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046 - Der Schatten des Werwolfs

046 - Der Schatten des Werwolfs

Titel: 046 - Der Schatten des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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»und entwickelte die Fotos sofort.«
    »Dann haben Sie ja Beweise für Ihre unglaublichen Behauptungen«, schnaubte Carol Chasen.
    Ronald Chasen hatte sich weit vorgebeugt und mit großen Augen zugehört.
    Archer lächelte gequält. »Das ist es ja – ich hab leider keine Beweise.«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Carol Chasen. »Sie sagten doch, dass Sie die Fotos …«
    Archer hob die Hände. »Ja, die Fotos ließen sich durchaus entwickeln. Ihr Mann und die vier anderen Gäste der Lorrimers sind drauf deutlich zu sehen. Doch die Gastgeber sind nirgendwo abgebildet.«
    Der Detektiv öffnete eine Mappe und legte einen Stoß Fotos auf den Tisch. Carol Chasen und die anderen sahen sich die Bilder an. Eindeutig war Ronald Chasen zu erkennen. Er war auf fast jedem Foto abgebildet. Einige der Aufnahmen zeigten nur einen Tisch auf einer Terrasse. Carol warf die Fotos auf den Tisch.
    »Und was ist mit den Tonbändern?«
    »Das gleiche«, sagte Archer. »Nur die Stimmen ihres Mannes und der vier anderen Männer sind zu hören. Darf ich mal das Tonband laufen lassen?«
    Carol nickte.
    Archer schaltete das Gerät ein und drückte auf die Wiedergabetaste.
    »Wo soll dieses Gebäude errichtet werden?«, war deutlich Ronald Chasens Stimme zu vernehmen. Dann blieb es still, und nach einigen Sekunden war wieder Chasens Stimme zu hören. »Aber es ist wichtig, Miss Lorrimer!« Wieder Stille. »Ja, ich habe sie im Auto.«
    Archer stoppte das Band. »So geht es die ganze Zeit weiter. Die Stimme Ihres Mannes ist deutlich zu hören, doch die seiner Gesprächspartner nicht. Ich verstehe das einfach nicht.«
    Carol Chasen lehnte sich zurück und schüttelte immer wieder den Kopf.
    Ronald Chasen starrte seine Frau an. Die Hände hatte er verkrampft. Am liebsten hätte er gesagt: Hier bin ich, Carol! Ich bin hier! Doch er schwieg. Er wollte seine Frau nicht noch mehr verwirren.
    »Was taten Sie, nachdem Sie die Fotos entwickelt hatten, Mr. Archer?«, wollte Cohen wissen.
    »Ich packte die Fotos und die Bänder in meinen Wagen, fuhr zu meinem Kollegen, löste ihn ab und beobachtete weiterhin das Haus. Es war dunkel. Die Autos der Gäste standen noch im Garten. Kurz nach sieben Uhr löste mich John Wood wieder ab. Als ich losfuhr, war noch alles ruhig. Ich wollte unbedingt zu Mrs. Chasen, um Ihr Bericht zu erstatten.«
    Cohen stand auf. »Wir fahren zum Haus der Lorrimers«, sagte er. »Versuchen Sie Ihren Kollegen zu erreichen! Wir melden uns später wieder bei Ihnen, Mrs. Chasen.«
    »Aber was hat das alles zu bedeuten?«, fragte sie völlig verwirrt. »Ich verstehe das alles nicht.«
    »Uns geht es nicht besser«, sagte Cohen knapp.
    Ronald Chasen zögerte, doch Cohen trieb ihn zur Eile an.
    Fred Archer versuchte seinen Kollegen über das Autotelefon zu erreichen, aber John Wood meldete sich nicht.
    Marvin Cohen folgte Archers Mini.
    »Diese Lorrimers sind eine Dämonenfamilie«, stellte Cohen fest. »Es fragt sich nur, ob sie Olivaro friedlich oder feindlich gegenüberstehen.«
    »Das interessiert mich im Augenblick recht wenig«, sagte Ronald Chasen. »Ich will zurück in meinen eigenen Körper. Sie können sich gar nicht vorstellen, was ich mitgemacht habe, als ich den Bericht des Detektivs hörte. Aus der Erinnerung, die ich von Hunter habe, weiß ich, dass es Werwölfe gibt.«
    Cohen und Sullivan schwiegen. Beide waren überzeugt davon, dass sich Dorian Hunters Geist im Körper von Ronald Chasen befand. Und sie hatten Angst, dass Chasens Körper etwas geschah und damit auch Hunters Geist sterben könnte.
    Archer fuhr wie ein Wahnsinniger, und Cohen hatte einige Mühe, dem spritzigen Mini zu folgen. Sie rasten die Robin Hood Road entlang, und plötzlich bremste Archer ab und bog in einen schmalen Weg ein. Einige Meter vor dem Eisentor blieb der Mini stehen. Archer sprang aus dem Wagen und rannte zu einer Baumgruppe.
    Cohen stoppte ebenfalls und folgte dem Detektiv zu Fuß. Nach hundert Metern sah er hinter einigen Büschen einen gut versteckten beigen Morris.
    »John!«, rief Archer, doch er bekam keine Antwort. »Verflucht noch mal, wo steckst du, John?«
    Cohen blieb neben Archer stehen und blickte sich um. Dann teilte er das Gebüsch, ging langsam weiter und suchte den Boden ab. Nach einem Dutzend Schritten hielt er inne.
    »Da liegt jemand, Archer«, sagte er und ging um eine Eiche herum.
    Ein breitschultriger Mann lag auf dem Bauch. Eine Hand hatte sich in den Boden verkrallt.
    Archer kam rasch näher.
    »Das ist John Wood«,

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