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046 - Die Menschenfressende Bestie

046 - Die Menschenfressende Bestie

Titel: 046 - Die Menschenfressende Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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trübe Luft mischte sich der scharfe Qualm der
Selbstgedrehten. Und in das stereophone Ächzen und Stöhnen Wendys mischte sich
plötzlich ihr stereophones Husten.
    Das Girl auf der Bühne bekam den Qualm genau ins Gesicht.
    Wendy rollte hustend über den Boden. Sie war einiges gewohnt, aber
das Kraut des Russen überbot alles.
    Larry zuckte zusammen. Seine Muskeln wurden steif.
    »Iwan«, brachte er mühsam über seine Lippen. Ein Blick traf den
Freund.
    Der Nachbar links neben dem Russen verdrehte die Augen.
Entgeistert starrte er auf den Raucher. Er wollte etwas sagen, aber es
verschlug ihm - im wahrsten Sinne des Wortes - den Atem. Er öffnete die Lippen,
aber dann röchelte er nur noch. Ein plötzlicher Hustenreiz schüttelte seinen
Körper.
    Trotz des roten Lichtscheins auf seinem Gesicht sah man dem
Besucher an, daß er die Farbe wechselte.
    X-RAY-3, dem selbst nicht ganz wohl war, packte den Freund am Arm.
»Ich glaube, wir suchen das Weite, bevor andere merken, was los ist. Man könnte
dich anzeigen wegen geschäftsschädigenden Verhaltens.«
    Der Russe, breit und groß wie ein Kleiderschrank, ließ sich von
Larry durch die Tischreihen schieben. Die Reaktion von X-RAY-3 war so rasch
erfolgt, daß Kunaritschew nicht mehr dazu kam, die gerade angerauchte Zigarette
aus dem Ascher zu nehmen. Dort qualmte und stank sie weiter.
    »Aber ich will doch den Grusel-Strip zu Ende sehen», protestierte
X- RAY-7. »Ich will wissen, was der Bursche mit der Machete macht,
Towarischtsch. Vielleicht ist das Ganze gar nicht so gruselig und das
Versprechen von der Gänsehaut ist... «
    Larry ließ den Freund nicht zu Ende reden. »Gänsehaut war
angesagt, und die hat es in der Tat für einige Zuschauer gegeben. Und nicht nur
für die. Ich glaube, daß Wendy bei ihrem Grusel-Strip zum erstenmal auch so
etwas wie eine Gänsehaut bekommen hat.«
    Kaum standen sie draußen auf der Straße, wo Larry die kühle,
frische Luft genoß., als sein PSA-Ring kaum merklich vibrierte. Das war das
Signal, daß die Zentrale mit ihm sprechen wollte.
    Er berührte den winzigen Kontaktknopf. Gleich darauf klang die leise,
aber deutlich vernehmbare Stimme von X-RAY-1 an sein Ohr. Larry Brent wurde
aufgefordert, morgen früh eher als vorgesehen in seinem Büro zu sein.
    »Hat sich etwas geändert, Sir?« fragte er zurück.
    X-RAY-7 stand neben ihm, bekam aber doch nur einen Teil des
Gesprächs mit.
    Die Antwort von X-RAY-1 war für ihn nicht wahrnehmbar.
    X-RAY-3 unterbrach wenig später das Gespräch.
    »Unzufrieden?« bemerkte Kunaritschew, als er das unbewegte Gesicht
des Freundes musterte.
    »Zum Teil. Wenn X-RAY-1 sich zu später Stunde unerwartet meldet,
dann hat das meistens einen besonderen Sinn. Ich hatte geglaubt, morgen früh
auf dem Schreibtisch mein Ticket nach Delhi vorzufinden. Aber daraus wird nun
nichts.«
    »Aha. Hat man dich hinausgeworfen? In der letzten Zeit zuviel Mist
gebaut?«
    »X-RAY-1 hat umdisponiert. Vor wenigen Augenblicken traf eine
Sondermeldung ein. Einzelheiten finde ich im Fluggepäck. Ich weiß nur, daß ich
in die Wüste von Nevada fliege und dort morgen früh als Laborant in der
Abteilung B des Special Science Institute anfangen soll.«
     
    ●
     
    Der Pilot reckte sich.
    »Noch eine Stunde«, sagte er und warf einen Blick auf seinen
Copiloten, »Dann haben wir’s geschafft!«
    Unter ihnen lag das endlos scheinende blaue Meer. Der Pazifische
Ozean. Vor ihnen tauchte aus dem Blau eine dunkle Wand aus schwarzen Wolken
auf. Die Maschine flog direkt in ein Gewittergebiet hinein.
    Schemenhaft zeichnete sich in der Feme weit unter ihnen die wenig
gegliederte Insellandschaft ab. Sie lag unter einer diesigen grauen Schicht aus
rasch näher kommenden Wolken.
    Schon prasselten Regentropfen gegen die Scheiben. Eine Windbö
packte die Maschine, drückte den Koloß aus Stahl auf die Seite, rüttelte und
schüttelte ihn. Der Pilot hatte wenige Minuten vor dem Eintauchen in die
Schlechtwetterzone die Führung der Maschine übernommen.
    »Verdammte Milchsuppe«, bemerkte der Copilot. Er starrte durch die
Scheibe. Die Wischer kamen gegen den Regen nicht mehr an.
    Die Maschine sackte ab. Wie in einem Fahrstuhl ging es in die
Tiefe. Das Flugzeug ächzte.
    Im Frachtraum machten sich die Schüttelbewegungen recht unangenehm
bemerkbar. Einige Kisten und Kästen lösten sich aus den Halterungen, rutschten
hin und her und polterten gegen die Wandungen.
    Auch ein Karton aus dem Special Science Institute hatte sich
gelockert. Es war

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