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0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker!

Titel: 0460 - Gestehen Sie den Mord, Phil Decker! Kostenlos Bücher Online Lesen
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und durch ging.
    »Sie wünschen?« wiederholte sie. Ihre Stimme klang leicht arrogant.
    Ich zweifelte plötzlich daran, das gleiche Mädchen vor mir zu haben.
    »Miß…« sagte ich, weil ich ihren Namen noch einmal hören wollte. Er stand irgendwo in den Akten, aber ich hatte ihn vergessen.
    »Sagen Sie ruhig Elsie zu mir, Mr. Cotton! Suchen Sie immer noch Ihren Kollegen?«
    »Nein. Wir möchten Mr. Vincelli sprechen.«
    »Vincelli?«
    Sie sprach den Namen aus, als habe sie ihn soeben zum erstenmal gehört.
    »Ja, Vincelli. Den Privatsekretär des…«
    »Der ist doch bei Ihnen. Das heißt, Mr....«
    »Elmerson!« erinnerte mein Kollege aus Washington.
    »Sie haben ihn doch abgeholt. Oder?« Sie hatte Elmerson direkt gefragt.
    »Ja. Und nach unserer Besprechung ist er angeblich nach Hause gefahren. Hierher also. Vor ein paar Minuten.«
    Elsie schüttelte den Kopf.
    »Hier ist er nicht.«
    »Dürfen wir eintreten?«
    »Was wollen Sie?«
    Die Unbeholfenheit vom Vormittag war von ihr abgefallen. Ihr Auftreten war sicher und gewandt.
    »Wir haben noch ein paar Fragen an Sie.«
    Sie überlegte ein paar Sekunden, dann meinte sie herablassend: »Aber machen Sie es bitte kurz! Ich habe wenig Zeit.«
    Wir gingen durch die geschmackvoll und teuer eingerichtete Halle des Hauses. Elsie hatte die Tür hinter uns geschlossen und überholte uns.
    »Ich darf wohl vorausgehen?« fragte sie.
    Sie führte uns in einen großen Raum. Auf den ersten Blick sah er aus wie ein großes Nachtlokal in der Nähe des Waldorf Astoria. Nur die vielen Gäste fehlten.
    »Nehmen Sie Platz!«
    Elsie glitt hinter die riesige Hausbar. Ihre Ausstattung mit Flaschen stellte sogar manches erstklassige Nachtlokal in den Schatten.
    Es blieb uns nichts anderes übrig, als uns auf einen Barhocker zu schwingen. Anders hätten wir fünf Yard Abstand gehabt.
    Sie machte sich am Flaschenschrank zu schaffen.
    Ich warf Elmerson einen warnenden Blick zu. Wir mußten aufpassen. Sie könnte versuchen, uns aufs Glatteis zu führen. Es war gerade schon genug passiert in den letzten 24 Stunden.
    Eiswürfel klimperten in einem Glas. Sie stellte es vor mich hin.
    »Nein, danke…«
    Mehr konnte ich in diesem Moment nicht sagen. Ihre spöttischen Augen blitzten mich an. Mit einem harten Stoß stellte sie die Flasche auf die Bartheke. Vorher hatte sie noch mein Glas gefüllt.
    Wie ganz aus der Ferne hörte ich sie mit Elmerson sprechen.
    »Ihre Spezialsorte kenne ich leider nicht, G-man«, sagte sie zu ihm.
    Ich schaute völlig fassungslos auf das Etikett der Flasche, aus der sie mir einen dreifachen Whisky eingeschenkt hatte.
    Die Buchstaben tanzten vor meinen Augen. So, als hätte ich schon die ganze Flasche geleert.
    Es war unglaublich.
    Diese Elsie kannte meine Spezialmarke. Eine Marke, die man selbst in New York mit der Lupe suchen muß. Mein Whisky für besondere Gelegenheiten.
    »Zufrieden?« fragte sie mich lauernd.
    Ich gab ihr keine Antwort, sondern bohrte meinen Blick in ihre schmalen grünen Katzenaugen.
    Sie zogen sich immer enger zusammen.
    Wir hielten uns lange mit einem eisernen Blick fest. Alles andere war in dieser Zeitspanne einfach nicht vorhanden. Elsie hielt meinen Blick aus. Es fiel ihr schwer, aber sie hielt es durch.
    Sie wandte ihre Augen auch dann nicht ab, als sie ihre Frage stellte.
    »Wie geht es Phil?«
    ***
    Marco Vincelli hielt den Atem an.
    Jetzt passiert es, dachte er, als der Knall des Schusses die Stille der Nacht zerrissen hatte.
    Doch es war wieder still wie vorher. Nur der Geruch war anders. Nicht mehr das Salz herrschte vor. Es war der Pulverdampf.
    Vincelli schnaubte durch seine Nase. Er liebte keinen Pulverdampf. Eine Waffe gebrauchte er nur, wenn es unbedingt notwendig war.
    Wie in diesem Fall.
    Jack Farmsen war über dem Schreibtisch zusammengebrochen. Der Hörer lag neben seiner schlaffen Hand. Vincelli betrachtete dieses wenig malerische Bild einen Moment. Er schüttelte den Kopf.
    Er haßte solche Bilder.
    Seine Pistole steckte er wieder in die Innentasche seines Mantels. Er trat aus dem hellen Lichtviereck des Fensters heraus und ging quer über den betonierten Platz zur leicht schaukelnden Napoli.
    Ein paar Sekunden blieb er am Rande des Anlegestegs stehen, um seine Augen wieder an die Dunkelheit zu gewöhnen. Ihm war heiß, und die Kälte tat ihm gut.
    Langsam schritt er über den schmalen Steg an Bord der Jacht. Weiß leuchtete ihm die Reling entgegen. Weiß leuchtete auch die Tür der Kajüte.
    Das Schiff gefiel ihm.
    Kurz

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