemand dachte über den Fluch nach, den das Metall beinhaltet. Sie werden diesen Fluch zu spüren bekommen, Professor. Er wird Sie vernichten, umbringen, Sie werden ersticken!«
    Bei dieser Rede war die Hand mit dem Klumpen nicht ruhig geblieben. Malapartus drückte sie vor und näherte sie dem Kopf des Professors. »Es ist hart«, flüsterte er dabei. »Noch ist es hart, aber es wird unter meinen Kräften weicher. Ich besitze die Macht, das Gold zu formen. Ich, der Hüter des Schatzes. Unter dem Druck meiner Hände wird es weich wie Käse, dann erinnert es an gelben Sirup, der sich auf Ihrem Kopf verteilen wird, Professor…«
    Engelbrecht hatte den Mund weit aufgerissen. Er saugte die Luft ein und atmete pfeifend, seine Kehle saß zu, aber Malapartus hatte seine große Freude.
    Aus seinem Gesicht war eine Fratze geworden, in der sich dieses Gefühl abzeichnete. Die Finger der linken Hand gruben sich in den Goldklumpen, der tatsächlich unter dem Druck weich wurde, so wie Malapartus es versprochen hatte.
    Engelbrecht konnte nicht

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