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046 - Die Menschenfressende Bestie

046 - Die Menschenfressende Bestie

Titel: 046 - Die Menschenfressende Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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der Behälter, in dem die von Lee Andrews heimlich behandelte
Vogelspinne untergebracht war. Die Insekten wurden in ihren kleinen Behausungen
herumgeschüttelt, als befänden sie sich in der Hand eines Titanen.
    Wütend und aufgeregt flitzten sie in den kleinen Behältern umher,
überschlugen sich und wurden wieder auf die andere Seite geschleudert. Kisten
sprangen auf. Die Turbulenzen waren so gewaltig, daß der Pilot die Maschine
höher zu ziehen versuchte. Aber da war es noch schlimmer.
    »Das ist ja fast ein Orkan«, murmelte der Copilot.
    Der Flugkapitän sagte nichts. Er drückte die Maschine nach unten.
Steil und rasend schnell ging es abwärts.
    Weder Land noch Meer waren zu sehen. Alles verschwand in einer
aufgewühlten dunkelgrünen Suppe, die das Flugzeug einhüllte. Wolkenfetzen
flogen vorüber, der Wind pfiff und heulte und packte die Maschine wie einen
Spielball.
    Das Flugzeug näherte sich aus Richtung Nordosten der Inselgruppe.
In einer weiten Schleife wollte der Pilot den stählernen Vogel herum ziehen, um
in den Randbezirk der Schlechtwetterzone zu gelangen.
    Da - ein dumpfer, donnerartiger Schlag aus dem Frachtraum, der die
Wände erzittern ließ. Der Copilot erhob sich von seinem Sitz und wankte auf die
Zwischentür zu.
    »Da hat sich offenbar eine Kiste aus der Halterung gelöst. Ich
sehe einmal nach dem Rechten ... «
    Mit diesen Worten öffnete er die Tür und taumelte mehr, als
erging, in den Frachtraum. Hier ging es inzwischen drunter und drüber. Kisten
und Kästen lagen herum, zum Teil aufgerissen. Kartons waren zerbeult und
aufgedrückt. An den Wänden krochen Insekten empor.
    Der Copilot stieg über ein paar Kisten hinweg und räumte sie zur
Seite. Weiter hinten sah es noch wüster aus. Die gesamte Ladung drohte ins
Rutschen zu kommen.
    Er prallte zurück, als seine Hände in etwas Klebriges griffen.
    Die Augen des Copiloten wurden zu schmalen Schlitzen, als er sah,
daß es sich um ein Spinnennetz handelte, das die gesamte Rumpfhöhe des
Flugkörpers ausfüllte. In den schmierigen Fäden klebten zahlreiche Raupen und
Schmetterlinge, die mit schwachen Flügelschlägen der tödlichen Falle zu
entkommen versuchten.
    Dem Copilot lief es eiskalt über den Rücken, als er mit spitzen
Fingern die schnurdicken Fäden von seinen Händen und dem Gesicht löste. Durch eine
Schüttelbewegung verlor er das Gleichgewicht und stürzte über eine Kiste. Im
gleichen Augenblick raste auf acht schnellen Beinen die große Vogelspinne auf
ihn zu, die oben in einer düsteren Ecke jede Bewegung innerhalb ihres
gesponnenen Netzes verfolgt hatte.
    Die Augen des Copiloten weiteten sich. Er glaubte einen Alptraum
zu erleben.
    Er schüttelte sich, stöhnte, und sein Herz schlug wie rasend. Er
haßte Spinnen, er fand sie widerlich. Eine Gänsehaut überzog seinen Körper. Die
Spinne, die sich ihm da so pfeilgeschwind näherte, war abnormal. Sie war so
groß wie der Schädel eines Hundes! Was für ein Ungeheuer hatte man ihnen in die
Insektensendung geschmuggelt?
    Der Mann schrie wie von Sinnen und streckte die mit Klebefäden
bedeckten Hände aus, um das Ungetüm abzuwehren, das sich während der langen
Flugreise um ein Mehrfaches vergrößert hatte.
    Die langen Beine der Vogelspinne tasteten über sein Gesicht. Der
Copilot spürte einen brennenden Biß auf seiner rechten Wange, dann auf der
Stirn. Die Spinne griff ihn an! Mit ihrer Giftdrüse spritzte sie das lähmende
Gift in sein Gewebe. Benommenheit nahm ihn gefangen und dämpfte sein
Bewußtsein.
    Der Copilot schlug um sich, aber wenn er den dicken, zuckenden
Leib unter seiner Hand spürte, dann zuckte er zusammen und wich zurück, anstatt
kraftvoll zuzudrücken und dem Biest den Garaus zu machen.
    Der Copilot schrie, so laut er konnte. Aber das Geräusch der
donnern den Motoren und das Toben des Orkans machten es unmöglich, daß der
Flugzeugführer, der sich zu diesem Zeitpunkt zehn Meter entfernt im Cockpit
befand, etwas hörte und bemerkte. Er wurde nicht Zeuge des Dramas, das sich
hinten in dem düsteren Frachtraum abspielte.
    Die Vogelspinne entwickelte einen regelrechten Angriff auf den
Menschen, der ihr an Größe und Kraft doch noch überlegen war. Das Untier
interessierte sich nicht für die Fliegen, die Raupen und Schmetterlinge im
Netz. Die scharfen Kiefer schlugen sich in das Gesicht des Copiloten, rissen
ganze Fleischfetzen heraus. Harte, gezackte Beine stießen in das Auge des
Mannes, der vor Angst und Entsetzen und durch eine Übermenge des

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