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0458 - Der Schrecken hinter der Wand

0458 - Der Schrecken hinter der Wand

Titel: 0458 - Der Schrecken hinter der Wand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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höchstens vielleicht ein paar Bauern, die auf den Feldern arbeiteten, die der Helikopter halbwegs regelmäßig auf seiner Kreisbahn überflog.
    McNaught hatte ihn als Absicherung an den Himmel gehängt. Clementi befand sich mit in der Maschine. Er und der Pilot waren über das flache, kleine Funkgerät ständig mit McNaught verbunden, welches der Pilot dem Sicherheitschef gestern abend ausgehändigt hatte. Das Gerät steckte in McNaughts Jackentasche. Es trug kaum auf; falls ein unbefangener Beobachter es wirklich bemerkte, mochte er es für ein Notizbuch halten. Aber wer würde sich schon den Mann genau ansehen, wenn Linda Barcas als Blickfang diente in ihrer relativ freizügigen Aufmachung? Einen superkurzen Rock und eine durchsichtige Bluse, wie McNaught vorgeschlagen hatte, hatte sie zwar nicht in ihrem Gepäck, aber dafür eine Jeans, die sie kurzerhand geopfert und radikal so kurz geschnitten hatte, daß es noch kürzer beim besten Willen nicht mehr ging. Dazu eine Bluse, die sie nicht zugeknöpft, sondern nur recht lässig verknotet hatte. Man brauchte nicht einmal genau hinzuschauen, um festzustellen, daß Linda unter Bluse und Shorts nur Linda trug. Atemberaubend, dachte McNaught zufrieden. Nur völlig nackt sah das Mädchen noch aufregender aus, wie er sich lächelnd erinnerte.
    McNaught lenkte den Daimler Double Six in die Privatstraße, die zum Cottage führte. Bei Tage wirkte diese Allee nicht wie ein unheimlicher, dunkler Schacht, sondern das Blätterdach erweckte den Eindruck des Beschützwerdens. Es sah alles gleich ganz anders aus.
    Der Mercedes, der in der Nacht vor dem Eingang gestanden hatte, war fort. Unwillkürlich runzelte McNaught die Stirn. Die Vögel waren doch nicht etwa ausgeflogen? Er konnte sich nicht vorstellen, daß Zamorra nur für eine einzige Übernachtung hierher gekommen war. Vielleicht war er mit dem Wagen ins Dorf gefahren und kaufte ein, oder er stattete einem Bekannten in der Nachbarschaft einen Besuch ab?
    McNaught stoppte den Daimler dort, wo der Mercedes gestanden hatte. Er griff nach dem Funkgerät und drückte auf die Sprechtaste. »Schauen Sie sich nach einem weißen Mercedes SEL um, gleich ob geparkt oder fahrend.«
    »Aye, Sir.«
    McNaught war jetzt froh, daß er den Hubschrauber als Sicherheit in der Luft kreisen ließ. »Steig schon mal aus und mach ein paar Lockerungsübungen«, forderte er die Scientistin auf. Das Mädchen verließ den Wagen und bewegte sich ein wenig zwischen Daimler und Haustür.
    »Wird’s bald?« fragte McNaught in den Funkäther.
    »Negativ, Sir. Wir haben bisher keinen weißen Mercedes gesehen, und jetzt auch nicht. Vor Pembroke-Castle steht ein weißer Rolls-Royce, aber damit dürfte Ihnen nicht gedient sein. Wir können Sie übrigens gut erkennen.«
    »Wie schön«, brummte McNaught. Zamorra schien also zu einer größeren Fahrt aufgebrochen zu sein. Wenn der Wagen sich im Umkreis von fünf Meilen befunden hätte, hätte der Hubschrauber ihn entdecken müssen. Die beiden Insassen waren mit erstklassigen optischen Geräten ausgerüstet. Damit konnte man schon montags sehen, ob Besuch unterwegs war, der freitags eintraf.
    McNaught steckte das flache Funkgerät in die Tasche zurück und stieg aus. Langsam ging er auf das Haus zu. Die Fenster waren samt und sonders geschlossen. Es sah nicht so aus, als befinde sich noch jemand hier. Auch aus dem Kamin stieg keine Rauchfahne auf. In der Nacht hatte McNaught den leichten Rauchschleier über dem Dach gesehen.
    »Was machen wir jetzt? Sind die Leute nicht da?« erkundigte sich Linda.
    »Möglicherweise ausgeflogen«, sagte McNaught. Wenn das Haus leerstand, konnten sie eindringen und sich darin ungestört und unbeobachtet bewegen und die Bombe günstig plazieren; dann brauchten sie nur noch auf Zamorras Rückkehr zu warten, und Clementi konnte den »Tennisball« zünden. Aber wenn Zamorra aus irgendeinem Grund schon wieder abgereist war, wurde die Aktion dann natürlich zu einem Fehlschlag, und sie konnten sich hier die Beine in den Bauch stehen, bis der Efeu an ihnen hochrankte.
    McNaught drückte auf die Türklingel. Das Geräusch, das drinnen entstand, war hier draußen nicht zu vernehmen. McNaught wartete, aber niemand kam, um zu öffnen, auch dann nicht, als McNaught schon zum fünften Mal geklingelt hatte.
    »Keiner da«, sagte er schulterzuckend.
    Linda deutete auf ihre nackten Beine. »Dann hätte ich mir das hier sparen können«, maulte sie. »Die Hose war teuer.«
    »Erstens ist es

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