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0458 - Der Schrecken hinter der Wand

0458 - Der Schrecken hinter der Wand

Titel: 0458 - Der Schrecken hinter der Wand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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für einen guten Zweck«, sagte McNaught salbungsvoll. »Zweitens werden wir dir auf Spesenrechnung zwei neue Hosen beschaffen. Und drittens siehst du mit diesem kurzen Fetzchen bemerkenswert hinreißend aus. Allenfalls ein Tanga wäre noch effektiver, da sich hier aber kein Strand weit und breit befindet, nicht angemessen.«
    »Und nun?« fragte Linda und wollte schon wieder zum Auto gehen.
    »Nun betreten wir die gute Stube«, sagte McNaught. Er zog ein kleines Gerät aus der Tasche, setzte es am Türschloß an, verstellte einige Rädchen und Schräubchen, und mit einem Mal hatte er die Tür geöffnet.
    Gelassen trat er ein. Er fühlte sich nun sicher. So oft, wie er geklingelt hatte, hätte jemand reagieren müssen, wenn er daheim gewesen wäre. Das war aber nicht geschehen. Das Haus war leer.
    Er glaubte so lange daran, bis er die Degenspitze an der Kehle spürte.
    ***
    Zamorra stützte Ted Ewigk. Der Reporter befand sich erneut am Rande des Zusammenbruchs. Die Wirkung des »Zaubertranks« ließ wesentlich schneller nach, als Zamorra ausgerechnet hatte. Die Hautverfärbung breitete sich ebenfalls immer weiter aus. Mittlerweile erstreckte sich die Fläche bereits über die Halspartie und begann sich in Richtung Ohr auszuweiten. Wie es im Bereich von Teds Oberkörper aussah, blieb unter dem Hemd verborgen.
    Mittlerweile hatte sich der Keim so ausgebreitet, daß diesmal auch der Gnom nichts mehr für Ted hätte tun können. Nach dem gleichen Prinzip wie vor Tagen in der Villa in Rom behandelt, würde Ted diesmal daran sterben.
    Was mit ihm geschah, wenn auch Merlin nicht helfen konnte, war ungewiß. Vermutlich stand der Tod am Ende des Umwandlungsprozesses. Vielleicht würde Ted aber auch zu etwas anderem werden. Eine Verwandlung. Metamorphose.
    Zamorra dachte an den Gnom. Er fragte sich nicht zum ersten Mal, wie dieser an seine tiefschwarze Haut gekommen war, schwärzer als die des dunkelsten Negers. Der Parapsychologe konnte sich nicht vorstellen, daß der Namenlose tatsächlich mit dieser Färbung geboren worden war. Das paßte nicht zu der Zeit, in der er aufgewachsen war. Sein Zwergwuchs und die Rückenverkrümmung ließ sich in der Mitte des 17. Jahrhunderts noch tolerieren, aber eine dermaßen schwarze Haut mußte ihn zu einem Ungeheuer machen, das man den Nachbarn erst gar nicht zeigte, sondern stillschweigend beseitigte und zur Totgeburt erklärte. Aber der Gnom lebte! Allerdings sprach er, ähnlich wie sein Herr, nicht über seine persönliche Vergangenheit. Das einzige, was Zamorra wußte, war, daß der Gnom seine Zauberfähigkeit von einem Dämon gewährt bekommen hatte und daß sie wesentlich schwächer ausgeprägt und fehlerhafter war, seit es diesen Dämon nicht mehr gab.
    Sie passierten den Felsblock, der aus dem Waldboden hervorsprang, und damit den geheimen, magischen Eingang zu Merlins Kristallgrotte, in der es ungeheure Schätze gab und in der auch Caliburn lag, das Zauberschwert, mit dem einst König Artus zu Ruhm und Ehre gekommen war. Zamorra war einige Male in der Höhle gewesen, von der aus es auch ein Weltentor in die Straße der Götter gab. Doch das alles war jetzt uninteressant. Sie mußten in Merlins Burg, und sie konnten nur hoffen, daß der alte Zauberer sie hereinließ.
    Teds Atem ging hastiger, pfeifender. Mittlerweile stützte auch Nicole ihn ab, wo immer es ging. Sie arbeiteten sich zwischen den lichter und kleiner werdenden Bäumen empor bis' zum Gipfel des Schräghanges, zu der großen Lichtung, wo sich die unsichtbare Burg befand. Und sie war nicht nur unsichtbar für die Augen, sondern man konnte sich hier völlig ungehindert bewegen, ohne zu ahnen, daß man sich eigentlich an der gleichen Stelle befand, die unter anderen Umständen von Mauern und Räumen der Burg eingenommen wurde.
    Mit jedem weiteren Schritt wuchs Zamorras Besorgnis. Er wußte nicht exakt, wie weit die Mauern der Burg reichten, und je länger sie gingen, ohne an eine unsichtbare Wand zu stoßen, desto größer wurde in dem Parapsychologen die Befürchtung, daß Merlin ihnen aus irgend einem fatalen Grund diesmal keinen Einlaß gewähren wollte. Die Launen des alten Zauberers waren unberechenbar. Außerhalb seiner Burg dagegen war er recht verträglich…
    Und dann standen sie plötzlich in einem Gang.
    Übergangslos entstanden Wände um sie herum, und als Zamorra den Kopf drehte, sah er hinter sich die offen stehende Tür, durch die sie zu dritt gegangen waren, ohne es bemerkt zu haben.
    »Der alte Vogel

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