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046 - Die Menschenfressende Bestie

046 - Die Menschenfressende Bestie

Titel: 046 - Die Menschenfressende Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Ein harter,
chitinartiger Panzer - ein dicker, harter Stachel, der sich genau unterhalb des
rechten Auges in seine Haut bohrte.
    Fedderson taumelte zurück, spürte den brennenden Schmerz, begriff
das teuflische Spiel, das man mit ihm getrieben hatte.
    Sein gellender Aufschrei hallte durch die Nacht, während er beide
Hände vor das Gesicht schlug, sich um seine eigene Achse drehte, merkte, wie
das tödliche Gift sich in rasender Geschwindigkeit in seinem Körper
verbreitete, seine Glieder lähmte, seine Atmung zur Qual machte.
    Er wollte den Namen Andrews laut und deutlich hinausschreien. Aber
seine Kräfte verließen ihn.
    Der dunkle Schatten huschte davon. Lee Andrews verweilte keine
Sekunde länger als notwendig am Ort des Verbrechens.
     
    ●
     
    Sie löste langsam den Verschluß ihres BHs. Larry griff nach dem
Drink, ohne die Augen von dem Girl auf der schummrig erhellten Bühne zu wenden.
Sie hieß Wendy und trat zum erstenmal im Pigalle auf, wie ein tüchtiger New
Yorker Geschäftsmann das im französischen Stil eingerichtete Striptease-Lokal
genannt hatte. Aber nicht einmal der Inhaber war ein Franzose.
    Das Programm des Pigalle war abwechslungsreich und sollte - so
wurde es jedenfalls angekündigt- ein ungewöhnliches Niveau haben.
    Larry Brent alias X-RAY-3 schloß diesen letzten Abend in New York
mit dem Besuch des Pigalle ab. Die Tatsache, daß er nicht allein hier war,
sondern daß Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7 ihn begleitete, gab diesem Abend
noch eine besondere Note.
    Der Russe war am frühen Nachmittag in New York eingetroffen. In
der letzten Zeit sahen sich die beiden Freunde nur noch flüchtig. Die
Computerentscheidungen waren so ausgefallen, daß sie an getrennten Orten
eingesetzt wurden. Um so glücklicher waren die beiden Agenten, wenn sie einmal
ein paar Stunden fänden, in denen sie ungestört miteinander plaudern und
Erfahrungen austauschen konnten.
    X-RAY-7 grinste. Er nahm das mit Wodka gefüllte Glas in die Hand,
hob es an die Lippen und schüttete den Klaren in sich hinein. Kunaritschew
trank gern hin und wieder einen Scharfen. Wein und Bier kamen grundsätzlich
nicht über seine Lippen. Diese Dinge hielt er für gefärbtes Wasser.
    Ebenso aufmerksam wie Larry Brent beobachtete auch er die Show.
    Mit einer eleganten Bewegung warf Wendy den BH von sich. Sie stand
jetzt vor einem imitierten Spiegel. Die Wände rundum waren schwarz. Und auch
der Spiegel selbst war schwarz. Nur ein glitzernder Rahmen schimmerte auf der
Bühne.
    Wendy machte ihre Sache gut. Sie gab zu erkennen, daß sie sich im
Spiegel betrachten wollte. Aber plötzlich wich sie zurück. Eine dunkle Gestalt
bewegte sich zwischen den glitzernden Rahmen.
    Und dann schoß ein schwarzer Arm vor - in der Hand eine gewaltige
Machete.
    Die Musik erstarb. Völlige Stille.
    »Aha, jetzt kommt’s«, murmelte der Russe, während er mechanisch in
sein Jackett griff und nach dem Etui fingerte, in dem er seine Selbstgedrehten
aufbewahrte. So eigenwillig der Russe mit seinen Getränken war - so eigenwillig
verhielt er sich auch beim Konsum der Zigaretten. Fabrikhergestellte rauchte er
nicht. Iwan Kunaritschew bezog seinen eigenen Tabak, ein pechschwarzes,
übelriechendes Kraut, von dem niemand wußte, woher er es eigentlich bekam.
    Larry grinste, ohne den Blick zu wenden.
    »Wendys Grusel-Strip. So jedenfalls ist es auf dem Plakat draußen
angeführt. Bin gespannt, ob wir uns wirklich gruseln, Brüderchen.«
    Wendy stöhnte und keuchte, entwand sich der unheimlichen schwarzen
Gestalt, die aus dem Spiegelrahmen gestiegen war. Sie rollte sich über den
Boden, kam wieder auf die langen, wohlgeformten Beine. Sie suchte einen Ausweg.
Aber sie fand keinen.
    Das Girl trug nur noch einen winzigen Slip.
    Der wohlgestaltete, vollendete Körper zeigte unter schimmernder
Haut das Spiel der trainierten Muskeln.
    Die erstaunlich echt wirkende Machete zischte durch die Luft. Mit
einem tänzerischen Schwung durch die Luft brachte Wendy sich abermals in
Sicherheit.
    »Ich krieg schon eine Gänsehaut, Towarischtsch«, meinte X-RAY-7.
»Wenn ich mir vorstelle, daß er dieses große Messer ... « Er schüttelte sich.
    Leise setzte die Musik wieder ein, dumpfe, unheimliche Töne,
stereophon gesendet.
    Während Wendy immer noch ihren hübschen Körper der
rasiermesserscharfen Schneide der Machete entzog, zündete Iwan Kunaritschew
seine Zigarette an, nahm zwei, drei herzhafte Züge und blies den Rauch dann wie
eine dampfende Lokomotive von sich.
    In die

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