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0459 - Die Herrin der Drachen

0459 - Die Herrin der Drachen

Titel: 0459 - Die Herrin der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Chance, die er noch hat, behauptete Fenrir.
    »Was also sollen wir tun?« fragte Zamorra.
    Etwas besorgen. Für ihre Kur braucht Sara eine ganz bestimmte, besondere Substanz. Eine Rückenschuppe von einem Drachen.
    »Ach, wenn’s mehr nicht ist«, sagte Zamorra locker. »Kein Problem. Drachen gibt’s hier gleich im Dutzend im Supermarkt. Oder gleich nebenan im Wald. Wie zum Teufel stellt sie sich das eigentlich vor?«
    Einfach, meinte der Wolf. Für erfolggewohnte Leute, wie ihr es nun mal seid!
    Mit Hammelkeule und Knochenmark war er fertig und machte sich nun über das mit Wein veredelte Wasser her. Es pressiert, verkündete er dabei. Ihr solltet euch vielleicht ein bißchen beeilen, wenn ihr Ted wirklich noch helfen wollt. Und ich möchte doch auch, daß er überlebt, weil er so ein prächtiger Kamerad ist und seine Freundin es nicht verdient, noch vor der Hochzeit schon Witwe zu werden!
    »Wir wollen doch helfen«, erregte sich Nicole, und in ihren braunen Augen bildeten sich wieder die unzähligen winzigen goldenen Tüpfelchen. »Aber wie, verdammt? Wo, zum Teufel, bekommen wir eine Drachenschuppe her, he? Sollen wir eine Zeitungsannonce aufgeben? Oder alle erreichbaren Flohmärkte abklappern? Wie stellt ihr euch das eigentlich vor, Merlin, Sara und du?«
    Das mit den Flohmärkten ist gar keine schlechte Idee, sagte Fenrir. Die andere wäre, auf Drachenjagd zu gehen. Oder man kombiniert das eine mit dem anderen.
    Zamorra winkte ab. »Du bist verrückt«, sagte er. »Drachenjagd! Flohmärkte! Das ist doch lächerlich! Aber vielleicht hast du ja ein Patentrezept in der Tasche.«
    Mein viel zu langsam trocknender und immer noch ungekraulter Edelwolfspelz hat keine Taschen, beteuerte der Wolf. Aber eine gute Idee hätte ich da schon…
    ***
    Eysenbeiß erschauerte. Er hatte etwas Eigenartiges bemerkt. Einen Hauch der Zeit. Jemand griff durch Zeit und Raum irgendwohin, und ihm kam dieses Greifen bekannt vor.
    Hatte er nicht selbst auch schon so agieren können, damals, als er noch seinen eigenen Körper besaß?
    Heute konnte er nur noch einen Blick in die nicht zu weit entfernte Zukunft werfen, in das, was in allernächster Zeit geschehen würde. Damals hatte er es fertiggebracht, Gegenstände aus der Zukunft in seine Zeit zu holen. Und nicht nur aus seiner Welt, sondern auch aus anderen Dimensionen, die er damals ›magische Ebenen‹ genannt hatte.
    Und jetzt fühlte er, daß jemand etwas tat, was er gekonnt hatte, nur holte dieser jemand nicht Dinge aus der Zukunft zu sich, sondern aus ferner Vergangenheit!
    Eysenbeiß fühlte, wie es ihm kalt über den Rücken seines verfallenden Wirtskörpers rann. Seinerzeit wäre es die optimale Ergänzung gewesen - das fremde Wesen mit der Fähigkeit, in die Vergangenheit zu greifen, und er mit seinem Können, die Zukunft zu berühren!
    Aber das war vorbei. Er konnte nur noch sehen.
    Aber in ihm entstand eine Idee.
    Dieses Wesen konnte ihm dabei helfen, jenes Amulett zurückzugewinnen, das Astardis in seinem unverantwortlichen Leichtsinn fortgeschleudert hatte und dessen Spur Eysenbeiß bislang noch nicht wieder hatte auffinden können.
    Er hatte es damals in einer Zukunftsvision gesehen, kurz nachdem er Leonardos Körper übernommen und sich daran gewöhnt hatte, sich seiner zu bedienen. Inzwischen war jenes Zukunftsbild natürlich längst von der Gegenwart überholt worden und Vergangenheit.
    Und genau das war es!
    Dieses Geschöpf konnte in seinem Auftrag in die Vergangenheit greifen. An genau jenen Punkt, an welchem Astardis das Amulett schleuderte. Genau das war von Zeit und Ort her der einzige Punkt, den Eysenbeiß mit hundertprozentiger Exaktheit definieren konnte. Wenn es gelang, das Amulett an genau diesem Ort zu genau dieser Zeit abzufischen, brauchte er nicht weiterzusuchen. Dann konnte er das Amulett, das ihm so lange treue Dienste geleistet hatte und das ihm in der Zeit seiner Körperlosigkeit zum Unterschlupf geworden war, wieder benutzen.
    Vielleicht konnte er damit sogar den Verfall seines Körpers aufhalten…?
    Aber das waren Wunschträume.
    Mit Träumen hatte Eysenbeiß sich nie lange aufgehalten, sondern daran gearbeitet, die Wirklichkeit unter seine Kontrolle zu bekommen. Dann wurden Träume von selbst Realität.
    Er suchte wieder.
    Aber diesmal nicht nach dem Amulett, sondern nach jenem Wesen, das gleich ihm einen Griff in eine andere Zeitebene tun konnte.
    Aber in seiner Dimension fand er jenes Wesen nicht…
    ***
    Nicole hockte sich neben Fenrir vor

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