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0459 - Geheimwaffe Ghoul

0459 - Geheimwaffe Ghoul

Titel: 0459 - Geheimwaffe Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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grell und kalt. Ich erkannte in unregelmäßigen Abständen hellere Flecken an den Wänden. Früher hatten hier einmal Bilder gehangen. Wahrscheinlich hatten die Russen alles, was an die Mönche erinnerte, herausgenommen.
    Der Mongole selbst hatte die Führung übernommen. Er besaß den Gang eines Offiziers. Man konnte ihn schon als Stechschritt bezeichnen.
    Mit Unterstützung des Fußes trat er schließlich auf der rechten Seite eine große Tür auf. Ich hatte den dumpfen Laut, genau vernommen, als er gegen die Tür hämmerte. Sie schwang nach innen und blieb auch offen stehen, so daß wir hindurchgehen konnten.
    Auch in diesem Raum brannte Licht. Die Leuchtstoffröhren unter der Decke sahen aus wie drei liegende Achten. Sie kamen mir vor wie das Unendlichkeitssymbol.
    Ein Zeichen?
    Suko stieß man als ersten vor, und er torkelte auf die graue, völlig leere Wand zu, an der linken Seite des Raumes. Mit an den Körper gepreßten Armen und dicht zusammengestellten Füßen mußte er dort die Haltung eines Todeskandidaten einnehmen.
    Auch ich wurde dorthin gestoßen. Beim Näherkommen sah ich, daß die Wand nicht einfarbig war. Von oben nach unten liefen lange Flecken entlang, die eine bräunliche Farbe aufwiesen.
    So sah getrocknetes Blut aus. Vor dieser Wand schienen schon mehrere Menschen erschossen worden zu sein. Mir rann es eiskalt den Rücken hinab, mit dem ich mich gegen die Wand lehnen mußte.
    Suko stand etwa einen Yard von mir entfernt.
    Sechs Bewacher zählte ich. Ohne den Mongolen. Die sechs Soldaten hatten sich aufgeteilt. Sie standen in zwei Dreiergruppen soweit voneinander entfernt, daß eine große Lücke zwischen ihnen klaffte, die ungefähr die Breite des Holzschreibtisches besaß, dem einzigen Möbelstück innerhalb dieses makabren Todesraums.
    Hinter dem Schreibtisch stand der Mongole. Diesmal hatte er seine Hände auf die Platte gestützt. Wieder starrte er uns aus seinen kalten, gefühllosen Augen an.
    »Wollen Sie mir noch immer nicht die Wahrheit sagen?« fragte er mit scharfer Stimme.
    »Das habe ich!«
    Er nickte mir zu und sprach gleichzeitig seine Leute an. Ich konnte nichts verstehen, aber die Soldaten handelten sofort. Suko und ich wurden von zwei von ihnen durchsucht, während die anderen ihre Waffen auf uns gerichtet hielten.
    Es hatte keinen Sinn, sich zu wehren. Die Soldaten hätten auch geschossen, wenn wir ihre Kameraden als Geiseln genommen hätten.
    Die Männer besaßen im Durchsuchen von Personen Routine. Es dauerte nicht sehr lange, da hatten sie alles, was wir bei uns trugen, auf dem Schreibtisch ausgebreitet.
    Sukos Dinge lagen auf der linken Seite, meine auf der rechten. Die Soldaten nahmen wieder ihre Plätze ein, und jetzt folgte die große Schau des Mongolen.
    Mir hatten sie bis auf das Kreuz alles weggenommen. Es war durch meine Kleidung gedeckt. Vielleicht hatten sie es ertastet, es aber wohl als harmlos eingestuft.
    Der Mongole ließ sich Zeit. Für die Waffen interessierte er sich nicht, dafür um so mehr für die Ausweise. Außer unseren Presseausweisen hatten die Soldaten noch die normalen Dienstausweise gefunden…
    Der Russe erlaubte sich ein Lächeln und nickte dazu.
    Ich hatte Zeit, einen Blick auf Suko zu werfen. Was mein Partner und Freund dachte, war von seinem Gesicht nicht abzulesen. Es war ebenso starr wie die Wand.
    »Ja«, sagte der Mongole. »Ich wundere mich, daß es noch immer Helden gibt, die nicht die Wahrheit sagen können. Hatten Sie mir nicht nach mehrmaligem Fragen gesagt, daß Sie als Reporter beschäftigt sind?« Er lachte knarrend. »So eine Lüge kann doch nicht bestehen bleiben. Scotland Yard, sieh an. Ich gebe zu, ich habe mich geirrt. Ich hielt sie für Agenten vom Secret Service. Aber Scotland Yard kommt auch hin. Ich frage mich nur, was Sie hier zu suchen hatten?«
    Von mir bekam er keine Antwort.
    »Sie wollen nicht reden?«
    »Hätte es einen Sinn?« fragte ich.
    Der Mongole dachte einen Moment nach. »Wahrscheinlich nicht. Sterben werden Sie so oder so. Es kommt nur darauf an, wie. Sind Sie geständig, ist alles mit einem Kopfschuß erledigt. Sagen Sie aber nichts, werden Sie langsam sterben… Überlegen Sie es sich.«
    Ich holte tief Luft. Auf meinem Gesicht lag der kalte Schweiß. Wo mich die Tritte erwischt hatten, schmerzte mein Körper. »Wissen Sie, was Sie sind?«
    »Sie brauchen es mir nicht zu sagen«, erklärte er lässig und strich über sein glatt gekämmtes dunkles Haar.
    »Ich kenne Ihre angeblich humane Einstellung.

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