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0459 - Geheimwaffe Ghoul

0459 - Geheimwaffe Ghoul

Titel: 0459 - Geheimwaffe Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder zurück. Ich legte schon meine linke Hand gegen die Tür und drückte sie auf.
    Das Quietschen gefiel uns allen nicht, war aber nicht zu ändern.
    Wir leuchteten nicht mehr, denn auf dieser Ebene hätte uns der Schein zu leicht verraten können.
    Diesmal setzte ich als erster meinen Fuß über die Schwelle. Sehen konnte ich nicht viel. Ich spürte nur, daß wir in einer Halle gelandet waren, deren Wände leicht glänzten.
    Auch schälten sich Säulen wie langgezogene Schatten aus der grauen Düsternis hervor.
    Menschen entdeckte ich nicht.
    Suko folgte mir und drängte sich an mir vorbei. »Okay«, hauchte er, »das hätten wir geschafft.«
    Mehr aber auch nicht.
    Noch in der gleichen Sekunde schien die Welt um uns herum zu explodieren. Wir hörten peitschende Stimmen, Schüsse fielen, wir wurden geblendet, und dann bekamen wir es knüppeldick…
    ***
    Suko und ich waren es gewohnt, praktisch im Bruchteil einer Sekunde zu reagieren. Mein Freund flog nach rechts weg, ich nach links.
    So wollten wir untertauchen und auch der Blendung durch die Scheinwerfer entgehen.
    Die Schüsse peitschten, das Echo wetterte zwischen den kahlen Wänden. Man zielte nicht auf uns. Dafür hörte ich das Jaulen der Kugeln und hatte Angst, von einem Querschläger erwischt zu werden.
    Ich rollte über den Boden, wollte meine Waffe hervorreißen, als ich plötzlich ein Stiefelpaar in meiner Nähe sah. Groß, klobig und auch wuchtig.
    Ein böser, schmerzhafter Tritt erwischte mich an der Hüfte und ließ den Schmerz in mir hochschießen. Ich vergaß mein Vorhaben und preßte statt dessen die Hand an die Stelle, wo ich getroffen worden war. Es gelang mir, trotz der Blendung in die Höhe zu schielen.
    Ich sah, daß Suko sich aufrichten wollte. Einen Mann hatte er schon durch einen gezielten Schlag von den Beinen geholt, doch zu mehr reichte es nicht.
    Der harte Gewehrkolben stieß nach unten wie ein Raubvogel, der eine Maus fangen will.
    Zwischen Schulter und Nacken wurde Suko erwischt. Er brach zusammen und blieb auf dem Bauch liegen.
    Mit mir gingen die Kerle etwas humaner um. Zwar sah ich auch einen Kolben schräg über mir und weiter entfernt – dicht über der Mündung – ein Gesicht mit mongolischen Zügen, aber der Mann rammte den Kolben nicht nach unten, um mein Gesicht zu zerschmettern, ein anderer war schneller und preßte mir etwas Rundes, Kaltes gegen die Stirn.
    »Stoj!« sagte er nur.
    Ich verstand und rührte mich nicht mehr. Wie eingefroren blieb ich auf dem Rücken liegen.
    Zunächst geschah nichts. Auch die Russen mußten sich erst beruhigen. Ich hörte Schritte auf dem kalten Marmorboden und konnte zusehen, daß sich die Kerle in einem Halbkreis vor uns aufbauten.
    Selbstverständlich mit angeschlagenen und auf uns zielenden Waffen.
    Wir befanden uns tatsächlich in einer hohen Halle, von dort ging es zum Treppenhaus. Von der für mich sehr weit entfernten grauen Decke hingen halbkugelförmige Leuchten an Bändern nach unten.
    Die Lampen waren mit Halogenleuchten gefüllt, die ein kaltes Licht abgaben.
    Weshalb ließ man uns in Ruhe?
    Ich hätte mich gern umgeschaut, aber der Waffendruck an meiner rechten Stirnseite ließ um keinen Deut nach. Der Typ hockte neben mir. Er hielt eine Maschinenpistole der Marke Kalaschnikow in den Händen. Sein säuerlicher Schweißgeruch nervte meinen Geruchssinn.
    Wenn ich nach links schielte, konnte ich auch einen Teil der breiten Treppe sehen.
    Das Licht fiel auf die Steinstufen und gab ihnen einen kalten Glanz. Genau aus dieser Richtung hörte ich plötzlich die Schritte.
    Man erkennt oft am Klang der Tritte, wer sich einem nähert. Diese Person, die dort ankam, gehörte zu denen, die etwas zu sagen hatten. So hart und selbstsicher trat sie auf.
    Von Mark Baxter sah ich nichts. Er hatte seine Phase sehr gut ausgenutzt, und deshalb war ich auch nicht ohne Hoffnung.
    Der Mann erschien. Seine Tritte klangen jetzt auf dem Boden der Halle und warfen auch Echos. Um eine Säule ging er herum und geriet so in mein Blickfeld.
    Ich hatte ihn noch nie gesehen. Er war ziemlich klein, dafür stämmig und hatte ein breitflächiges Gesicht, das einen mongolischen Einschlag besaß. Im Licht der Lampen wirkte seine Haut so gelb wie kaltes Rinderfett. Das Kinn war breit, es kam mir vor wie ein zuvor schleimiger, jetzt erstarrter Klumpen.
    Die Hände sah ich nicht, weil er seine Arme auf dem Rücken verschränkt hielt. Die Beine seiner grauen Hose verschwanden in den Schäften seiner hohen Stiefel,

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