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0459 - Geheimwaffe Ghoul

0459 - Geheimwaffe Ghoul

Titel: 0459 - Geheimwaffe Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schon gewaltig war.
    Zwar hatte man nichts mehr angelegt, dafür sah ich den dunklen glänzenden Lack der abgestellten Fahrzeuge. Alles große Limousinen einer deutschen und schwedischen Marke.
    Die meisten Räume des Klosters lagen im Dunkeln. In einigen von ihnen aber brannte Licht. Zumeist in der ersten Etage, wo die viereckigen, ziemlich großen Fenster wie ausgeschnittene Rechtecke wirkten, die eine breite, dunkle Wand durchlöcherten. Manchmal sahen wir den Umriß eines Menschen.
    »Die sitzen da und beraten«, meinte Suko.
    »Was sollen sie auch sonst machen?«
    »Seid ruhig.« Marks flüsternde Stimme drang aus dem Dunkel.
    »Es befindet sich etwas in der Nähe.«
    »Und was?«
    »Das kann ein Ghoul sein.«
    Suko trennte sich von mir. Ob er eine Waffe zog, konnte ich nicht sehen, ich holte meinen Dolch hervor, den ich vor einiger Zeit dem Dämon Baal wieder abgenommen hatte.
    Wir hörten Schritte.
    Soldaten gehen gleichmäßig. Das Militärische ist ihnen eingedrillt worden. Diese Gestalt, die wir hörten, aber nicht sahen, bewegte sich nicht in dieser Gleichmäßigkeit, sie kam etwas schwankend auf uns zu, und sie strömte einen verräterischen Gestank aus.
    Da kam ein Ghoul!
    Ich war stehengeblieben und rührte mich nicht vom Fleck, auch wenn ich mir am liebsten die Nase zugehalten hätte. Die Klinge schaute stoßbereit aus meiner Faust.
    Dann sah ich ihn.
    Es war eine mächtige Gestalt. Größer und breiter als ich, aber man hatte den Ghoul angezogen. Er wirkte wie verkleidet und auf eine gewisse Art und Weise sogar lustig.
    Ich sah ihn eher als makaber an. Sogar ein Helm saß auf seinem Kopf, der plötzlich verschwand, als hätte ihn ein Windstoß von seinem breiten Kopf gefegt.
    Es war kein Windstoß. Mark Baxter hatte dafür gesorgt und den Ghoul somit abgelenkt.
    Genau richtig für mich.
    Ich wuchtete meinen Körper vor. Mit ihm auch den Arm und die Dolchklinge, die sich tief in die Masse wühlte. Der Ghoul, der schon eine menschliche Gestalt angenommen hatte, zuckte zusammen.
    Ich riß die Hand sofort wieder zurück und sah den anderen nicht nur torkeln, er begann auch damit, sich allmählich aufzulösen. Zwar war meine Sicht nicht besonders gut, doch aus den Löchern der Ärmel floß bereits die nach Moder und Grab stinkende, sirupartige Flüssigkeit, die in dicken Tropfen und langen Fäden zu Boden klatschte, wo sie sich allmählich verteilte.
    Der Ghouls verging lautlos. Er war nicht bewaffnet gewesen, man hatte ihn nur in eine Uniform gesteckt. Ich konnte mir vorstellen, daß es sich hier um eine Testperson gehandelt hatte.
    Ghouls als Soldaten und in Uniform!
    Man konnte eine Gänsehaut bekommen, wenn man weiter darüber nachdachte. Wenn es den Russen tatsächlich gelungen war, sie zu dressieren und für ihre Zwecke einzusetzen, sah es böse aus.
    Ähnlich dachten auch Suko und Mark. Der Unsichtbare bestätigte meine Vermutungen.
    Wir schauten zu, wie sich die Lache verteilte und im Erdreich versickerte.
    »Hier wird eine gigantische Schweinerei vorbereitet, John«, sagte Suko, und Mark Baxter gab ihm recht.
    »In zwei Tagen treffen sich Reagan und Gorbatschow«, fügte er noch hinzu. »Ich weiß ja nicht genau, was sie vorhaben, aber es könnte mit dem Gipfel zusammenhängen.«
    »Die Ghouls schalten eure Agenten aus.«
    »Dazu wird es nicht mehr kommen. Wir werden sie uns der Reihe nach holen, John.«
    »Ich bin dabei.«
    Einen letzten Blick warfen wir noch auf die Lache, dann gingen wir weiter. Diesmal gaben wir noch stärker acht. Wo sich ein Ghoul herumtrieb, waren ein zweiter oder dritter bestimmt nicht weit entfernt.
    Wir wurden nicht mehr gestört, auch nicht von einem normalen Soldaten, und erreichten unangefochten das Ziel, das bereits von Mark Baxter festgesetzt und erkundet worden war.
    Ich hatte an eine normale Tür gedacht, versteckt liegend und sehr schmal. Statt dessen standen wir vor einem im Boden eingelassenen viereckigen Rechteck aus Eisen, das sogar einen Griff besaß.
    »Es ist der Eingang zu einem Schacht!« flüsterte Mark. »Die Mönche haben schon immer gern Bier gebraut und getrunken. Über die folgende alte Rutsche transportierten sie die Fässer in den Keller. Den Weg müßten wir nehmen können.«
    »Du hast ihn noch nicht ausprobiert – oder?«
    »Nein, John, die Zeit blieb mir nicht.«
    Während wir sprachen, hatte Suko bereits praktisch gehandelt, den Griff umfaßt und die Klappe hochgezogen.
    Er mußte schon Kraft aufwenden und schaffte es ohne

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