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0458 - Der Schrecken hinter der Wand

0458 - Der Schrecken hinter der Wand

Titel: 0458 - Der Schrecken hinter der Wand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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setzte. »Äh, pfui Teufel!« schrie der Dicke und wischte das Insekt fort. Abermals feuerte McNaught. Diesmal war es eine kleine Maus, die durch die Luft flog.
    »Aber nun langt es!« donnerte Don Cristofero, machte ein paar schnelle Schritte auf den halb am Boden liegenden McNaught zu und setzte ihm die Degenspitze wieder an die Brust. Mit dem linken Fuß stieß er dem erstarrenden Mann die Pistole aus der Hand. Linda, deren Blusenknoten sich bei der Rempelei gelöst hatte und jetzt höchst erbauliche Einblicke gab, brauchte nur zuzugreifen. Aber sie schoß nicht, hielt die Waffe nur in der Hand.
    »Hören Sie, das ist alles nur ein Mißverständnis«, sagte sie. »Bitte, legen Sie Ihren Degen weg, dann verschwindet auch die Pistole.«
    Jemand kicherte im Hintergrund.
    Cristofero spürte harten Widerstand unter der Klinge. Er konnte der Versuchung nicht widerstehen und drückte zu. Etwas knirschte.
    »Nicht!« schrie Linda entsetzt. Sie sprang auf. »Tun Sie’s nicht! Sie können ihn doch nicht einfach umbringen!«
    »Oh, wenn’s weiter nichts ist - das geht recht leicht. Aber dann ist hinterher wieder keiner da, der das Blut wegwischt. In diesem Haus mangelt es entschieden an Personal.« Don Cristofero zog den Degen etwas zurück und ließ McNaught wieder atmen. »Vielleicht schenke ich Ihm sein Leben, wenn Er eine gute Ausrede für Sein ungebetenes Erscheinen hat. Ich liebe gut erzählte Lügengeschichten.«
    Wieder kicherte jemand. Die Pistole in Lindas Hand begann zu flattern, befreite sich und schwirrte als kleiner Vogel durch den Korridor ins Nachbarzimmer. Jetzt erst sahen McNaught und seine Begleiterin durch die offen stehende Tür den schwarzhäutigen Gnom, der die Hand ausstreckte und den Vogel aus der Luft fing. Zwischen den scharzen Fingern verwandelte er sich abermals und wurde zu einem offenen Honigtopf.
    »Naschhafter Unhold!« schrie Don Cristofero ihm zu. »Weiß Er nicht, wie ungesund das ist? Muß ich’s Ihm immer wieder predigen? Stell er den Honig flugs zur Seite, und höre er mit diesem Hokuspokus auf!«
    »Immer auf die Kleinen«, meuterte der Gnom schrill, gehorchte aber.
    McNaughts Gedanken überschlugen sich. Obgleich er selbst keine Para-Begabung besaß, spürte er, daß dies keine Illusionen waren, sondern echter Zauber. Das übertraf alles, was die Zirkel von Parascience aufzubieten hatten. Wenn man diesen verwachsenen, schwarzen Zwerg für Parascience gewinnen konnte…
    Aber erst einmal mußte er den Verrückten beruhigen und mit heiler Haut hier wieder herauskommen. Er hatte sich die Sache einfacher vorgestellt. Aber nun saß er in der Tinte und mußte sehen, wie er sich wieder herausmanövrierte.
    Seinem Ziel, Zamorra zu töten, war er im Moment so entfernt wie zu Anfang der Aktion.
    ***
    Ted Ewigk war wieder bei Bewußtsein. Merlin stand vor ihm. Merlin hatte ein Blatt von einer fleischigen Pflanze gezupft, es über Teds Stirn zerdrückt und den Pflanzensaft auf Teds Stirn und Schläfen verrieben und einmassiert. Danach war der Reporter wieder erwacht. Aber er sah nicht gut aus. Er war der wandelnde Tod.
    Auch Merlin wirkte geschwächt, immer noch. Zamorra fragte sich, woran das lag. Seit sie von der Zeitreise in die Vergangenheit des Silbermondes zurückgekehrt waren, und das lag nun immerhin schon eine ganze Weile zurück, war Merlin seltsam schwach. So, als befände er sich stets am Rand der totalen Erschöpfung.
    Der Mann in dem schlichten weißen Gewand und mit dem weißen langen Haar und dem weißen Bart betrachtete die drei Freunde nachdenklich.
    »Ihr erwartet zu viel von mir«, sagte er dann leise. »Ich kann ihm nicht helfen. Ich konnte auch Grvf nicht helfen, als…« Er verstummte.
    »Was ist mit Gryf?« fragte Zamorra. Ted war blaß geworden, seine Augen weiteten sich. »Nicht…?« flüsterte er rauh. »Nicht helfen? Ach, verdammt…«
    »Nichts ist mit Gryf«, sagte Merlin ausweichend.
    Zamorra erinnerte sich an die seltsamen Träume. »Im Traum ist uns Gryf als Vampir erschienen«, sagte er. »Hat es damit zu tun? Was ist ihm zugestoßen? Meldet er sich deshalb nicht mehr?«
    »Gryf geht es gut. Er wird bald wieder hierher kommen. Er erledigt etwas für mich«, sagte Merlin. »Es tut mir leid, daß ich Ted Ewigk nicht helfen kann. Ich… ich könnte es nicht einmal, wenn ich weniger kraftlos wäre.«
    »Warum bist du kraftlos?« wollte Nicole wissen. »Woran bist du erkrankt?«
    »Ich bin nicht krank. Ich werde nicht darüber sprechen. Erst, wenn die Zeit

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