Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
046 - Der Schatten des Werwolfs

046 - Der Schatten des Werwolfs

Titel: 046 - Der Schatten des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Gästezimmer schlafen, Marvin.«
    »Danke, Lilian. Ich schlafe lieber hier.«
    »Gute Nacht«, sagte sie und trat aus dem Zimmer.
    Cohen sah ihr mit zusammengepressten Lippen nach. Er hatte ungeduldig Hunters Rückkehr aus Mexiko erwartet, da er mit dem Dämonenkiller wegen Lilian sprechen wollte. Und nachdem er erfahren hatte, dass Coco noch immer zu Dorian stand, ja, dass sie sogar ein Kind vom Dämonenkiller erwartete, hatte er gewusst, dass Dorian nichts gegen eine Scheidung von seiner Frau, die für ihn nur eine Last darstellte und mit der er sich in keiner Weise verstand, haben würde. Aber zu dieser Aussprache war es leider nicht gekommen, und jetzt hatte Dorian sein Gedächtnis verloren.
    Nun habe ich so lange auf Lilian gewartet , dachte Cohen, da kommt es auf ein paar Tage auch nicht mehr an. Doch alles in ihm gierte nach dieser Frau. Er brauchte sie nur zu sehen und sein Herz schlug schneller.
    Er schlüpfte aus seiner Jacke, warf sie über einen Stuhl und ging langsam auf und ab. Im Haus war es ruhig. Er öffnete eines der Fenster, steckte sich eine Zigarette an und starrte in den Garten.
    Als er Schritte hörte, zuckte er zusammen, huschte zu seiner Jacke, riss die Pistole heraus und stürzte in die Diele, ließ die Waffe aber wieder sinken. Dorian kam langsam die Stufen herunter. Sein Gesicht war leer, die Augen waren weit aufgerissen.
    »Was ist, Dorian?«, fragte Cohen leise.
    Dorian blieb auf der letzten Stufe stehen und wandte langsam den Kopf. Er sah Cohen verwirrt an.
    »Ich bin nicht Dorian Hunter«, sagte er. »Mein Name ist Ronald Chasen.«
    »Wie war das?«
    »Ich habe meine Erinnerung teilweise zurückbekommen«, sagte der Mann. »Das ist nicht mein richtiger Körper. Es hört sich verrückt an, aber ich bin Ronald Chasen, bin Architekt und wohne in der Windmill Lane. Mein Büro habe ich in der Regent Street.«
    Cohens Kinnlade klappte herunter.
    »Ich bin seit zwanzig Jahren verheiratet«, sagte Ronald Chasen, dessen Geist sich offensichtlich in Dorian Hunters Körper befand. »Der Name meiner Frau ist Carol.«
    Cohens Gedanken wirbelten durcheinander. Ronald Chasens Geist befand sich also in Dorian Hunters Körper. Befand sich nun Dorian Hunters Geist in Ronald Chasens Körper? Und wenn ja, wodurch war dieser Tausch bewerkstelligt worden? Wahrscheinlich durch Magie. Doch wer konnte ein Interesse daran haben, einen solchen Persönlichkeitstausch vorzunehmen?
    »Darauf brauche ich einen Schluck«, sagte Cohen und trat ins Wohnzimmer.
    »Ich rufe meine Frau an«, sagte Ronald Chasen.
    »Das kommt nicht in Frage«, erwiderte Cohen. »Setz … Setzen Sie sich!«
    Ronald Chasen gehorchte.
    »Wollen Sie auch einen Schluck?«
    Chasen schüttelte den Kopf. »Nein, danke. Ich fühle mich ziemlich seltsam. Ich kann mich an mein Leben als Ronald Chasen erinnern, recht deutlich, aber ich erinnere mich auch an verschiedene Erlebnisse, die ich als Dorian Hunter hatte. Doch irgendetwas in mir weigert sich, die Erinnerungen von Hunter zu akzeptieren. Das ist alles so verwirrend. Ich kann es nicht in Worte fassen. In meinem Kopf geht es wie in einem Tollhaus zu. Alles verwischt sich, verbindet sich zu einem durcheinanderwirbelnden Gedankenchaos.«
    Cohen trank einen kräftigen Schluck aus der Flasche. Er war froh, dass Hunter wieder alkoholische Getränke im Haus hatte. Dann stellte er die Flasche ab und baute sich vor Ronald Chasen auf.
    »Für mich bist du – sind Sie noch immer Dorian Hunter. Sie selbst haben behauptet, dass Sie Erinnerungen an Hunters Leben haben. Es wäre also denkbar, dass Ihnen jemand die Erinnerungen von Ronald Chasen eingepflanzt hat, zu einem Zweck, den wir noch nicht kennen. Versuchen Sie sich zu erinnern!«
    Ronald Chasen schloss die Augen und dachte angestrengt nach.
    »Die Erinnerung an Ronald Chasens Leben ist intensiver«, sagte er und öffnete die Augen wieder. »Ich will Carol anrufen. Ich will wissen, was mit meinem Körper geschehen ist. Verstehen Sie mich doch! Ich muss wissen, ob Ronald Chasen noch lebt. Vielleicht ist mein Körper tot, und mein Geist … Sie verstehen … Seelenwanderung.«
    Cohen nickte langsam. Das wäre auch eine Möglichhit , dachte er. Vielleicht war Ronald Chasen gestorben, und durch magische Kräfte wurde sein Geist in den Körper Hunters versetzt. Cohen wusste nur zu genau, dass es Seelenwanderung gab. Hunter selbst hatte unzählige Leben gelebt, war immer und immer wiedergeboren worden.
    »Ein Versuch kann nicht schaden«, sagte er und griff

Weitere Kostenlose Bücher