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0458 - Der Zombie-Zug

0458 - Der Zombie-Zug

Titel: 0458 - Der Zombie-Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Spuk vorbei war. Es dauerte nicht mal eine Minute, als der Zug den Tunnel verließ, die fauchenden Geräusche zurückgedrängt wurden und ich wieder die normalen Fahrtgeräusche erlebte. Sehr tief atmete ich ein, während ich in der Kohlenmulde sitzen blieb. Mir war klar, daß ich auf dem gleichen Weg nicht mehr zurücklaufen konnte, der erste Tunnel war Warnung genug gewesen. Weitere würden sicherlich folgen.
    Aber wer fuhr den Zug?
    Es war nicht mehr weit bis zur Lok. Im Vergleich zu dem bisher zurückgelegten Weg ein Kinderspiel.
    Als ich mich aufrichtete, um auch die letzte Strecke zu gehen, sah ich die Gestalt.
    Sie war von der Außenseite am Tender hochgekrochen und hing mit der oberen Hälfte des Körpers bereits über dem Rand. Eine Hand hatte das Wesen frei, in der anderen aber hielt es einen Kloben Brennholz, mit dem es zuschlug, als es sich fallen ließ…
    ***
    Der Hieb war gut angesetzt. Er hätte mich sogar beinahe am Schädel erwischt, aber ich drehte mich zur Seite, und so streifte das Stück Brennholz nur meine Schulter.
    Der Treffer reichte trotzdem. Es war die rechte Schulter, in der ein bösartiger Schmerz explodierte und den Arm zunächst in eine Taubheit legte. Damit hatte der Zombie keine Probleme. Vor mir war er zwischen die feuchten Kohlen gefallen, kam wieder hoch und wollte erneut zudreschen. Mit dem linken Fuß trat ich der Gestalt gegen die Brust. Sie kippte wieder zurück, drehte sich dabei und war einen Moment später wieder über mir.
    Mit der linken Hand drosch ich gegen den Arm. Dann rammte ich den Kopf vor, erwischte den Zombie abermals, der über den Kohleschmier rutschte und hochkommen wollte.
    Ich schoß im Liegen.
    Dabei hatte ich meinen rechten Arm mit der linken Hand abstützen müssen. Da es so gut wie finster war, hatte ich nicht erkennen können, ob die Kugel auch getroffen hatte. Der Zombie jedenfalls brach nicht zusammen, er hielt sich aufrecht, schwankte aber, weil sich der Tender ebenfalls durchschüttelte, und sackte schließlich dicht vor mir in die Knie.
    Er kam nicht mehr hoch. Geweihtes Silber erledigt diese Wesen eben sehr schnell.
    Ich konnte aufatmen. Mit dem Rücken lehnte ich mich gegen die Innenwand des Tenders. Zu meinen Füßen lag der Untote, den die Silberkugel endgültig erlöst hatte.
    War das vielleicht der Lokführer gewesen? Eine etwas absurde Idee, aber im Bereich der Schwarzen Magie gibt es Dinge, die verstandesmäßig nicht zu begreifen waren.
    Wieder rasten wir durch einen Tunnel.
    Als der Wind um mich herum zusammenfauchte, zuckte ich zusammen und duckte mich unwillkürlich, weil ich abermals das Gefühl bekam, von den Beinen gerissen zu werden.
    Die Lok stampfte durch die Finsternis und schien in die Hölle zu rasen. In einer Ecke des Tenders hockte ich mich auf einem Kohlehaufen zusammen und wartete ab, bis wir wieder aus dem Tunnel jagten.
    Das dauerte nicht sehr lange. Schon bald schossen wir wieder hervor und in eine Kurve hinein, so daß sich Lok, Tender und Wagen nach links legten! Auch ich wurde gegen die Wand gedrückt und kam erst wieder hoch, als der Zug die Kurve verlassen hatte.
    Die Lok war wichtig.
    Vom Tender bis zu ihr zu klettern, würde mir ohne große Schwierigkeiten gelingen. Eine Sekundensache, vielleicht, aber ich ließ es zunächst bleiben, da ich plötzlich den Eindruck bekam, daß der Zug langsamer geworden war.
    Es stimmte.
    Ein paarmal bremste er abrupt, so daß sich die Wagen – der Tender eingeschlossen – schüttelten. Kohle geriet hinter mir ins Rutschen. Einige Brocken prallten in meinen Rücken, was nicht weiter tragisch war, da sie mich nicht verletzten.
    Ich wartete mit steigender Spannung darauf, daß der Zug endlich stand. Dann mußte er sein Ziel erreicht haben, das inmitten dieser wilden Hochlandregion lag.
    Noch einmal rutschten Lok und Wagen über Unebenheiten an den Gleisen. Die Räder quietschten, als Metall über Metall rieb. Danach ebbten die Geräusche ab, und die Stille hielt mich umfangen. Selbst das Zischen an der Lok war verstummt. Hin und wieder hörte ich noch ein leises Knacken, ansonsten nichts.
    Ich drückte mich hoch. Neben mir lag der Zombie und rührte sich nicht mehr. Er kam mir vor wie ein zusammengerolltes Bündel Kleidung. Obwohl es mir schwerfiel, wartete ich zunächst noch ab, weil ich erst sehen wollte, ob irgendwelche Zombies die Wagen verließen.
    Nichts dergleichen war zu vernehmen. Kein Öffnen der Türen und auch kein Zuschlagen mehr.
    Es blieb unnatürlich still…
    Ich

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