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046 - Die Menschenfressende Bestie

046 - Die Menschenfressende Bestie

Titel: 046 - Die Menschenfressende Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hatten
recht, Doc«, sagte der Assistent aufgeregt. »Ich habe Johnstons Listen nachgeprüft.
Ein Skorpion aus der Versuchsreihe Delta ist seit drei Wochen verschwunden.
    Die Delta-Reihe weist ausschließlich Tiere mit besonderen
Wachstumsveränderungen auf.«
    »Das ist ja interessant«, entfuhr es Fedderson.
    »Ich möchte Sie gern unter vier Augen sprechen«, sprudelte es nur
so über Andrews’ Lippen. Seiner Stimme hörte man an, daß er nervös war. »Sie
müssen verstehen, daß ich hier am Telefon ... «
    »Natürlich verstehe ich das ... «
    »Könnten wir uns in einer Stunde treffen? Im Rosy Garden, Doc?«
    Der Rosy Garden war ein kleiner Park, von einer reichen
Grundbesitzerin gestiftet und unterhalten. Der Park lag inmitten der kleinen
Ortschaft.
    »Einverstanden, Mr. Andrews.«
    »Sprechen Sie mit niemandem darüber, Doc. Es könnte mich unter
Umständen in Gefahr bringen.«
    »Sie können sich auf mich verlassen, Andrews.«
    Fedderson bestätigte mit diesen Worten seine Verschwiegenheit. Und
damit besiegelte er sein eigenes Schicksal.
     
    ●
     
    Mit einem Privatflugzeug des Instituts war die lebende Fracht zum
Flugplatz von Los Angeles gebracht worden. Ein wissenschaftlicher Berater des
Special Science Institute verfolgte das Umladen der gekennzeichneten Holzkisten
in die bereitstehende Frachtmaschine, die als Flug Nr. TG 536 im Plan stand.
    Zu einem Zeitpunkt, als Lee Andrews sich mit Dr. Fedderson im Rosy
Garden traf, befand sich die Frachtmaschine bereits auf dem Weg nach Hawaii, wo
sie zwischenlanden sollte, um andere Fracht aufzunehmen, die für die
Philippinen und Borneo bestimmt war.
    An Bord dieser Maschine transportierte die dreiköpfige Besatzung
das Grauen auf eine Insel.
    Niemand ahnte es. Selbst Lee Andrews konnte nicht wissen, wie sich
seine Vogelspinne bereits jetzt entwickelte.
     
    ●
     
    Fedderson ging an der Seite des jungen Assistenten durch den
dunklen Park. Die beiden Männer schritten eine Zeitlang stumm nebeneinander
her. Sie passierten die breiten Wege, achteten nicht auf die Liebespärchen, die
auf den Bänken saßen.
    Lee Andrews wählte mit voller Absicht eine vollkommen stille und
sehr düstere Ecke des Parks. Hier standen die Bäume dicht, hier führte eine
schmale Brücke über einen künstlich angelegten Teich direkt auf eine
Buschgruppe zu, die wie eine dunkle Mauer vor ihnen aufwuchs.
    Keine Menschenseele weit und breit.
    Andrews trug eine Aktentasche bei sich, die er langsam öffnete.
    »Ich habe versprochen, Ihnen behilflich zu sein«, flüsterte
Andrews, ohne aufzublicken. »Wenn ich es tue, Doc, dann vertraue ich auf Ihre
Diskretion. Was ich Ihnen zeige und erzähle - das kann mich meine Stellung
kosten. Es hängt mit Johnston zusammen. Sein Spitzname ist ‘der Alte’. Hinter
diesem Namen, dieser Bezeichnung verbirgt sich mehr, als mancher Außenstehende
zu ahnen glaubt. Man könnte ebensogut sagen: ‘der Fuchs’, ‘der Unberechenbare’
- der Alte eben. Er hat etwas entdeckt. Brad Harris ahnte es - und er mußte
deshalb sterben. Sein Tod war kein Zufall, sondern Berechnung.«
    Fedderson merkte, wie seine Erregung sich steigerte. Er lag also
richtig mit seiner Vermutung.
    Nicht ein einziges Mal kam ihm der Gedanke, daß diese Begegnung
vielleicht eine Falle für ihn sein könnte.
    »Was hat Brad Harris gewußt?« Dr. Fedderson biß sich auf die
Lippen.
    »Die Forschungen Johnstons hatten einen Punkt erreicht, wo sie
sich mit den Arbeiten von Harris überschnitten. Offiziell hieß es, Harris sei
gekommen, um mit Johnston gemeinsam zu arbeiten. Das stimmt nur zum Teil.
Johnston dachte nicht im Traum daran, sich in die Karten schau en zu lassen.
Ich bin seit sieben Jahre sein Mitarbeiter, ich kenne ihn besser als alle
anderen, das können Sie mir glauben, Doc.«
    »Mit Ihrem Wissen könnten Sie Johnston gefährlich werden. Warum
haben Sie sich nicht dem Sheriff anvertraut?«
    Andrews schüttelte heftig den Kopf. »Ich will mit der Polizei
nichts zu tun haben. Ihre Interessen leuchten mir ein. Sie sind auf etwas gestoßen,
das Hornfield offensichtlich übersehen hat. Aber warum reden wir so viel?«
Andrews warf blitzschnell einen Blick in die Runde, während er die Tasche noch
verschlossen hielt. »Schauen Sie selbst rein. Sie werden alles begreifen.«
    Mit diesen Worten hielt er die Tasche in Feddersons Gesichtshöhe,
riß sie auseinander. Der Arzt beugte den Kopf ein wenig nach unten, um besser
sehen können. Im gleichen Augenblick sprang es in sein Gesicht.

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