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046 - Der Schatten des Werwolfs

046 - Der Schatten des Werwolfs

Titel: 046 - Der Schatten des Werwolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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aufzwingen.
    Ich stand auf und bewegte mich innerhalb des magischen Kreises. Anfangs waren meine Bewegungen sehr ungelenk, doch nach einigen Minuten hatte ich mich an meinen neuen Körper gewöhnt.
    Ich blieb stehen und glotzte meinen richtigen Körper an. Da hockte Dorian Hunter, der Dämonenkiller, zusammengesunken auf einem Stuhl. Ich streckte meine Hand aus und berührte Hunters Schulter, hob sie höher und strich über die Stirn.
    »Es ist unglaublich«, sagte ich.
    Zum ersten Mal hörte ich Chasens Stimme, die mir wie sein Äußeres nicht gefiel. Ich lauschte Chasens Gedanken, und die gefielen mir noch weniger. Er war ein durchaus begabter Mann, aber ein Schwächling, ein Mann, der seiner Frau hilflos ausgeliefert war. Ein Pantoffelheld, wie er im Buche stand.
    Langsam setzte ich mich nieder und versuchte mich an Chasens Körper zu gewöhnen. Ich hatte Kreuzschmerzen, aber aus Chasens Gedanken erfuhr ich, dass er die seit einigen Jahren hatte. Er sollte Sport treiben, doch seine Arbeit fraß ihn förmlich auf … er hatte zu nichts Zeit. Er war ein Mensch, der nur für seine Arbeit lebte – und für seine Frau. Seinen Gedanken entnahm ich, dass sie einmal recht hübsch gewesen war, aber ich zog mich rasch zurück, als er an das erste intime Zusammensein dachte, das war mir einfach peinlich.
    »Es funktioniert«, sagte ich zum Kapuzenmann.
    »Dann hören wir mit dem Versuch auf«, sagte er.
    Ich nickte, schloss die Augen, hörte seine Beschwörungen und versank in tiefen Schlaf. Als ich erwachte, fand ich mich in meinem Bett in der Abraham Road wieder. In den nächsten zwei Tagen stellten die Oppositionsdämonen einige Versuche mit mir an. Mehrmals am Tag führten sie einen Persönlichkeitsaustausch durch. Es war ein eigenartiges Gefühl für mich. Ich sah mir etwas im Fernsehen an, und plötzlich befand ich mich in Chasens Körper, saß in seinem Büro und studierte irgendwelche Pläne oder unterhielt mich mit Leuten, die ich als Dorian Hunter nie zuvor gesehen hatte.
    Die Dämonen verboten mir, dass ich meinen Gefährten etwas von unserem verrückten Plan erzählte. Sie versprachen mir, meinen richtigen Körper zu schützen. Nachdem die Versuche so erfolgreich verlaufen waren, sah ich voll Optimismus in die Zukunft. Und dann war es so weit. Ronald Chasen bekam die Einladung zu einer Party im Haus der Lorrimers. Von den Dämonen wusste ich, dass die Familie Lorrimer zu den mit Olivaro verbündeten Sippen gehörte. Alle fünf eingeladenen Architekten sollten in die Südsee verschleppt werden. Irgendwann gegen Abend würde der Persönlichkeitsaustausch stattfinden.
    Ich beschloss, in die Jugendstilvilla zu fahren, nahm mir ein Taxi und ließ mich in der Baring Road absetzen. Ich griff nach meinen Schlüsseln und trat auf das schmiedeeiserne Tor zu. Bevor ich noch aufsperren konnte, befand ich mich in Ronald Chasens Körper. Aber irgendetwas stimmte nicht. Ronald Chasens Ich war zu dominierend, was bei den vergangenen Versuchen niemals in diesem Ausmaß der Fall gewesen war.
    Ich stand neben Elvira Lorrimer, die vom Wechsel der Persönlichkeiten nichts mitbekommen hatte. Ich hatte mich mit ihr unterhalten, völlig unverbindliches Zeug, und wir hatten uns niedergesetzt, an einen hübsch gedeckten Tisch. Zwei junge Mädchen hatten das Essen serviert. Es hatte ausgezeichnet geschmeckt, und danach war ich in Trance gefallen. Und zu diesem Zeitpunkt war unser hübscher Plan schon zunichte gemacht worden. Wir hatten die Lorrimers und Olivaro unterschätzt. Sie begnügten sich nicht damit, die Architekten einfach auf das Atoll zu bringen. Nein, sie machten sie zu ihren Dienern, zu ihren Sklaven.
    Jetzt waren mir auch die Ereignisse in der Villa der Lorrimers wieder bewusst. Sie hatten sich in Werwölfe verwandelt. Elvira hatte mir einen Stoß in den Rücken gegeben und mich ins dunkle Haus getrieben. Ich hatte Stöhnen gehört, eine krallenartige Hand hatte sich in meinen Rücken gebohrt und mich in ein Zimmer gedrängt. Ich war gestürzt und hatte einen pelzigen Körper gespürt, der sich schwer auf mich legte. Raubtiergeruch hing in der Luft, und das Malmen von Zähnen war zu hören. Irgendetwas zerrte an meiner Jacke. Ich richtete mich auf. Die Jacke fiel zu Boden. Mein Hemd folgte. Scharfe Krallen fuhren über meine Brust. Mein Gürtel wurde geöffnet, die Hose rutschte herunter. Nackt, zitternd vor Verlangen nach etwas, das ich nicht kannte, hatte ich mich zurückgelegt. Die Augen hatte ich geschlossen. Meine

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